Kopfüber (Freie Themen)

aber @, Mittwoch, 20.10.2021, 00:12 (vor 1141 Tagen) @ BBouvier (1180 Aufrufe)

Salut BB,

Ich schrieb ja:
Die Masse der
"Dann-Stellt-Sich-Die-Erde-Auf-Den-Kopf-Und
Die-Sonne-Geht-Im-Westen-Auf-Anhänger
"
wird eh nie begreifen, daß
- falls sich die Erde auf den Kopf stellen würde -
die Sonne für Familie Breitenschmitt aus Oberbrombach
nach wie vor über der Ortschaft Niederbrombach aufgeht:
Die kriegen von einer reinen Kopfstandsänderung der Erde überhaupt nichts mit."

Tatsächlich ist auf Sternkarten der Osten links und der Westen rechts abgebildet (unten ist wie gewohnt Süden und oben Norden.) Das liegt daran, dass man - im Gegensatz zu Landkarten - Sternkarten kopfüber betrachtet, mit dem Rücken zum Polarstern. Durch die neuzeitliche Konvention der Landkartenbetrachtung, links den Westen und rechts den Osten zu sehen, könnte so manche Schauung, die sich in Wirklichkeit auf die Betrachtungsweise einer Sternkarte bezieht, die linke Seite automatisch mit Westen gleichgesetzt worden sein, so dass der Seher dachte: “Na sowas, die Sonne geht ja nun im Westen auf.“

Der Danach-Mensch, der seinen Blick zu den Sternen erhebt, hat eine andere Perspektive als der Bodenbetrachter des Maschinenzeitalters.

Einst gab es Weltbilder, in denen Landkarten stets geostet (Osten ist oben) waren. Die Ausrichtung mittelalterlicher Radkarten bzw. TO-Karten ging gen Sonnenaufgang als Symbol der Auferstehung. Das Paradies war noch oberhalb Asiens an der Spitze der Welt eingezeichnet, während links im Norden Gog und Magog hausten. Daher stammt auch die mittelalterliche Redensart: “Alles Gute kommt von oben und linke Magogs sollen schnellstmöglich ableben.“

LG,
und


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