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Ein kosmisches Symbol, kein "Baum" (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 03.08.2018, 09:19 (vor 2117 Tagen) @ Ranma (乱馬) (2115 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Freitag, 03.08.2018, 09:25

Hallo!

Pfeil und Bogen wurden von Jägern verwendet. Ein Schamane hat dagegen eher Verwendung für giftige Pflanzen wie die Eibe. Deshalb finde ich die Version mit der Eibe überzeugender.

Dir ist schon klar, daß es sich beim Weltenbaum nicht um einen materiellen Baum handelt, sondern um ein Symbol für den Kosmos?
Eine meines Erachtens sehr treffende Analogie, die nicht nur der germanischen Seele gemäß ist, sondern auch den von mir gern dem hierarchisch-funktional gestuften Aufbau eines großen Lebewesens verglichenen Schöpfungsaufbau korrekt wiedergibt.

Daher ist es völlig egal, welcher Sorte der Baum wäre, da es um die "Urpflanze", den Baum an sich geht. Dieser kann durchaus in verschiedenen Formen materielle Totems finden. Bei den Frühdeutschen war es wohl ursprünglich eine Eiche.
Er ist nicht immergrün, weil er etwa eine Eibe gewesen wäre, deren reale Eigenschaften sie zu göttlichen erhoben hätten. Er ist immergrün, weil der Weltenbaum die ewige Achse der Welt ist, die natürlich erst vergeht, wenn die Schöpfung an sich verschwindet. Er repräsentiert eine durchgängige, die ganze Schöpfung von Anfang bis Ende durchwirkende Lebenskraft, die nie versiegt.

Die Überlegung, als religiöse Symbole Objekte einzusetzen, mit denen sich Priester rein zufällig zudonnern, ist schon sehr von unten her betrachtet und läßt mangelnden inneren Zugang zu solchen Fragen vermuten. Es ist zudem mit Sicherheit irrig, da der Baum wegen seiner immergrünen Eigenschaft mit dem Weltenbaum in Verbindung gebracht wurde. In diesem Sinne wäre eine Eibe tatsächlich naheliegender, was aber nebensächlich ist. Man suchte in der Umwelt eine symbolische Repräsentation dessen, was man metaphysisch ohnehin schon wußte. Man hat nicht umgekehrt (wie es der heutige Abendländer tut) materiell-biologische Eigenschaften in die Metaphysik hineingedeutet.

Man führe sich nebenbei den Hergang der Diskussion vor Augen: Mit Bezug auf Causa Nostra, die ILU-Lehre und die "Weltenesche" (ein gänzlich anderes Thema!) verwendet Ulrich die Redewendung "hinter die Fichte führen". Daraufhin entspinnt sich ohne erkennbaren sachlichen Anknüpfungspunkt eine Diskussion, ob der Weltenbaum eine Esche oder eine Eibe gewesen sei. Da kommt man sich nicht vor wie im Kindergarten, sondern eher wie im Alzheimersanatorium, wo die Insassen ohne Bezug zu ihrer Umwelt nur noch spontane Assoziationen auf zufällige Reize äußern können. ;-)

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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