Hallo mariasand,

Es ist schwer zu beschreiben, ohne jetzt zu persönlich zu berichten. Man sieht, wie man wirklich ist. Ohne Filter, ohne den Teil, den man nicht sehen will. Negative Dinge wie Scham, Ängste, altes, verdrängtes Leid und emotionale Themen, die nicht aufgelöst wurden, springen förmlich an die Oberfläche des Bewusstseins.

Im Fall von Psilocybin findet auch eine mentale Synthese statt. Alles wird als mit allem verbunden gesehen. Es können sich auch Muster, Konzepte, einfach alles, dem wir einen Namen gegeben haben, im Laufe des Trips auflösen. Das kann bis zur temporären Löschung des Egos führen. Es wird bei weitem nicht nur gedacht, sondern es laufen oft auch innere Filme ab, die das momentane Thema veranschaulichen.

Bei LSD geht das ganze subjektiv empfunden etwas sanfter vonstatten. Es ist "nur" ein radikaler Perspektivwechsel, der dich quasi aus dem altbekannten Cockpit deines Kopfes herausholt und dir erlaubt, dich aus der Distanz zu betrachten. Grundsatzfragen können gestellt werden, unterbewusste Themen werden leicht zugänglich, man ist geneigt zu vergeben und problematische Beziehungen wieder mit echtem Mitgefühl zu betrachten. Ungesunde Verhaltens- und Lebensweisen werden sofort als solche erkannt.

Ich will hier nicht ausschließlich Werbung für Halluzinogene machen, aber es passt halt wunderbar zum Thema. Die anderen Methoden, in einen verständlichen Kontakt mit dem Unterbewusstsein zu treten und es nach und nach zu leeren sind anwendbar, aber mit reichlich Arbeit verbunden, und ohne Garantie auf Erfolg oder Vollständigkeit.

Liebe Grüße,

Beremund