moin,
Aber, wusch, wusch weg mit diesen scheußlichen Gedanken an diesem herrlichen Sommertag. Das Leben ist schön, das Glas ist voll, genießen wir es!
ich werde dein pferd mal von hinten aufzaeumen:
deine worte hier oben - sind die nicht ein wunderbares beispiel der verdraengung von unangenehmem?
ist verdraengung nicht eine ganz persoenliche seelische schwaeche?
ist es nicht unanstaendig, seine eigenen schwaechen und deren folgen auf die schultern von anderen abzuladen?
Vor dem Tod selbst habe ich persönlich keine Furcht. Denn, entweder, es ist alles vorbei, oder es geht irgendwie weiter, was natürlich auch ein gewisses Maß an Magengrummeln verursachen kann.
ja, das, was nach dem tod mit uns geschieht, oder auch nicht, wird uns allen zwar von verschiedensten seiten in verschiedensten farben ausgemalt, ist aber trotzdem wohl eine frage des glaubens.
der unausweichliche tod selbst, und die todesart sind dagegen wohl von niemand angezweifelte realitaet.
Wovor ich aber wirklich eine riesengroße Angst habe, ist die, vor der Art und Weise des Sterbens selbst. Ertrinken, verbrennen, ersticken, den Kopf mit einem Brotmesser abgesäbelt bekommen, jämmerlich leidend über Tage hinweg an einer Krankheit oder Verletzung dahinsiechen, unter Folter oder sonstigen Graumsamkeiten (z.B. Tod von Gaddafi!!!) das Leben abschließen zu müssen....Ich glaube, das ist der Horror, der Vielen von uns durch den Kopf spukt.
wenn ich an den wuerdelosen tod des herrn Gaddafi durch die schergen des "dunklen imperiums" denke, moechte ich differenzieren.
sein tod hat(mit vorspiel) einige tage gedauert. das finde ich immer noch viel "angenehmer" als zum beispiel den tod meiner eigenen mutter, der sich ueber jahre hinzog, mit operationen, chemo und all den dreckigen ritualen, die das verrecken an krebs begleiten.
gaddafi(oder sein angedenken) hat wenigstens die genugtuung durch die art seines todes zum lange unvergessenen maertyrer geworden zu sein. (aehnlich, wie der "che" Guevara)
ich hab mal eine behauptung gelesen, die mich tief beruehrt hat: ein Mensch ist erst dann vollkommen gestorben, wenn niemand mehr von ihm spricht.
von nix kommt nix. ist einer meiner persoenlichen lieblingssprueche. Gaddafi z.b. hat ein bemerkenswertes leben gefuehrt. da ist ein bemerkenswerter tod doch eigentlich ein passendes resultat, oder nicht?
ein unangenehmer tod, so wie du oben in einigen beispielen angefuehrt hast, dauert sekunden, minuten oder tage. was ist das denn mengenmaessig gegen die minuten, stunden, tage und jahre eines lebens? - nichts.
und qualitaetsmaessig ist es auch nichts, wenn man aus seinem unvergleichlich laengerem leben vorher etwas wertvolles gemacht hat.
wuerde man denn auf essen verzichten wollen, bloss, weil man weiss, dass man nachher kacken muss?
angst vor dem tod, oder die ueberwindung dieser angst sind etwas ganz persoenliches.
nicht ein banner, welches man vor sich hertragen sollte, um die ganze welt damit zu beeindrucken und zu beeinflussen.
was hilft es einem, wenn man aus angst vor dem unausweichlichen nicht nur das eigene leben versaut, sondern auch noch andere mit dem eigenen versauten leben belastest?
kann jemand ehrlich glauben, dass es einem wirklich hilft, wenn man andere belastest?
ich nehme an, dass vielen selbst es nicht bewusst ist, was sie tun.
aber in meinen augen ist es einfach schaebig, wenn jemand aus angst vor dem eigenen tod, bzw der art des eigenen todes, andere menschen (hier im forum) davon abhaelt, sich ungestoert ueber themen auszutauschen, die eigene aengste hochquellen lassen.
gruss,detlef