ost - west (Schauungen & Prophezeiungen)
Hallo, Guerrero!
Ich verstehe den Bezug zwischen Deinem Zitat (aus meinem Beitrag) und Deiner Deutung nicht ganz.
Die "Brüderschaft" der beiden Päpste ist wohl so gemeint, dass sie innerhalb der Kirche des Westens besteht oder verstanden werden soll. Während die "Brüderschaft" der Politiker und Militärs (die sich gegenseitig vernichten wollen und ihre eigenen Leute dabei ins Verderben führen) eindeutig einen neuen "Ost-West-Konflikt" meint, und letzterer ist derzeit auch in der Realität bereits auf dem Wege sich zu entwickeln - wenigstens wenn man vergleichend zurückblickt auf die frühen 1990er Jahre, als die Eliten in Russland, den USA und Europa beste Kontakte und Geschäfte noch miteinander hatten.
Warum wird nun aber der östliche politische Bruder so beschrieben, dass er die Welt erzittern lässt (also bedroht) und bei sich ein "umgekehrtes Kreuz ohne Lilien" hat? Mir fällt dazu nur ein, dass zwischen Medwedew und der orthodoxen Kirche gerade Gespräche laufen, in den Streitkräften wieder Militärseelsorger einzuführen. Dagegen laufen die alten Politkommissare natürlich Sturm. Aber es ist bereits entschieden, es dreht sich nur noch um die Formalitäten. Übrigens wurde in den Schulen von Russland im letzten Jahre ebenfalls wieder eine Form von "Kultur- und Religionsunterricht" zugelassen, durch den die Orthodoxe Kirche wieder einen Fuss ins Schulsystem hineinbekommen wird. Das heißt - und das ist ansonsten auch relativ klar -, dass im Augenblick die russische Politik in einer gewissen Kooperation mit der Orthodoxen Kirche steht. Wenn also der "Große Bruder der Ostens" die Welt bedroht (und sowohl Putin wie Medwedew gehen Formulierungen mit einem "Dritten Weltkrieg" leicht über die Lippen, etwa wenn sie den Iran-Konflikt thematisieren), dann wird die Orthodoxe Kirche an seiner Seite stehen.
Die Proph.John.XXIII ist erzkatholisch. Auch mir, als Evangelischem/Protestanten, tut manchmal weh, wie sie über den "Luther und seine Kinder" herzieht, womit sie all die seit der Reformation abgefallenen Westkirchen meint. Und aus vielen, in der Prophezeiung verstreuten Äußerungen merkt man, dass die Proph.John.XXIII die Orthodoxe Kirche Russlands auch nicht besonders mag.
Wir durchschauen nicht alles, aber so viel ist klar: der Krieg, wenn er kommt, wird äußerlich gesehen wieder einer gewissen Ost-West-Polarisierung in der Politik entsprechen. Aber auch die Kirchen werden sich einmischen (und man muss das in den Medien mitbeobachten, damit man weiss, wie brenzlig es ist!!!). Der Papst im Westen, indem er dem Osten "entgegentritt", etwa wie einst Johannes Paul II. in seinem Kampf gegen die Sowjetunion. Und auch die östlichen Politiker und Militärs werden "ihre" eigene orthodoxe Kirche mit an ihrer Seite haben.
Obwohl doch die Kirchen sich eigentlich gegen den Krieg aussprechen sollten, wie die Proph.John.XXIII es an anderer Stelle für den gleichen Konflikt sagt:
Heiligste Maria, Tochter und Mutter Gottes, Herrin der Zukunft, rufe deine Söhne vom Feld zusammen, damit sie die zwei babylonischen Reiche niederwerfen.***
Einen schönen Sonntag wünscht
Gerhard.
*** mit den beiden "babylonischen Reichen" sind wieder die gleichen angesprochen, wie mit den "Brüdern des Osten und des Westens", insofern beide, im Klartext die USA und Russland, politische Strukturen bereitstellen, die auf eine Unterdrückung und Ausbeutung von Menschen zielen. Das ist ein zentrales, noch nicht gelöstes Thema der menschlichen Geschichte seit den ersten "Großsstaaten" in Babylon vor etwa 5000 Jahren.