Hallo Serenissimus
Vielleicht kommt man beim Thema weiter, wenn man das Buch „Der Egotunnel“ von Herrn Metzler zum aktuellen Stand der Hirnforschung gelesen hat. Ich musste es schon zwei Mal wieder aus der Hand legen.
Wir leben hier in einer wunderschönen Welt des Werdens und Vergehens. Einer frisst den Andern, behält das Brauchbare und scheidet das Unbrauchbare wieder aus, von dem wieder Andere leben.
Das ist wunderbar komplex und sehr schön.
Leider muss man streckenweise ganz entsetzliche Schmerzen und Leid aushalten, wenn man Teil des Systems ist. Dann ist nichts mehr schön. Die Angst vor dem Schmerz lässt einen um sein Leben, sein hier sein, kämpfen.
Also sucht man dem Schmerz aus dem Wege zu gehen und dem Schönen zu begegnen.
Insbesondere kann schon die Angst vor dem Schmerz das gesamte Wohlbefinden des Menschen erheblich betrüben.
Also versucht man auch die Angst aus dem Kopf zu bekommen, durch das Denken an das schöne Verspeisen der Andern, oder die Freuden des sich Vermehrens, das was eigentlich auch jeden Virus so antreibt.
Sind die grundlegenden Bedürfnisse befriedigt, kann man der Angst auch ganz angenehm durch Fokussieren ausweichen. Man schaut genau hin, hört genau zu, schmeckt bewusst rein, oder stellt sich intensiv etwas vor.
Das sind so die lebensnotwendigen Hirnabläufe, die man kausal ordentlich darstellen kann.
Unser Thema im Forum sind aber akausale Hirnprozesse, wenn man den überhaupt von Hirnprozessen sprechen kann. Jedenfalls versuchen wir dieses Ungreifbare immer wieder in eine Ordnung zu bringen. Und schon hat man es geschafft ein weiteres Feld zu erobern, nun kann man sich auch auf das Ungreifbare fokussieren, wenn man des Greifbaren überdrüssig ist.
Wenn man denn auch des Ungreifbaren überdrüssig ist, sollte die Kacke aber am Dampfen sein. Dann ist alles Pulver verschossen und man muss der Angst in´s Auge sehen.
Oder mit den Worten Erich Frieds:
Es ist, was es ist sagt die Liebe.
Was es ist sagt der Verstand.
Gruß
Kuddel