also doch ein Asteroid (?) (Schauungen & Prophezeiungen)

IFan, Samstag, 28.10.2017, 22:24 (vor 2583 Tagen) @ Taurec (5342 Aufrufe)
bearbeitet von IFan, Samstag, 28.10.2017, 22:45

Hallo Taurec et al.,

ganz so ausführlich, wie ich es hier möchte, kann ich im Moment nicht schreiben, deswegen Anmerkungen und Erläuterungen teilweise rudimentär.

In meinem Beitrag hatte ich u.a. Bandhus Schau erwähnt. Dabei hatte ich vorwiegend die Schutthalde im Kopf; die Gischtwand hatte ich nicht mehr "auf dem Schirm". Ein Forumsmitglied hat mich dann darauf aufmerksam gemacht (danke!).

Du schreibst, "Nachdem ein Impakt allein den Tsunami nicht auslösen kann, könnten große ozeanische Erdbeben am mittelatlantischen Rücken, die durch die Anwesenheit des Himmelskörpers ausgelöst werden (Gravitation, Gezeitenkräfte, Wechselspiel der Magnetfelder), eine Rolle spielen. Es müssen Impakte und Tsunamis auf eine gemeinsame Ursache, ein tertium comparationis als verbindenden dritten Faktor zurückgeführt werden." (Link)

Vorab: Die Ansicht über "... die Anwesenheit des Himmelskörpers ...", "... gemeinsame Ursache ... " teile ich.

Es ist bei diesem konkreten Ereignis (Nordseetsunami) aber äußerst unwahrscheinlich, dass eine Druckwelle, die wohl von einem Asteroiden ausgelöst worden sein muss, und ein Erdbeben zeitlich zufällig so nah beieinander liegen wie in Bandhus Schau (und anderen?). Wahrscheinlicher ist daher, dass sie auf dasselbe Ereignis zurückzuführen sind. Dabei ist zu beachten, dass Bandhus Druckwelle und - Wasserwelle aus derselben Richtung zu kommen scheinen. Da eine Druckwelle in der Atmosphäre nicht in dieser Form von einem Erdbeben ausgelöst werden kann, so weit mir bekannt ist, bleibt nur ein Asteroideneinschlag.

Nach dem Beitrag von Roland bin ich diesem Link gefolgt, immerhin auch von einer Universität erstellt. Dort habe ich einmal folgende Daten eingegeben: Durchmesser 500 m, Einschlagswinkel 75°, Einschlag ins Meer, Tiefe 3000 m, spezifisches Gewicht 2,5 (= 2500 kg/m3), Einschlaggeschwindigkeit 20 km/s, Abstand vom Einschlagort 1500 km. Herausgekommen sind folgende Werte: Wärmestrahlung = 0, weil der Feuerball hinter dem Horizont liegt. Seismischer Effekt (Erdbeben) = nicht fühlbar. Ankunft der Druckwelle nach ca. 1 1/4 Stunden, Geschwindigkeit 1,75 m/s, Druck 0,0075 bar, Lärm wie starker Straßenverkehr, Tsunami Ankunft nach ca. 2 Stunden 40 Minuten, Wellenhöhe weniger als 5,62 m.

Hierbei habe ich einmal eine Linie von der Nordseeküste zum Europäischen Nordmeer zwischen Norwegen und Island gezogen. (Siehe Bild, Quelle: Google Earth)

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Geht man davon aus, dass durch die Rampenform der Nordsee und ihre Einengung zwischen Skandinavien und England ein Großteil des Wassers, das sich ansonsten kreisförmig verflüchtigen würde, dort hineinläuft, ist die Wassermenge wahrscheinlich größer.

Den Angaben von Bandhu kommt man wahrscheinlich näher, wenn man andere Werte eingibt. Wobei Bandhu ja auch geäußert hat, dass sie die Dinge teilweise schlimmer sieht, als sie nachher (tatsächlich (?)) eintreffen.

In meinem Beitrag meinte ich als nicht bekannter Brocken, dass kein solcher Brocken als einzelner Asteroid in einer erdgefährdenden Umlaufbahn sich befindend bekannt sei. (Was ich aber wohl auch relativieren muss - siehe hier, unter "Gefährlichkeit von Einschlägen".) Es ist wohl kein akut Erdgefährdender dabei.

