Hallo, Imagination!
Der Brief ist vordergründig an seinen Sohn Cäsar gerichtet.
Es steht auch in der Einleitung:
Ad Caesarem Nostradamum filium, Vie et felicité.
An den Sohn Cäsar Nostradamus, Leben und Glück.
Er spricht César de Nostradamus auch mitten im Brief an und am Ende:
"Zum Ende kommend, mein Sohn, nimm also dieses Geschenk deines Vaters Michel Nostradamus, der hofft, dir eine jede Prophezeiung der hier vorliegenden Vierzeiler zu erklären, und ich bete zum unsterblichen Gott, daß er dir ein langes Leben in Wohlergehen und blühendes Glück verleihen wolle."
Es führt kein Weg daran vorbei, daß Cäsar Nostradamus gemeint ist, mag man es drehen und wenden, wie man will.
Eigentlich gerichtet ist der Brief jedoch nicht an den Sohn, sondern die Leser der Centurien, denen der Brief voranstand. Die Ansprache an den Sohn ist mehr Verpackung.
Damit sind indirekt auch wir gemeint und auch ein künftiger Herrscher, der Nostradamus läse.
Es wird aber an keiner Stelle explizit ein kommender Monarch angesprochen. Anzunehmen, dieser sei direkt gemeint, ist Unsinn. Der Versuch, den Inhalt des Briefes auf ihn zu beziehen, und etwas spezielles von ihm zu erwarten, ist also zu verwerfen.
Den Irrtum wird nicht richtig, wenn man ihn beständig wiederholt.
Kann es sein, daß Du mich nerven willst?
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“