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General Winters Gespür für Schnee (Schauungen & Prophezeiungen)

Fenrizwolf, Sonntag, 29.07.2018, 06:58 (vor 2287 Tagen) @ Eyspfeil (2127 Aufrufe)

Hallo Eyspfeil,

es heißt zwar, daß man hinterher immer schlauer sei, aber in Bezug auf die größten Konflikte ist es wohl einfach so, daß der Letzte stets am besten lacht.

Daß Pläne schon beim ersten Feindkontakt Makulatur sind, trifft ja nicht nur auf Generalstäbe sondern auch auf groß angelegte Verschwörungen zu.

Manchmal schlägt das Pendel unerwartet aus, weil vermeintliche Idioten Glanztaten vollbringen, und manchmal, weil vermeintlich Unfehlbare Idiotisches tun; teilweise steckt auch Verrat oder Sabotage dahinter.

Doch selbst wenn ein solcher Winter absehbar gewesen wäre, hätte sich weder an den notwendigen strategischen Zielen noch an der zahlenmäßigen Überlegenheit und Ressourcen des Gegners etwas geändert.

Deutschland war dazu verdammt, daß in die Waagschale zu werfen, was es teilweise überlegen machte:
Extrem schneller und massierter Einsatz verbundener Waffen, um mit dem Vorsprung in Technologie und Führung der schieren Zahl das Moment zu nehmen, und ins Chaos zu drücken.

In Unkenntnis tatsächlicher Parameter und evtl. geblendet von anfänglich enormen Erfolgen, kam dann die Stunde des Gegners.
Der strategische Rückzug unter Zurücklassung verbrannter Erde bremste die Schwungkraft der Wehrmacht aus, und gab Gelegenheit, schließlich mit allem anzurennen, was in Asien zwei Räder oder zwei Beine hatte.

Ein Phyrrussieg machte eine UdSSR unter russisch/georgischer Führung zeitweilig zu Weltmacht, wobei sie sich fast selbst verzerrte.
Den deutschen Kombattanten fiel auf dem Rückzug noch das vor die Füße, was ideologischer Irrsinn im Baltikum hinter der Front veranstaltet hat.

Daß die Sowjetunion innerhalb kürzester Zeit, nach einem gigantischen Aderlaß in der Führung - durch Stalins Paranoia – überhaupt zu solch einem kolossalen Feind, mit diametralem Sozialismus werden konnte, war sicherlich kein Zufall.

Daß in dem wissenschaftlich herausragendsten Land der damaligen Zeit, sich eine politische Bewegung derart entfesselt und unkultiviert alles Untertan machen konnte, war auch kein Zufall.

Aber es ist offensichtlich, daß hier wie dort, in Zeiten schlimmsten Traumas bereits der Boden bereitet und die Saat dafür ausgebracht war.

Schließlich muß man nur noch etwas gießen und das Wachstum der Reben etwas in Formen lenken, und dann hat man ihn, den edlen Tropfen: das Blut von sechzig Millionen Menschen in einem einzigen heiligen Kelch.

Wer Prinzipien, Zusammenhänge und Dynamiken versteht, der benötigt nur noch etwas Verschwiegenheit und Skrupellosigkeit, um die Welt nach Wünschen zu gestalten.
Woher konnten die Fichten wissen, daß uns heuer ein Dürresommer droht?

Mit besten Grüßen

Fenrizwolf


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