Vielen Dank für den Beitrag "Impaktschneise bei 50° n. Br.". Passt mit den Schauungen über das Vogtland (Pilsen) und Frankfurt zusammen. Da die Erde sich nur verhältnismäßig langsam dreht, mit 1670 km/h, ein Meteorit aber mit vielleicht 20 km/s ankommt, also dem ca. 40-Fachen, dürfte die Verteilung auf dem Breitengrad mit der Erddrehung wenig zu tun haben. Dafür spricht auch, dass der Waldviertler von einer Reihe Einschlägen in der Adria spricht. (Als grobe Verlängerung der Adria-Linie kann man das Nordmeer zwischen Schottland und Island sehen ... ;-) )

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Quelle: Google Earth

Noch zu "... die Anwesenheit des Himmelskörpers (...) Es müssen Impakte und Tsunamis auf eine gemeinsame Ursache, ein tertium comparationis als verbindenden dritten Faktor zurückgeführt werden." (Link):

"Eine ältere Statistik über Häufigkeit von Mehrfachsternsystemen schätzt, dass etwa 50 % aller Sterne zu einem Doppelsternsystem gehören, 20 % aller Sterne Teil eines Dreifachsystems sind und 10 % zu Mehrfachsystemen mit mehr als drei Sternen gehören. Demnach wären nur 20 % aller Sterne einzelstehend." (Wikipedia, unter "Mehrfachsterne", ziemlich weit unten). Es ist daher geradezu unwahrscheinlich, dass wir in einem Sonnensystem leben, in dem die Sonne keinen schweren Begleiter hat.

Zur Chronologie des James-Webb-Teleskops: Anfänglich in Planung seit den 1990ern, wurde das Projekt Mitte 2011 vom US-Repräsentantenhaus gestoppt, weil zu teuer. September 2011 wurden die Ergebnisse der WISE-Mission teilweise veröffentlicht (Link). Danach wurde das Projekt wieder aufgenommen, Start ist jetzt für Mitte 2019 geplant. Es handelt sich um ein Infrarot-Teleskop, mit dem besonders gut warme, aber nicht leuchtende Himmelskörper beobachtet werden können.

Mit der WISE-Mission konnte schnell, aber wohl verhältnismäßig ungenau der gesamte Himmel per Infrarot abgescannt werden. Das Teil war recht klein, man hätte es unter dem Arm tragen können. Es ist anscheinend etwas entdeckt worden, was man meint, genauer betrachten zu sollen: Hier bei 5:17. Gut, die Interpretation ist nicht sicher; sie kann auch schlicht etwas ungenau formuliert haben. Amy Mainzer ist aber nicht irgendwer; sie war Projektleiterin, und das JPL ist trotz des unscheinbaren Namens (Jet Propulsion Laboratory = Strahlantriebslabor) eine der Adressen, wenn es um Satelliten und Sonden geht; Mars-Rover, Voyager etc. sind alle von ihm.

Richard A. Muller hat sich über die Regelmäßigkeit von Aussterbezyklen gewundert und die Nemesis-Hypothese aufgestellt. Er ist nicht irgendwer; immerhin hat er mit Saul Perlmutter zusammengearbeitet (Nobelpreisträger).

Bis hierhin ergibt sich ein zusammenhängendes, logisches Gedankengebäude, was aber trotzdem nicht bedeutet, dass es auf jeden Fall wahr sein muss; logische Schlussfolgerungen müssen nicht unbedingt die Realität abbilden.

Es wäre ja auch unwahrscheinlich, dass dieser Begleiter ausgerechnet jetzt bei uns auftaucht, wenn er einen 26-Millionen-Jahre-Zyklus hat. Nehmen wir eine Zeitspanne von hundert Jahren, ist die Wahrscheinlichkeit 1:260 000.

Wenn so ein Planet herumfliegt, ist es aber unwahrscheinlich, dass er allein ist; wahrscheinlich hat er viele Monde, möglicherweise auch eine Asteroidenschleppe.

Wenn man ihn findet, ist dies ein interessanter Beitrag, lief vor einiger Zeit einmal auf N24 unter "Geheimnisse des Weltalls": "Nemesis - Die böse Schwester der Sonne" (im Netz derzeit nicht zu finden).


Gruß, IFan


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