Hallo Sarah,
„Der Titel, den du erwähnst, "Trost aus dem Jenseits", weist schon in die Richtung, um die es gehen könnte. (…) Menschen legen sich gern ihre eigenen Geschichten zurecht, ...“
Ich nehme an, Du hast das Buch noch nicht gelesen.
Hier ein Auszug aus dem Vorwort:
Elisabeth Kübler-Ross (…) erzählte … uns einen [Vorfall], den sie selbst erlebt hatte.
„Ich war an einem Scheideweg angekommen. Ich meinte, meine Arbeit mit Sterbenden aufgeben zu müssen. An jenem Tag war ich entschlossen zu kündigen und die Klinik und die Universität von Chicago zu verlassen. Es war keine leichte Entscheidung, denn ich liebte meine Patienten wirklich. Nach meinem letzten Seminar über Tod und Sterben ging ich über den Flur zum Lift. In diesem Augenblick trat eine Frau auf mich zu. Sie lächelte mich auf merkwürdige Weise an, als würde sie jeden meiner Gedanken kennen. Sie sagte: «Dr. Ross, ich nehme nur zwei Minuten ihrer Zeit in Anspruch. Wenn Sie nichts dagegen haben, begleite ich Sie zu Ihrem Büro.»
Es war der längste Gang in meinem ganzen Leben. Ich wußte, dies hier ist Mrs. Johnson, eine Patientin von mir, die vor einem Jahr gestorben und begraben worden ist. Aber ich bin Wissenschaftlerin, und ich glaube nicht an Geister und Spuk! Ich versuchte, sie anzufassen, weil sie etwas wachsartig und transparent wirkte. Nicht daß man die Möbel durch sie sehen konnte, aber sie wirkte auch nicht ganz real. Trotzdem konnte ich sie spüren, als ich sie berührte.
Wir kamen zu meinem Büro, und sie öffnete die Tür. Wir traten ein, und sie sagte: «Ich mußte aus zwei Gründen zurückkommen. Erstens wollte ich Ihnen und Pfarrer Smith noch einmal für alles danken, was Sie für mich getan haben. Aber vor allem muß ich Ihnen sagen, daß Sie Ihre Arbeit über den Tod und das Sterben nicht aufgeben dürfen. Wenigstens noch nicht.»
Mir wurde bewußt, daß dies tatsächlich Mrs. Johnson war. Aber wenn ich das weitererzählte, würde mir niemand glauben. Alle würden denken, ich sei übergeschnappt! Deshalb warf ihr die Wissenschaftlerin in mir einen sehr durchtriebenen Blick zu und sagte: «Wissen Sie, Pfarrer Smith würde sich bestimmt über ein paar Zeilen von Ihnen sehr freuen. Hätten Sie etwas dagegen?» Die Wissenschaftlerin in mir brauchte ein Beweisstück, verstehen Sie? Ich brauchte ein Blatt Papier mit ein paar Worten in ihrer Handschrift und hoffentlich sogar ihrer Unterschrift.
Diese Frau konnte meine Gedanken lesen und wußte, daß ich nicht die Absicht hatte, ihren Zettel je Pfarrer Smith zu geben. Dennoch nahm sie ein Blatt Papier, schrieb ein paar Zeilen und unterschrieb mit ihrem vollen Namen. Dann lächelte sie mich unglaublich lieb und verständnisvoll an und sagte: «Sind Sie nun zufrieden?» Schließlich wiederholte sie noch einmal: «Sie dürfen Ihre Arbeit über den Tod und das Sterben nicht aufgeben. Es ist nicht die richtige Zeit dafür. Sie werden es wissen, wenn die Zeit gekommen ist. Versprechen Sie mir das?» Ich versprach es ihr, und sie verließ den Raum.
Kaum war die Tür zu, stürzte ich hinter ihr her, um nachzuschauen, ob es sie wirklich gab. Auf dem ganzen, langen Flur war keine Menschenseele!"
