Hallo,
mit den drei „Ursünden“ im Buddhismus ist es grad ebenso wie mit den sieben oder gar acht Unreinheiten aus anderen Erkenntnisüberlieferungen.
Gar so leicht sind die nicht erkennnbar. Schon dreimal nicht bei sich selbst.
Da gibt es beispielsweise bei der „Gier“ den „Durst“ nach Werden.
Verblendung bedeutet schlicht Nicht Wissen und ist der Quell für auch allerlei Handlungen, die zwar wohlmeinend sein sollen, aber aus Unwissenheit womöglich nicht sind. Und wer bitte kann denn ernsthaft für sich in Anspruch nehmen allwissend zu sein?
Nun sagst Du, Du wärest ja „nur“ das Werkzeug gewesen und bist Dir aber in „Selbstbewusstsein“ Deines abgegrenzten Seins bewusst. Was vorher so weit geht, dass Du in Deiner Sehnsucht ( um es nicht anders zu nennen) nach „Werden“unzufrieden bist und in keinem Moment zumindest Deiner Beschreibung nach verliert sich Dein abgegrenztes Bewusstsein. Was ich keinesfalls bemeckern möchte, sondern darum erwähne, weil eben auch dies „Aversion“ ist!
Aversion bedeutet Abgrenzung und eben überhaupt nicht Hass. Ohne Grenze wärest Du Dir Deines Selbst überhaupt gar nicht bewusst! Durchaus ist es so betrachtbar, dass im Urgrunde Allens eben Alles eins ist. Die Abtrennung ist eine ähm Spielart? in dieser Welt und erzeugt ein simulatives Selbst. Im übrigen m.E. durchaus sinnvoll, wenn auch mit den Wirkungen, die das dann halt erzeugt. Damit wir auch was kapieren.
Ich meine, Du solltest da über den Aspekt der Abgrenzung nochmal intensiv nachdenken. Mit nur „Liebe und Mitgefühl“ ist es beileibe nicht getan. Und e-fisch Wolken beschreiben zumindest noch einfach nur ENERGIE- welche weder positiv noch negativ oder gar moralisch zu werten sind.
So vor c. einem Monat war ich beruflich in Berlin und spazierte da auch bei der Museumsinsel herum. Von Deinem einige hundert Meter hohen Meer der Liebe habe ich weder dort noch hier etwas wahrgenommen, Schatten am Pergamonmuseum ließe ich gelten, wenn auch sicher nicht wegen personfizierten Satan--- Bauzaun oder aufgeladene Felder?
Dafür da an dem Platz auf der Wiese nette und kreative Felder. Als ich da herumspazierte, dachte ich, da haben aber eine Menge Leute nettes und kreatives hinter lassen. Auch da grad wieder, Jugendliche, die Handstände und Räder ausprobierten; ein paar Musiker – sehr vertieft und inspiriert, wenn auch nicht immer mit ausreichenden Können; ein juchzendes ausländisches Kind am Brunnen der Wiese, dessen Freude sich in den Augen der Eltern widerspiegelte. ...Die Stimmung dort war herausstechend nett. Bis in die durchsickerten Mauern der ehernen Gebäude da aber reichte das nicht. Und ich glaube auch nicht, dass dies dort nur Dir zu verdanken ist, ich glaube, dass Du Dich da eingeklinkst hast. Und eben dann ein nettes und inspirierendes Erlebnis hattest. Was aber keineswegs so allgemein gültig sein könnte und auch Dich eigentlich zum Grübeln bringen sollte. Allein schon wegen der gigantischen Überhöhung oder dem falschen Satz; „" Weißt Du eigentlich, wo Du hier sitzt ? Du sitzt hier vor dem Eingang zum Museum zum Pergamonaltar. Weißt Du dass dieser Altar, der Altar des Satans ist ? Ab heute ändert sich das !“
Gehts noch?
Du solltest intensiv über den Unterschied von Aversion und Haß nachdenken. Und bloß nicht in aufgeweichter Stimmung rumspüren, das lässt sich gedanklich erschließen.
Und nein: Ich bin heute nicht guter Stimmung. Und reichlich gereizt wegen einigen Menschen, die Grenzen nicht akzeptieren.
Grüße Rauhnacht