Hallo!
Ebenso kann die Wahrnehmung eines Jeden vom Exakt selben Objekt, schon gravierend unterschiedlich sein.
Bsp Schwarz-Weißes Schaf, linke Seite Schwarz, rechte Seite Weiß. Der linke Beobachter sagt das Schaf ist schwarz, der Rechte Weiß und die beiden von Vorne/Hinten sagen Schwarz-Weiß/Weiß-Schwarz.
Die sinnliche Wahrnehmung ist noch nicht das eigentliche Problem. In der materiellen Welt kann man in der Regel davon ausgehen, daß das Objekt unabhängig von Fehlwahrnehmungen auf seine eigentliche Gestalt hin objektiv untersucht werden kann.
Den Bereich der Wahrheiten betreten wir erst durch Abstraktion, d. h. durch Interpretation dessen, was wir wahrgenommen haben und zu wissen meinen, und die Ableitung von Annahmen über die Wirklichkeit. Diese werden gemeinhin für wahr gehalten und gewinnen irgendwann, durch Zusammenfluß vieler Abstraktionen zu einem mehr oder minder geschlossenen Bild der Welt eine Komplexität, daß niemand mehr sagen kann, ob diese Abstraktionsgebäude noch wahr, also deckungsgleich mit der Welt sind.
Wenn man sich wie wir heute in dieser Zivilisation nicht mehr mit der Welt befaßt, sondern mit Postulaten über die Welt, die in einem imaginären Raume geistigen Austauschs ("Öffentlichkeit", Medien, Internet) gegeneinander ausgespielt werden, kann niemand mehr sagen, was eigentlich wahr ist. Es stehen allenfalls Postulate gegeneinander, die entweder simpel genug sind, um von vielen geglaubt werden zu können, oder deren Güte der Ausarbeitung so hoch ist, daß sie von einer Geisteselite für wahrscheinlich treffend gehalten werden. Das Wesentliche ist aber, daß wir in Surrogaten, also Ersatzbildchen leben, die wir intellektuell erfassen können und für die eigentliche Welt halten.
Die Scheinwelt, in der diese Gesellschaft lebt, ist von der eigentlichen Welt und ihren Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten derart abgehoben und in sich versponnen, daß sie wahrscheinlich insgesamt als unwahr erachtet werden muß. Insgesamt ist daraus wahrscheinlich gar kein Ausstieg mehr möglich, sondern bestenfalls von Einzelnen, die es schaffen, sich abzugrenzen und durch Isolation und Vertiefung wieder zu einer ursprünglichen Wahrnehmung der (Um-)Welt und ihrer selbst zu gelangen.
Bei der Wissenschaft, sieht es etwas anders aus. Naturgesetze (jedenfalls die auf der Erde) und mathematische Gesetze sind, nach dem heutigen Stand der Technik Wahr.
a2+b2=c2, E=mc2, Gravitation, Fliehkräfte etc.
Dabei wird im Grunde die Beobachtung stupider mechanischer Wiederholung, auf der die Vorhersagbarkeit von Abläufen in der physischen Umwelt basiert, mit Wahrheit im höheren Sinne verwechselt. Die physikalischen Gesetze, die man in einem Anfluge Größenwahns für die Naturgesetze an sich hält, sind weniger wahr als sie richtig sind, weil sie innerhalb eines gesteckten Rahmens Reproduzierbarkeit von Prozessen erlauben und die Konstruktion von Maschinen, die diese Reproduzierbarkeit automatisieren.
Innerhalb des Rahmens, etwa der Mechanik, Chemie, Elektrotechnik usw., erlauben die Gesetze funktionierende Anwendungen. Das heißt aber nicht, daß sie wahr wären. Wir haben lediglich gelernt, Bauklötze (Bestandteile der materiellen Welt) auf einem etwas höheren Niveau als zuvor zu bewegen. Über die eigentliche Natur der Bauklötze und ihren Sinn in einem von uns höchstens oberflächlich erfaßten Ganzen, über ihre Wahrheit also, wissen wir dadurch überhaupt nichts.
In der Diskussion, sollte man Erlebnisse anderer anhören und schauen, ob diese vlt. doch in die eigene These eingebaut werden können.
Zunächst sollte man vor allem prüfen, ob die Erlebnisse echt waren oder bereits auf einer Form der (Selbst-)Täuschung beruhen.
Der beste Ratgeber ist immer noch das eigene Bauchgefühl.
Angst ist ein schlechter Ratgeber.
Dem wurzel- und ziellosen Menschen ist die Unterscheidung eines tieferen Bauchgefühls von seinen flüchtigen Emotionen, deren Sklave er mangels einer Berührung mit dem eigentlichen Sein ist, wahrscheinlich weitestgehend unmöglich. Wo die oben angesprochenen Fiktionen für die wahre Welt gehalten werden, wird als Bauchgefühl wohl allzuoft mißverstanden, wenn etwas zufällig oder selektiv Wahrgenommenes zu den eigenen fixen Ideen paßt, weswegen die Leute häufig scheinbare Bestätigung für ihren Unsinn finden. Man dreht sich in einer Welt selbstgeschaffener Illusionen um sich selbst. Es fehlt die "rote Pille", die einen aus der Matrix führt.
Thematik Schauungen, Eingebungen, Vorhersagen, (Verschwörungs-) Theorien usw.
Dort gibt es mehrere Erklärungsmöglichkeiten zur Entstehung:
a) Verarbeitungsträume (zB. nach Gottesdiensten zb. über die Johannes Off.)
b) Hypnose/Trance/Drogen => Verarbeitung von erlebten Traumata, bzw. Film u.Video
c) Schauungen auf Grund von unbewusst gesammelter Daten
d) Prognosen durch bewusst gesammelter Daten
e) bewusste Propaganda, Fake News, Desinformation (s. Thema Wahrheiten erkennen), Lügen
f) so genannte Wanderprophs (ala der franz., engl., deutsche König/Kaiser kommt wieder..)
g) Jahrmarkts Propheten und Autoren (dazu zähle ich zb. Dimde und Nostradamus)
h-) weitere Punkte
Von dieser Liste bleiben nur 2 Punkte über, die sich für eine Zukunftsschau eignen.
c (mit Abgrenzung a&b)und d.
Mit anderen Worten: Du hältst unbewußt oder bewußt gesammelte Daten für ein Erklärungsmodell der Entstehung der Schauungen?
Das befriedigt nicht im geringsten und geht weit am Wesen der Schauungen vorbei, eines derer wesentlichen Charakteristika ja ist, daß sie Elemente enthalten, die zum Zeitpunkte der Schau dem Seher nachweislich nicht bekannt oder die noch gar nicht existent waren. Ein Beispiel wäre ITOma, die Jahre vor ihrem Umzug nach München Details von München-Pasing sah, die ihr nicht bekannt waren, weil die Gebäude nicht existierten und sie noch nie an diesem Orte war.
Die richtige Erklärung für Schauungen ist in Deiner Auflistung nicht enthalten.
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“