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Lügner und Fälscher? (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 27.09.2016, 12:07 (vor 3008 Tagen) @ Sagitta (6800 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Dienstag, 27.09.2016, 12:13

Hallo!

Die Sammlung von Taurec zu Irlmaier, so verdienstvoll sie ist, hat doch nicht die Tiefe und Breite, die für eine textkritische Ausgabe notwendig wäre.

Du kannst mich gerne auf fehlende Quellen aufmerksam machen. Warum sollte ich die ganze Arbeit machen? ;-)

Und das hier bitte auch nicht vergessen!

Ihn als Lügner und Fälscher zu beschimpfen, das geht nicht.

Solche Vereinfachungen, um die Kritiker ins moralische Abseits zu stellen und um Irlmaier ein Schutzgehege zu errichten, da er ja ein so guter Mensch gewesen sei, geht allerdings auch nicht.
Daß wir ihn beschimpften, ist eine dreiste und falsche Unterstellung, gegen die ich mich verwehre!
Es geht allein um die Echtheit seiner Aussagen und den Grad seiner Verwicklung mit Adlmaier. Haben wir überhaupt "Irlmaier" in den Texten vor uns oder ist das alles auf Adlmaiers Mist gewachsen?
Wenn dabei Irlmaier als Mensch auf der Strecke bleibt, ist dem halt so. (Aus meiner Sicht ist er eine historische Person, also durchaus ein Abstraktum.) Ich habe kein Problem damit, die Heiligen anderer von den Säulen zu stoßen.
Mit solchen Pseudoargumenten, die eine gefühlmäßige Aura erzeugen sollen, in der sich Kritiker schon von Vornherein schlecht fühlen sollen, untergräbst Du sinnvolles Nachforschen.

Daß Irlmaier es mit der Wahrheit nicht allzu genau nahm und wohl auch "schlitzohrige" Persönlichkeitskomponenten hatte, geht schon aus seinem Vorstrafenregister hervor.

Seine Besucher log er bei seiner Beratung gewiß nicht an. Und den Rest, die in Zusammenhang mit Adlmaier und einer mutmaßlich vorhandenen, aber nicht bestätigten Handvoll eigener Schauungen entstandenen Prophezeiungen, konnte er mit gutem Gewissen selbst erzählen, weil er selbst (unkritisch!) daran glaubte!
Er war natürlich nicht Fälscher, sondern hat sich eher selbst in den Überlieferungsstrom der "großen Weissagung" eingegliedert, die er durchaus religiös für wahr hielt.

Ich denke nicht, dass er etwas weitergeben hat (von alten Prophezeiungen, die ihm zugetragen wurden, vielleicht auch nur in Form einer Frage), wenn er nicht ein eigene, vielleicht bloss bruchstückhafte Schauung dazu hatte.

Die Vermutung einer echten vorangegangenen Schau gereicht allerdings nicht als Argument, um unauthentische Adlmaiertexte zu stützen.
Wenn wir keine Beschreibung der Schauungen haben oder zumindest brauchbare Hinweise auf deren Inhalt, sondern Texte, die aus anderen Quellen zusammengeschustert sind, ist das wertlos.

Unklar bleiben vorerst ferner die Feldpostbriefe. Doch auch hier lohnt die laufende Beobachtung und die immer wieder erneuerte Reflexion. Oder das Bohren nach Quellen: Rill war von der Polizei/Gestapo offenbar einmal verhört worden, und möglicherweise ist die Akte dazu erhalten geblieben. Vielleicht möchte Taurec ja mal einen Besuch im ifz-muenchen machen?

Sofern sich dort Akten der Gestapo aus jener Zeit wiederfinden, wäre ein Besuch wohl lohnenswert. Bleibt nur zu hoffen, daß die Dokumente nicht der Flächenbombardierung zum Opfer fielen.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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