Vader Lueck (Schauungen & Prophezeiungen)

Bernhard, Mittwoch, 28.05.2008, 15:57 (vor 6163 Tagen) (10038 Aufrufe)

„Eine alte Prophezeyung von Vader Lueck 1

Es wird eine Zeit kommen, dass die Stadt Münster vom Feinde wird überfallen werden; folgende Geschichten gehen aber vorher.
Der neue platz wird gleich gemacht, und es werden Bäume darauf gepflanzt werden, deren früchten der gemeine Mann anfänglich nicht recht erkennen wird; die Straßen zu Münster werden umgelegt, aber nicht allenthalben verfertigt werden. Man wird sehen, dass in Münster die Häuser so köstlich erbauet sind, als wollten sie ewig leben, die Kleidung wird sich allso verändern, dass das eine kurz, das andre lang ist, der größte theil aber wird bunt tragen mit so mannigfaltigen Falten, und so Seltsam gemacht, dass es ein Wunder ist zu sehen. Viele Geistliche werden sich mehr mit Acten und Prozessen aufhalten als mit ihren Büchern, der Spiegelthurm wird zwischen 2 Gebäuden gesetzt werden. das Eigenthum wird unterdrückt, die Armen und Bedürftigen hart gepresst werden, Geld und guter Rath wird theuer seyn, als wann das Stifft Münster sollte zu grunde gehen; auf dem neuen Platze wird ein Gebäude angelegt werden, sehr köstlich, aber es wird nicht fertig werden. Nach dem Rheine marschiren Truppen es wird aber für kein Krieg gerechnet werden. Sobald das Volck wird wieder im Lande seyn, wird man sie alsdann abdanken, und die Pferde und andre Sachen verkaufen. Nicht lange darauf wird man wider Volk haben müssen, welches wunderlich zusammen gebracht wird; es Wird ein Volck kommen, dessen Sprach man nicht wird verstehen können; aber kurz zuvor werden 3 schlechte Jahren kommen, allso dass es jämmerlich wird aussehen. Vor der Domdechaney werden Lindenbäume gepflanzt werden; Wann diese ein Pferd angebunden halten können, wird es nicht lange dauren, dass die Stadt Münster wird überfallen werden, danach wird ein Frühzeitiger May kommen, allso, dass das Horn Vieh im Anfange dieses Monats in vollem Grase gehen wird. Und dieses wird seyn dasselbe Jahr, in welchen Münster wird überfallen werden. Es wird 2mal innerhalb 3mal 24 Stunden gewonnen werden. Zu der Zeit regiert ein Fürst aus dem Bayerischen Hause in Münster. . Es wird sich zutragen, dass man vermeine, es wäre alles in guter Ruh, dass man keinen Feind mehr zu fürchten hätte. Aber unvermuthlich wird kommen eine ungeheure Menge Volcks von Tecklenburg, dass man sollte vermeinen, in der halben Welt wäre nicht so viel Volck zu finden. An ihren Hüthen werden sie tragen Kirschen oder Holder Blumen. Dieses Volck wird ein Wirtshaus finden unten am Tecklenburgischen Gebirge, wo frisches Bier im Brauhause stehet; da werden die Soldaten ihre Geschirre nehmen, und es ganz austrinken; aber der commandirende Officier wird dem Wirthe alles bezahlen. Darauf werden sie sich auf Münster begeben wo kein Mensch etwas von ihnen wissen wird; Sie werden kommen, wie die Schneeflocken aus der Luft. Sie werden sich wagen über die Mauren zu steigen, als wenn sie keinen Widerstand zu Fürchten hätten, aber sie werden sich in der Stadt so tapfer halten, dass sie mit großem Verluste wieder zurück weichen müssen; bis des andern Tages, da die feindlichen Truppen die Stadt bekommen werden. da sollen die Bauren, welche pflügen, und mit ihren Pferden flüchten wollen, gezwungen werden, ihren Ackerbau in acht zu nehmen, und ihnen soll kein Schaden geschehen; sie sage: wenn der Bauer was zu leben hätte, so hätten sie was mit. danach geben sie sich auf die Stadt Münster so tapfer, dass ihnen kein Widerstand kann gethan werden, und alsdann werden sie zum 2tenmale die Stadt mit Sturm erobern. Alsdann wird in der Stadt ein großes Getümmel und Unruhe seyn, und ein großes Übel wird aufstehen. Wehe, wehe, Wehe den Mönchen und Pfaffen Doctoren und Rechtsgelehrten und Scribenten, deren Zahl ganz wird ausgerottet werden so dass sie auf einigen Plätzen ganze 7 Stunden werden gehen müssen, wenn sie bey einem Sterbenden einen Priester verlangen. Es wird sich dieses bald ändern und eine ganz andre Ordnung des Landes gemacht werden, nachdem die Soldaten wieder abmarschiren. Sie werden ihren Marsch nehmen auf Lünen. Hernach werden sie eine erschreckliche Schlacht halten im Preußischen nahe bey dem Berken Baum, welche 3 Tage währen wird; und diese wird verlohren werden. Hernach wird ein solcher Fried und Einigkeit unter den Einwohnern des Stifts seyn, und das Land wird in so guten Stand gesetzt werden, ( als es noch nie gewesen ist.) Der Eigenthum wird abgeschafft werden. Der Fürst aus dem Bayerischen wird alsdann noch wohl regieren, und nach dieser Zeit mit den Holländern kriegen, und an etlichen Örtern das Hochwürdige herumtragen und glücklich seyn in allen seinen Regierungen.

1: Birkenbaum-Sage, fast gleichlautend mit der Prophezeiung, die``ein frommer Geistlicher der Domkirche zu Münster vor mehr als hundert Jahren getan haben soll.``"

Vorstehender Text wurde in den Jahren 1802-1806 neben weiteren westfälischen Gesichten zusammengetragen und in einer buchförmigen Kapsel verwahrt. Mehr will ich darüber nicht schreiben, weil mir die Erlaubnis zur Veröffentlichung fehlt. Ich bleibe an der Sache dran und melde mich diesbezüglich wieder.

Gruß
Bernhard


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