Vielen ist nicht bewußt, daß die Apokalypse des Johannes von Patmos kein Allgemeingut der gesamten Christenheit ist.
In den gegenwärtigen Ostkirchen wird die Offenbarung nicht im Gottesdienst verwendet (die Liturgie wird insgesamt als Offenbarung verstanden). Die Syrisch-Orthodoxe Kirche erkennt die Offenbarung des Johannes überhaupt nicht an.
Eusebius von Caesarea (* 260264 in Palästina; 337340), der Vater der Kirchengeschichte, bezeichnet in seinem dritten Buch der Kirchengeschichte die Apokalypse als Fälschung.
Jahrhunderte lang stritten sich die christlichen Theologen über die Gültigkeit der Offenbarung des Johannes. Sowohl ihr Charakter als Offenbarungsschrift als auch mehrere theologische Aussagen waren und sind es bis heute durchaus problematisch. Auch Martin Luther wusste mit ihr wenig anzufangen: Mein Geist will sich in dies Buch nicht schicken.