Erfahrungshorizonte (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Sagitta, Samstag, 23.09.2017, 09:55 (vor 2628 Tagen) @ Steffomio (5801 Aufrufe)

Hallo Steffomio,

zu einigen Deiner Aussagen gäbe es von meiner Seite ernst-kritische Einwände zu machen, doch liegen die Sachverhalte außerhalb der Forumsthematik. Eventuell gerade noch angeschnitten ist die Sache mit der Zeit, insofern die Frage nach ihr durch das Phänomen der Präkognition aufgeworfen wird (insofern man durch Präkognition Dinge sehen kann, die sich materiell erst in Zukunft ereignen werden).

Außerdem wissen wir, dass sich die Zeit mit zunehmender Geschwindigkeit verlangsamt und bei Lichtgeschwindigkeit steht.

Also ich wußte das bisher nicht. Es gibt zwar Leute, die das behaupten, aber nachgewiesen haben sie es nicht. Denn ihre angeblichen Nachweise bzw. Beweise lassen sich auch anders interpretieren und stehen außerdem in Widerspruch zu weiteren sicheren Beobachtungen. Aber dazu gibt es tausend Internetforen, wo man über diese Thematik jahrzehntelang streiten kann (Stichwort: Kritik an der Relativitätstheorie und der 'modernen Physik').

Was Zeit ist **), durchschaue ich wenigstens bislang noch nicht vollständig. Ich habe hier bereits einmal erwähnt, dass sie philosophisch gesehen ein Gefäß für potentielle Vielheit ist - ganz wie der Raum. Der Mensch kann beide auf verschiedene Arten beschreiben, aber die euklidische Konvention hierzu ist für den Alltag (und damit auch für die Physik) die einfachste.

Oder anders gesagt, in der spirituellen Welt liegt man immer im eigenen Saft, ist unter seinesgleichen.

Das ist, aus meiner Sicht komplett falsch und zeigt einen beschränkten Erfahrungshorizont bzw. spießige Bequemlichkeit - oder einen Mangel an Muffe.

Die geistige und die materielle Welt sind deckungsgleich im Umfange der materiellen Welt, aber die geistige Welt reicht über die materielle Welt umfangsmäßig hinaus. Deshalb sind in der geistigen Welt Erfahrungen möglich, die die materielle Welt überschreiten (in der präkognitiven Schauung öffnet sich beispielsweise ein kleiner Kanal ins zunächst völlig Unbekannte). Die Frage ist nur, Herr Kolumbus: wie bricht man zu derartigen Erfahrungen auf? Und wie verkraftet man sie mit seiner Seele (die ein Teil der materiellen Welt ist, halt von sehr 'fein'stofflicher Natur ...)? Wie holt man das Neue und ganz Andere in das Bekannte herein? Hier entsteht beispielsweise die Frage: warum etwa habe ich eine präkognitive Schau? Und hierher gehören auch die ganzen Probleme, die wir als "Unschärfe" einer Schauung bezeichnen, die jedoch (vorausgesetzt ein echter Schauungskanal ist eröffnet) eher Unfähigkeiten im Begreifenkönnen und in der Interpretationsarbeit der Seele sind.

Erfahrungen in der spirituellen Welt sind jedoch nicht auf die Zukunft (also auf Schauungen im Sinne des Forums) beschränkt, vielmehr sind sie von einer unendlichen Mannigfaltigkeit, zu der wir gar keine Vorstellung uns bilden können. Sie sind auch keineswegs nur angenehm, sondern können weit schrecklicher, aber auch viel 'schöner' sein, als das, was man aus der materiellen Welt kennt. Manche dieser spirituell-transzendenten Erfahrungen ***) sind dem Menschen zugänglich, andere aber absolut nicht (und können deshalb nur abstrakt erschlosssen werden).

Ich habe hier die Begriffe "materielle Welt" und "spirituelle Welt" im Alltagssinne gebraucht, d.h. so wie man sie in diesem Forum gewöhnlich verwendet. Eigentlich müsste man sich vorher auf eine Definition und auf Anwendungsvorschriften sowie Bezugsphänomene einigen. Aber das erübrigt sich für solche dahingeworfenen Sätze wie in diesem Beitrag hier.

MfG, Sagitta

**) Es geht eigentlich nicht um die Zeit, die ist mir so ungefähr klar, vielmehr um jene Phänomene, die zeitliche Entwicklungen (einfacher: Veränderung) zeigen. Warum ist das (für sie) notwendig, was bezwecken sie damit, wie machen sie es? etc. etc. etc.

***) die Formulierung 'spirituell-transzendent' wird hier dezidiert gebraucht, denn beide Teilbegriffe sind nicht identisch!!


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