Als Elisabeth Kübler-Ross zu Ende gesprochen hatte, waren alle Workshopteilnehmer sprachlos. Es war so still im Raum, daß man eine Stecknadel hätte fallen hören. Konnte so etwas tatsächlich passieren? Und noch dazu einer berühmten Wissenschaftlerin? Konnte dieses Erlebnis wirklich authentisch sein? Waren auch andere Leute von jemandem kontaktiert worden, der tot und angeblich für immer entschwunden war? Wenn ja, hatte das enorme Konsequenzen! Elisabeth Kübler-Ross' Geschichte widersprach allem, was ich wußte und verstand und in bezug auf das Leben auf der Erde und das Leben nach dem Tod für wahr gehalten hatte. Sie zwang mich, meine festgefügten Meinungen gründlich zu überprüfen. In meinem Kopf jagten sich Hunderte von unbeantworteten Fragen, für die ich nach logischen Erklärungen suchte.
„Für mich sind Medien aber überhaupt kein Beweis dafür, dass die Toten nach dem irdischen Leben mit denselben Ich-Funktionen und demselben engen menschlichen Geist irgendwo herumschwirren, jetzt salopp ausgedrückt. Dass es Astralebenen gibt, streite ich nicht ab, würde diese aber eher mit einem Gemisch aus Telepathie, eigenen projizierten Selbstanteilen und viel Fantasie, sowie einer inneren tiefen Weitung erklären wollen.“
Hier Howard Storm: https://www.youtube.com/watch?v=zSh9xhf2HvM . Das hat mit Trost zunächst einmal nichts zu tun. Seine Erfahrung beschreibt er als äußerst real. Er sagte z.B. Jahre danach, dass er durch die Fußsohlen hindurch die Textur des Linoleumfußbodens fühlen konnte. (was „dieselben Ich-Funktionen und denselben engen menschlichen Geist“ angeht)
Aus „Mein Abstieg in den Tod“:
(Er beschreibt die Situation, als er das Krankenzimmer verlassen und mit Leuten mitgegangen war, von denen er gedacht hatte, dass sie Krankenhauspersonal seien.)
„Diese Erfahrung fühlte sich einfach zu real an. In einiger Hinsicht war ich bewusster und sensibler denn je. All das, was geschah, konnte eigentlich gar nicht möglich sein, und doch passierte es. Dies war kein Traum und keine Halluzination, aber ich wünschte sehr, dass es genau das wäre. Alles, was ich früher einmal erlebt hatte, erschien mir traumhafter als das, was ich nun als Wirklichkeit durch meine Sinne erlebte. (…) Ich konnte ihren Atem spüren, als sie mich daraufhin anschrien und mich beleidigten. Dann begannen sie damit, mich zu stoßen und herumzuschubsen. Und ich begann zurückzuschlagen. Daraufhin begann ein wildes Getümmel, in dem sie mich verhöhnten, anschrien und schlugen. Ich kämpfte wie ein Wilder. Während ich um mich schlug und nach ihnen trat, bissen sie mich und schlugen zurück. Und währenddessen war es ganz offensichtlich, dass sie sich dabei köstlich amüsierten. Obwohl ich in dieser Dunkelheit nichts mehr sehen konnte, war mir doch bewusst, dass jetzt Dutzende oder gar Hunderte von ihnen um mich herum sein mussten. Jeder meiner Versuche, mich zu wehren, führte nur zu größerer Belustigung auf ihrer Seite. Während des Kampfes wurde mir klar, dass sie es nicht eilig hatten, mich zu vernichten. Sie spielten mit mir, so wie eine Katze mit einer Maus spielt. Jeder neue Angriff war von einem Aufheulen grellen Gelächters begleitet. Sie gingen dazu über, Stücke meines Fleisches aus meinem Körper herauszureißen. Zu meinem Entsetzen wurde mir klar, dass ich auf ganz methodische Art auseinandergenommen und lebendig aufgefressen wurde - aber so langsam, dass ihr Vergnügen dabei so lange wie irgend möglich dauern würde. In dieser völligen Dunkelheit konnte ich überhaupt nichts mehr erkennen, nahm aber jedes Geräusch und jede physische Berührung mit schrecklicher