Hallo BB,
deine Ausführungen scheinen mir sehr pragmatisch. Denen kann ich zustimmen. Bis evtl. auf die Begriffsverwendung "Monarch" unter denen du und ich etwas anderes zu verstehen scheinen - oder auch nicht.
Nehmen wir mal an, dass WIR das ganze Geschehen miterleben und mitgestalten. Was bringt uns dazu, wenn wir denn das Chaos überstehen ohne einen Dachschaden zu bekommen, EINEM neuen Staatenlenker zu folgen? Auf Kommunismus sind wir typischen Westler nicht scharf. Am Kapitalismus verlieren wir gerade (und erst recht im großen Chaos) bis zum Erbrechen die Lust. Wir würden wahrscheinlich staunen, dass wir noch am Leben sind, und dass vieles so gekommen ist wie erwartet. Was uns noch offener macht für neue ( evtl. = alte!) Deutungen der Welt, des Geschehens und deshalb vielleicht auch der staatlichen Legitimation.
Dann folgt tatsächlich ein hierarchisch "flaches" Volk einem charismatischen neuen Anführer. Und der kann durchaus Kaiser sein, auch wenn er es nicht sein muss. "Monarch" wäre er nicht in den dämlichen Schemata des alten Adels, sondern wie Napoleon oder die germanischen Könige der Völkerwanderungszeit als Anführer, der vom Volk anerkannt und für vom Schicksal oder Gott auserwählt betrachtet wird - was dann Legitimation genug wäre. Um die vierzig, ein Mann aus dem Volk (einfache Kleidung!), charismatisches Auftreten, Führungsqualitäten... passt doch prima für einen Mann des Neuanfangs. Noch dazu wenn er nicht ein popliger Präsident ist (= Symbol der alten kommunistisch / kapitatlistisch = materialistischen Zeit), sondern ein Kaiser (= Symbol für moralische Werte an sich, das letzte, was die Katastrophe überstanden hat).
Hört sich also sinnvoll an, deine Deutung.
Gruß
Nickela
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Et ess wie et ess, et kütt wie et kütt onn et hat noch emmer jot jang.