Moin!
Immerhin ließe sich aber vielleicht soviel sagen, daß in eher flachen
Gewässern der Tidenhub tendentiell eher gering ausfällt.<<
Hallo DvB, wie kommst Du zu dieser Erkenntnis?
Im Prinzip wie Du auch. Kombiniert mit dem Umstand, daß flache Gewässer eben nur langsames Strömen erlauben.
Unter "flach" verstehe ich angesichts der zu bewegenden Wassermassen allerdings nicht 70 m. Wenn sichs nicht gerade um einen Engpaß handelt, der Wasser in ein weites Becken durchlassen muß, ergeben Tiefen von 70 oder 1000 m sicherlich keinen nennenswerten Unterschied. - Wohl aber Tiefen mit vllt. 2 oder 5 m. Und wenn ich mir die Überschwemmungskarten so anschaue, habe ich bei +250 m Wasserstand die Ostsee am Thüringer Wald. Derzeit ist die Küste ja noch so etwa 400 km weg. Macht ein durchschnittliches Gefälle von < 0,1 %, bzw. nichtmal 1 m pro km.
Das ganze ist doch gut vergleichbar mit dem elektrischen Strom. Viel mehr als 20 Ampere kriegst Du eben nicht durch eine 1,5-Quadrat-Ader gejagt. Und wenn Du den Draht plattklopfst, kriegst Du damit letztendlich nix am Querschnitt geändert. Er wird nur flacher, dafür breiter. Aber: nehmen wir an, ich stünde auf einer Insel mit 1 km Durchmesser, dann ist die maximale "Breite" mit der mir die Strömung Wasser zuführen kann, eben 3,14 km (360°). Und wenn das bloß auf 1 m Tiefe geht, sind das eben nur rund 3000 m² Querschnitt.
Klar, der Vergleich hinkt etwas... Wenn das Gelände ringsherum völlig anders aussieht, kann man das net so sehen, dann geht da eben im Zweifel eine 8 m halt einfach drüber. (Obwohl... Macht der elektrische Strom ja eigentlich auch net anders: wenn ein Blitz einschlägt und der Draht ist zu dünn, wird halt mit nem Lichtbogen gebrückt...) Solange ich aber über zig oder gar hunderte Kilometer hinweg keine nennenswerten Tiefen habe, bekomme ich auch keinen nennenswerten Tidenhub.
Macht euch Gedanklich damit vertraut, das Ihr flexibel reagieren müßt.
Entscheidet spontan, am Besten aus dem Bauch heraus, was zu tun ist.
Das Bauchgefühl, trügt selten.
Sicher, was Genaues weiß man halt nicht. Aber gerade deshalb halte ich Faustformeln schon für nützlich. - Es sei denn, es sollen sich auch die Naturgesetze ändern.
Beste Grüße, DvB