Intensität wahr. Diese Kreaturen waren einst Menschen gewesen. Die beste Art, sie zu beschreiben ist, sich den schlimmstmöglichen Menschen vorzustellen, und zwar ohne jeder Spur von Mitleidsfähigkeit. Einige von ihnen schienen dabei anderen Anweisungen geben zu können, aber ich konnte in diesem Durcheinander nicht feststellen, ob irgendeine Organisation dahinter stand. Es schien mir aber nicht so, als ob sie von irgendjemandem kontrolliert oder angewiesen wurden. Sie waren ganz einfach ein wilder Haufen von Wesen, angetrieben von uneingeschränkter Grausamkeit. (…) In dieser Dunkelheit fühlte ich einen intensiven physischen Kontakt mit ihnen, während sie über mich herfielen. Ihre Körper fühlten sich genau so an wie menschliche Körper, (…). Während der ersten Phase meines Erlebnisses mit ihnen waren sie noch bekleidet. In der letzten Phase des intimen physischen Kontaktes konnte ich keine Kleidung mehr spüren. (…) Schließlich fühlte ich mich zu sehr verletzt und gebrochen, um noch weiter Widerstand zu leisten. Die meisten von ihnen gaben daraufhin auf, mich weiter zu foltern, weil es keinen Spaß mehr machte. Einige stießen und nagten noch weiter an mir und verhöhnten mich, weil ich ein Spielverderber sei. Und in diesem zerstörten Zustand lag ich dann da in völliger Dunkelheit.“ (Seiten 22 und 23)
Baldurs Beiträge (56859 und 56860) halte ich für absolut glaubwürdig (danke dafür). Mir ist aus erster Hand etwas Gleichartiges berichtet worden wie oben von Kübler-Ross beschrieben. Es kam von einer Angehörigen einer Familie, die nicht besonders religiös war und auch sonst keinen näheren Bezug zu geistigen Beschäftigungen dieser Art pflegte: Eine nahe Verwandte kam herein, die schon mehrere Monate tot war. Sie ging ganz normal durch die Tür (also mit Auf- und Zumachen). Sie sprach ein paar Worte mit der betreffenden Person und ging wieder, auch ganz normal durch die Tür, und war danach verschwunden. Ihr typischer Geruch hing noch einige Zeit in der Luft.
„Wäre interessant, ob das Medium auch etwas über den Verstorbenen sagen könnte, das das Gegenüber gar nicht weiß, was man aber recherchieren könnte.“ Ja, kommt öfter mal vor, so weit ich mich erinnere. (Ist eine Weile her, dass ich die Sendungen gesehen habe; liefen auf TLC.) Ich will meine Hand nicht ins Feuer legen für diese Frau; es gibt auch sehr ausgebuffte Tricks.
So gab es einmal einen „Wunderheiler“ in den USA, der ohne jede weitere Information seitens des Angesprochenen aus dem Publikum sagen konnte, an was für Beschwerden er (sie) litt, wo sie (er) herkam usw.. Der Trick war, dass bei der Registrierung der Personen am Eingang ein paar Details aufgenommen wurden und die Personen auf ganz bestimmte Plätze im Raum verwiesen wurden. Der Wunderheiler hatte nun einen Knopf im Ohr, über den sein Personal ihm sagen konnte, wie die Person von Platz XY hieß, wo sie herkam, was für Probleme sie hatte usw.. Diese Masche funktionierte eine ganze Weile, bis ein begabter Funktechniker zusammen mit Journalisten die Sache auffliegen ließ.
Frau Caputo erklärt in einer Show, z.B. hier Link 1 ab 7:28 wie es funktioniert, oder auch hier Link 2 bei 1:28 und sonst auch zwischendurch.
Die Gehirnströme scheinen beim Channeln anders zu sein, nimmt man diese Berichte ernst: Link 1 Link 2
Wie geschrieben, möchte ich meine Hand nicht ins Feuer legen dafür, dass das auf jeden Fall richtig ist, tendiere aber dazu, ihr zu glauben.
„Soweit meine Gedanken dazu. Da jeder andere Erfahrungen, Gedanken und Ideen hat, mag das für jeden von uns anders sein.“ Das ist sicher so.
Gruß, IFan