Hallo!
In der Quellensammlung ist mir ein Fehler bei Sepp Wudy (Seher vor 1914!) unterlaufen. Dort stand:
"Wenn du es erleben tätest, könntest deinen Vetter in Wien von deiner Stube aus sprechen, und wenn du ihn schnell brauchtest, könnte er in einer Stunde da sein."
Tatsächlich (das zeigt ein Blick in die Originalquelle Friedl) lautet der Text aber:
"Wenn du es erleben tätest, könntest deinen Vetter in Wien von deiner Stube aus sehen, und wenn du ihn schnell brauchtest, könnte er in einer Stunde da sein."
1914 gab es bereits Telefone, so daß "sprechen" keine spektakuläre Aussage gewesen wäre.
Kommunikation per Video für jedermann gibt es jedoch erst seit ein paar Jahren (übers Internet etwa mittels "Skype"), seit die Übertragungsgeschwindigkeiten ausreichend sind.
Indirekt ist also in dieser Aussage bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts die heutige Internettechnologie angedeutet.
Auch innerhalb Stundenfrist von Wien in den Frischwinkel (böhmische Seite des Bayerischen Waldes) zu gelangen, wo Wudys Bauer lebte, ist heute nicht mehr unmöglich. 1914 war es aber utopisch, so schnell rund 250 km Luftlinie zurückzulegen. Man sollte sich dabei nicht an der Wortwahl "in einer Stunde" aufhalten (was von Wudy wohl eher "so dahergesagt" war), wenn es heute noch, je nach Wahl des Verkehrsmittels, etwas länger dauert.
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“