Hallo!
Wie so oft bei Zeitangaben kann man sie nicht ernstnehmen.
Der Markustagsatz geht auf eine alte Volkssage zurück:
"Wenn dann der Markustag am Osterfest,
der Antoniustag am Pfingstfest
und der Johahnnestag am Fronleichnam fällt,
geht ein Wehschrei durch die ganze Welt."
Das ist an sich nicht ungewöhnlich, da im Kirchenkalender die Feiertage genau aufeinander bezogen sind. Wenn ein Tag auf den genannten fällt, tut es der Rest automatisch auch.
Der Sinn ist eine einfache Spiegelung des Lebens Christi, um den Antichristen zu bekommen.
Christus ist am Weihnachtstage, dem 24. Dezember geboren. Spiegelbildlich dazu muß der Antichrist am Johannistag, dem 24. Juni (ein halbes Jahr früher/später) geboren sein. Damit es ganz besonders kesselt, wird der Antichrist auch noch an Fronleichnam, dem "Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi" geboren, wohl zum besonderen Hohne des Erlösers, bzw. seiner Leibwerdung.
Dann geht ein Wehschrei durch die ganze Welt. => Der Antichrist ist da!
Den obigen Spruch hatte der Franzose offenbar im Sinn, als er schrieb, der Antichrist werde geboren, wenn der Markustag auf Ostern fällt.
Es handelt sich nicht um eine reale Zeitangabe.
Bei Don Boscos Aussage bin ich mir nicht sicher.
Diese lautet:
"Die Bosheit ist vollendet, die Sünde wird zu Ende sein, und ehe zwei Vollmonde des Blütemonats vergehen, wird der Regenbogen des Friedens auf der Erde erscheinen."
Im italienischen Original:
"L’iniquità è consumata, il peccato avrà fine, e, prima che trascorrano due pleniluni del mese dei fiori, l’iride di pace comparirà sulla terra."
Irgendwann in den Vorgängerforen kam jemand darauf, eine sinngemäße Übersetzungsvariante könnte lauten:
"Wenn der Vollmond im Blütemonat (Mai) vergangen ist...", bzw., "ehe nach dem Vollmond des Blütemonats ein zweiter erscheint". => Der Vollmond geht vorüber, ein zweiter im darauf folgenden Monat wird jedoch nicht mehr erscheinen, ehe der Friede beginnt.
Allerdings scheinen Italiener auf italienischen Prophezeiungsseiten die Stelle durchgängig so zu verstehen, daß tatsächlich zwei Vollmonde im Mai stattfinden würden. Ihnen als Muttersprachler will ich aber nicht vorschreiben, wie sie Sätze richtiger zu verstehen hätten.
Da Don Boscos Aussagen aber durchgängig symbolisch und allegorisch sind, würde es mich wundern, wenn ausgerechnet hier etwas konkretes gemeint wäre, das man quasi meßbar in der Umwelt nachprüfen könnte.
Die besagte Passage (aus dem Italienischen ins Englische übersetzt per Google) enthält eine einzige endzeitliche Drohung gegen das sündhafte Rom und ist durchsetzt von religiösen Motiven. Es ist wahrscheinlich, daß es sich bei den zwei Vollmonden im Blütemonat ebenso um eine symbolische Wendung handelt, die wir nur noch nicht entschlüsselt haben.
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“