Hallo!
Allein der Begriff "Friedenskaiser" ist wohl eher der Wunschvorstellung des einfachen Volkes, bzw. mehr oder weniger religiös angehauchter, weltfremder Naturen entsprungen, die sich ein Paradies auf Erden erhoffen.
Jemand, der in der diesseitigen Welt in ihrem derzeitigen Zustand Politik machen will, lädt zwangsläufig Schuld auf sich.
Politik ist ein anderes Wort für Lebenskampf. Dieser läuft immer zu Gunsten der eigenen Gruppe ab und zum Nachteil der anderen. Führt man dies bis zum Ende, läuft es darauf hinaus, daß die anderen unterdrückt, vertrieben, getötet werden, die eigentlich nichts anderes wollen als man selbst, nämlich leben.
Von einem höheren Standpunkt aus betrachtet tötet man Unschuldige. Die Aufgabe des Menschen, bzw. der Menschheit im Schöpfungsplan sieht wohl vor, daß wir stets förderlich und aufbauend denken und handeln, weil sich die Welt um uns herum als Spiegelbild unserer Selbst gestaltet. In diesem Sinne sollen wir den Schöpfungsgedanken hier in der "Nachschöpfung" ausleben und nachvollziehen.
Es scheint sich jedoch von Grund auf ein Fehler eingeschlichen zu haben. In der Mythologie wird dies bisweilen als "Falls Luzifers" oder "Vertreibung aus dem Paradies" bezeichnet. Es ist nicht klar, welchen Anteil der Mensch daran hat, vermutlich die Hälfte. Zum einen wurde die Welt durch eine höhere Wesenheit verdorben, die vom Schöpfer abfiel, zum anderen durch den Menschen, der dem Prinzip "Versuchung", das dadurch zur Herrschaft kam, nicht widerstand. (Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob dieser vermeintliche "Fehler" im Code der Welt nicht doch von höchster Stelle gewollt ist, weil geduldet.)
Jedenfalls läuft, was sich eigentlich in die gleiche Richtung entwickeln sollte, auseinander und gegeneinander. Der Mensch hetzt wie ein Getriebener planlos durch Inkarnationen auf der Suche nach einem Ausweg. Es bilden sich verschiedene Gruppen seelisch gleichgearteter, welche dieselbe Auffassung vom richtigen Leben teilen. Auf Erden spiegelt sich das in Form verschiedener Völker und Kulturen wieder - jede mit ihrer eigenen Religion -, die sich gegenseitig bis aufs Blut bekämpfen, wenn sie einander in die Quere kommen.
Ein Herrscher kann "Friedenskaiser" nur in begrenztem Maße sein, nämlich in welchem er im Inneren durch Wehrhaftigkeit nach Außen (also Krieg) stabile Verhältnisse schaffen kann. Wenn es sich um einen christlichen Friedenskaiser handelt, was in der Endzeitprophetie stets vorausgesetzt wird, impliziert dies, daß es auch Nichtchristen gibt, für die es in diesem Friedensreich keinen Platz gibt. Von der besagten höheren Warte aus wäre diese Herrschaft aber tatsächlich "antichristlich", weil sie sich noch immer im Rahmen des luziferisch induzierten Lebenskampfes (also des Kampfes gegen anderes Leben) bewegt.
Das ist das Spielfeld, auf dem wir uns bewegen. Wer dem Lebenskampf entsagt, geht unter, weil er von denen vernichtet wird, die den Kampf beibehalten. Er versündigt sich gegen die eigene Lebensgemeinschaft, weil er Leid und Verderben über die eigenen Leute bringt.
Wer dem Lebenskampf nicht entsagt, versündigt sich (von einem höheren, objektiven Standpunkt aus betrachtet) ebenfalls, weil er Leid über andere bringt. Karmisch ist das eine Verlustsituation, wobei man wohl noch am besten wegkommt, wenn man auf Seite der eigenen Leute steht - Nächstenliebe statt Fernstenliebe.
Sollte sich daran nichts ändern, ist der Kaiser/Imperator ebenso Friedenskaiser, nämlich durch "Pax Augusta" im Inneren, wie er ein Antichrist ist, weil er sein Reich durch Gewalt gegen ungenehme Gruppen zusammenhalten muß.
Die Hoffnung, die sich auf Seite der Religiösen damit verbindet, ist die Bindung Luzifers nach dem Weltgericht, womit wir wieder bei endzeitlichen Heilserwartungen wären. Was davon ist nur Wunschvorstellung? Inwiefern wurde der tatsächliche Lauf der Welt, ein wirkliches goldenes Zeitalter vorausgeahnt, in dem die Rahmenbedingungen grundlegend anders sind?
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“