moin,
... i. e. had changed his place of rising four times, rising in the east for two periods and in the west for two."[/i][/color]
Gemeint ist eine vierfache Abweichung in Bezug auf den jeweiligen vorherigen Stand, also:
Ausgangspunkt:
Sonnenaufgang im Osten, Sonnenuntergang im Westen
1. Veränderung:
Sonnenaufgang im Westen, Sonnenuntergang im Osten (Hier ging sie zum ersten Mal im Westen auf.)
2. Veränderung:
Sonnenaufgang im Osten, Sonnenuntergang im Westen
3. Veränderung:
Sonnenaufgang im Westen, Sonnenuntergang im Osten (Hier ging sie zum zweiten Mal im Westen auf.)
4. Veränderung:
Sonnenaufgang im Osten, Sonnenuntergang im Westen = Die Zeit "dieses letzten Königs"; gemeint ist der in der vorangehenden Passage genannte "Sethos", was sich entweder auf die Pharaonen Seti I. (1290–1279) oder Seti II. (1200–1194) bezieht oder auf Shebiktu (714–705), wie hier vermutet.
Das soll sich (je nachdem, was die Ägypter unter "Menschenalter" verstanden; Herodot setzt 33 Jahre an) im Laufe von 11.340 Jahren abgespielt haben, womit jede dieser vier Perioden 2835 Jahre gedauert hätte.
das hier macht schon deutlich mehr sinn, als viermal hin und zweimal her.
Die Kommentatoren führen mit Hinweis auf die (von uns hier freilich bestrittene) Unmöglichkeit wechselnder Himmelsrichtungen der Sonnenaufgänge bzw. -untergänge aber weiter aus:
"But H.'s Egyptian informant must have meant something different, i. e. that from Menes to Sethos there were four ‘Sothis periods’ (complete or incomplete) of 1,460 years each (cf. 4 nn.)."
Es geht um den Sothis-Zyklus. Bedeutung: Das ägyptische Kalenderjahr ... Im Bezugssystem des ägyptischen Kalenders ...
was sollten sie auch sonst tun? schliesslich passte die sache nicht zur bibel.
Die 1424 Jahre des Sothis-Zyklus entsprechen etwa der Hälfte der Perioden, die Herodot angibt (≈ 2835 Jahre). Vermutung: Die ägyptischen Priester sprachen nicht vom Sonnenaufgang, sondern vom heliakischen Siriusaufgang. Herodot hat das Prinzip vielleicht nicht kapiert und einiges durcheinander gebracht. Man müßte Herodots Text wohl korrigieren, so daß dort stünde:
„Und in dieser Zeitspanne, sagten sie, wäre der Sirius viermal nicht zu seinem ursprünglichen Zeitpunkt aufgegangen, und wann er jetzt untergeht, da wäre er zweimal aufgegangen, und wann er jetzt aufgeht, da wäre er zweimal untergegangen.“
das wiederum haette dann ueberhaupt nichts mit pol spruengen/verschiebungen zu tun, waere aber fuer historiker von bedeutung.
Meine Vermutung des ursprünglichen, von Herodot völlig falsch verstandenen und bis zur Unkenntlichkeit entstellten Sinns der Aussage der ägyptischen Informanten: Der Sirius habe vom Anbeginn der ägyptischen Geschichte (oder Geschichtsschreibung), markiert durch den "ersten König" bis Sethos (also spätestens bis ins 8. Jahrhundert v. Chr.) zweimal den kompletten Sothis-Zyklus durchlaufen, was insgesamt 2848 Jahre wären. Rechnet man vom Regierungsbeginn Shebitkus (714 v. Chr.) entsprechend zurück, kommt man auf 3562 v. Chr. als Beginn der ägyptischen Geschichte. Damit hätten die Ägypter den Beginn ihrer eigenen Geschichte selbst in die Zeit verlegt, die von uns heute als "prädynastische Zeit" bezeichnet wird. Der frühdynastische König Menes, der das ägyptische Äquivalent zu Karl dem Großen darstellt und hier wohl mit "erster König" gemeint ist, wird auf die Zeit 3200–3000 v. Chr. geschätzt. Die Herodot von den Ägyptern genannte Zeit würde also in etwa mit der modernen Ägyptologie harmonieren, was wohl für die Richtigkeit dieser Überlegungen spricht.
na, 5000 vor heute, das ist doch schon was.
was wissen denn wir, als 'kroenung der auslese' schon von unseren altvorderen?
einige fremdberichte ueber nordische untaten, ein bis zwei jahrtausende alt, einige fragmente der alten religion, und das wars dann schon.
eben grad hatte ich in meiner antwort an BB drauf hingewiesen, dass bei den griechen auch nicht alles so stimmen kann, mit ihrer zeitrechnung.
Es fragt sich nur, wie Herodot auf die 341 Menschenalter kommt. Wenn dort steht "und in diesen wären ebenso viele Könige und ebenso viele hohe Priester gewesen", so meint dies wohl nicht 341 Generationen, wie Herodot, behauptet, sondern schlicht 341 Lebens- bzw. Regierungszeiten ägyptischer Monarchen. Ich habe es nicht nachgezählt, aber vermute, man kommt von der ersten Dynastie bis Shebitku (25. Dynastie) auf eine Zahl dieser Größenordnung, sodaß es eingedenk möglicherweise heute nicht erkannter Lücken und Überschneidungen in den Königslisten in etwa hinkommen könnte.
mit welchen jahreslaengen haben die damals gerechnet?
ich bezweifle, dass die damals ein menschenalter zu 70 jahren angenommen haben, wie wir heute.
eher werden das 25 bis 30 gewesen sein.
und wenn regierungszeiten gemeint waren, wuerde ich mal schaetzomativ 10 bis 15 einsetzen.
Wir wären hier also weit davon entfernt, eine Kunde aus langer, bis in die Sintflut zurückreichende Vorzeit mit entsprechenden Hinweisen auf Erdveränderungen vorliegen zu haben.
ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass wir belastbare hinweise auf grosskatastrophen aus der geschichtswissenschaft heraus gewinnen koennen. (siehe die sindflut. jeder kulturkreis weiss von ihr, aber niemand weiss mehr konkretes.)
wenn wir was konkreteres wissen wollen, sind die geologen dran. (vielleicht mit dem einen oder anderen zufallstreffer der archeologie als draufgabe)
hmmm, nachgedanke:
vier aenderungen bei den aegyptern.
das wievielte zeitalter/die wievielte welt/den wievielten zyklus haben die praekolumbianer 2012 beendet? den vierten, oder den fuenften?
gruss,d