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Unvoreingenommenheit (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 18.11.2014, 22:41 (vor 3635 Tagen) @ Selis (6355 Aufrufe)

Hallo!

Neutralität ist hier angesagt! Und wahres wissenschaftliches Forschen kennt nur Neutralität!

Das halte ich eher für ein populäres, vereinfachendes Vorurteil über die Wissenschaft.
Tatsächlich faßt sich die Wissenschaft auf Grundlage von Vorannahmen Hypothesen und Theorien, die nach bestimmen Methoden, also einer bestimmten Logik folgend geprüft, bzw. falsifiziert werden. Damit ist das Ergebnis immer bereits in der Fragestellung vorweggenommen. Etwas esoterischer ausgedrückt: Der Wissenschaftler findet am Ende weniger die Wahrheit als das Spiegelbild seiner selbst. Wahre Objektivität/Neutralität ist unmöglich. Die wissenschaftliche Objektivität ("im kleinen Rahmen") zeigt sich daran, ob der Wissenschaftler die Ergebnisse vor dem Hintergrund des durch seinen Forschungsbereich abgesteckten Rahmens (mit Axiomen, Paradigmen, Methoden) interpretiert oder bekannte Informationen vernachlässigt oder ausblendet, um zu einem gewünschten Ergebnis zu kommen.
Die Wissenschaft wird nie zu einer Wahrheit gelangen - ein Anspruch, der sie als die kleine Schwester der Religion entlarvt. Das haben Philosophie und Wissenschaftstheorie schon seit längerem erkannt, womit sich das Zeitalter des Verstandes auch bereits seinem Ende zuneigt.

Wir haben vielleicht noch einen wissenschaftlichen Habitus, unser Thema ist aber tief mit weltanschaulichen und metaphysischen Problemen verbunden, welche der Wissenschaft nicht zugänglich sind, so daß jede Diskussion, die an die Grundlagen geht, sich letztlich mit Glaubensfragen auseinandersetzt.

Wenn wir uns hier an der Wissenschaft orientieren wollen, dann ist dies lediglich in Form der rationalen Methode möglich, die textkritisch die Abstammungsbeziehungen vorliegender Prophezeiungsliteratur offen legt. Da fehlt uns zugegebenermaßen in der Regel noch das Fachwissen. Nur wenige kennen alle dazu notwendige Literatur.
Darüber hinaus können wir an neue Schauungen den rationalen Anspruch formulieren, in den Berichten die seherische Wahrnehmung von der Interpretation zu trennen.

Damit das einigermaßen funktioniert, müssen wir darauf achten, daß die wissenschaftliche, quellenkritische Seite von der philosophischen, weltanschaulichen getrennt wird. Mit Spekulationen arbeiten beide Seiten, mit argumenta ad hominem funktioniert keine der beiden.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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