Hallo, Thomas,
Über den Ursprung der Seherschau nachzudenken ist wirklich verzwickt. Es stimmt schon, dass in manchen Fälle wirklich ein Kraft von Außen auf dem Menschen einwirkt.
Hm, Kraft trifft es sich nicht ganz (vgl. Schwerkraft), sagen wir besser, eine Form von Bewusstsein (= eine Wesenheit, Entität) oder ein Erinnerungsfeld.
Beschränken wir uns mal auf These 1, wer da am anderen Ende Informationen losschickt, sei eine Form von eigenständigem Bewusstsein. Dann sollten wir voraussetzen dürfen, dass sie über Intelligenz verfügt.
Bei religiösen Schwadronaden fällt auf, dass es sich bei den Adressaten von Marienerscheinungen fast ausschliesslich um ungebildete Kinder aus ärmsten (= bildungsfernen) Schichten handelt.
Man könnte einwerfen, nur diese trauten sich in ihrer Einfalt, das Wahrgenommene auch im befohlenen Umfang (ggf. auch nicht) weiterzugeben.
Eine überzeugende Schau würde aber auch bei gebildeten Geistlichen / Ortspfarrer Eindruck hinterlassen und gleiches bewirken. Wieso geht die Information nicht gleich dorthin?
Das hat a Gschmäckle.....
Zurück zum Sender: wenn dieser intelligent ist, wieso schickt er Bilder von blutig-eitrigen Kröten, wenn er doch eine kriegerische Auseinandersetzung mit einer benachbarten Streitmacht mitteilen wollte? Hält er den Empfänger für derart debil, dass er die Realität gar nicht verstünde? Wenn ja, wieso wählt er die Person dann aus?
Das hat a Gschmäckle.
Die Vorahnungen des Bergwerk-Dorf-Unglücks zeigt ja gerade, dass fast alle Menschen, auch höchstintelligente, eine Antenne für übersinnliche Wahrnehmungen haben, sonst gäbe es nicht eine derartige Anhäufung von Vorahnungen - wieso sucht sich als der Empfänger Leute mit hysterisch-religiösem Kontext aus, oder analphabetische Bauernkinder?
Das hat a Gschmäckle.
Als Christ muss ich ja auch immer davon ausgehen, dass Gott, aber auch der Teufel sich offenbaren kann.
Theoretisch jederzeit könnten, wenn sie denn existierten, sicherlich ja. Aber denkst Du nicht, wenn es sie in Form einer Einzelperson denn gäbe, hätten die nichts besseres zu tun, als sich in ein brennendes Gestrüpp zu setzen, und Passanten zu erschrecken? Wieso müssen sie sich immer verstecken? Sind sie so hässlich?
Das hat a Gschmäckle.
Falls es sie gäbe, würden die sicher eine Vielzahl von untergeordnetem Personal haben, die derlei übernähmen, und wenn nicht auftragsgemäss, dann zur eigenen Belustigung.
Schon kommen wir der Sache sehr viel näher.
Ich bin mir deswegen manchmal nicht sicher, wie ich den Spiritismus oder das Channeling beurteilen soll, aus dem viele Botschaften kommen (die meisten Christen warnen davor).
Nicht die meisten Christen warnen, denn die kennen den Spiritismus gar nicht, sondern die obersten Kirchen-"Compliance"-Verantwortlichen. Compliance sagt man wohl heute zum einwandfreien Einhalten des Glaubensbekenntnisses mit all seinen Forderungen und Verboten.
Ja, logisch möchte der bisherige Monopolist seine Pfründe nicht verlieren.
Würde sich verbreiten, dass man weder Kirchen noch Priestern bedürfte, oder Päpste und Kirchensteuern bräuchte, um im Jenseits anzukommen, das gleichermassen für alle da ist, wäre es doch um die schöne, bequeme Machtposition geschehen - und Herr Ratzinger hätte Bus fahren müssen, oder am Bau Schalungsbretter sägen und nageln. Welch schröckeliger Gedanke.
Als interessierter Beobachter des Spiritismus möchte ich festhalten, dass dieser an unzähligen Beispielen belegt hat, dass die Durchgaben (und entsprechend auch vermutlich die Quellen) mindestens so vielschichtig sind, wie es unterschiedlichste Leute in Fussgängerzonen gibt - da ist von präzise und wohlwollend bis schwachsinnig und foppend alles dabei. Und es füllt die erste Unterrichtsstunde aller Interessierten, das zu erkennen, und es zu vermeiden, einem geisteskranken oder einfach auch nur lustigen Vogel auf dem Leim zu gehen. Im Übrigen würde das der ganz normale Hausverstand merken, wenn etwas nicht stimmt (Stefan Parlows Lottozahlengeschichte).
Zwischen dem Spiritisten und dem Kommunikator wird erst ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, während dessen es Beweise und Erfolge braucht.
Erst dann ist eine sinnvolle Analyse möglich.
All dies besteht weder bei analphabetischen Bauernkindern noch bei reilgiös-wahnhaften Personen. Eine kritische Auseinandersetzung mit den gewonnenen Eindrücken unterbleibt dort völlig (Lorbers Erdpupsloch und die Mondspatzen).
Wem sollte man nun Glauben schenken?
Ich denke, man sollte nicht im Kloakenkübel fischen, wenn es daneben einen Bach mit sauberem Wasser gibt......und eher Leuten vertrauen, die man treffen und beurteilen kann, und die laufend nachprüfbare Ergebnisse liefern, als auf Texte aus fremden Kulturkreisen und vergangenen Jahrtausenden zu setzen, deren Herkunft völlig dubios ist und wohl am ehesten mit Beduinen-Lagerfeuer-Märchen für die ungebildete Zuhörerschaft benannt werden sollte. Meiner Meinung nach.
Beste Grüsse vom Baldur