Im übrigen, deine „Danielfälschung“ ist, was ihre historische Wirkung angeht,
eines der literarischen Schwergewichte der Menschheitsgeschichte.
Jau, Leseratte!
Sehr lichtvoll.
Wobei Luther insofern Durchblick hatte, daß er die beiden 10. und 11. der 12 Kapitel (<= abschließende Bemerkungen) übertitelt:
"Neue Offenbarung von den Weltreichen bis auf Antiochus Epiphanes" (!)
Weil dort (angeblich ein halbes tausend Jahre zuvor) der frei zusammenfabulierte "Daniel"
doch nur lauter politische Ereignisse bis (!) zur Drucklegung im Jahre 164 "vor" hat "prophezeien" können.
Aber wie sollte das dem Verfasser des Textes "Offenbarung" bekannt gewesen sein, wie dem
Verfasser des von dort übernommenem Textes (angeblich Jesus!) bei "Matthäus", wie dem US-Menschen Richardson,
die allesamt nebst Hunderttausenden geschichtlich unbedarften mit vor Aufregung rot abstehenden Ohren
von künftigen (!) "Ereignissen" meinen, dort etwas lesen zu können.
=>
Im übrigen hätte Daniel breits im zarten Alter von 12 Jahren dem König der Perser erfolgreich am Essen rumgemäkelt,
hätte später wunderbar eine Grube voller Löwen überstanden, wäre daher im Alter von 120 Jahren zum persischen
Premierminister ernannt worden, der Perserkönig (bezüglich dessen Namen sich
dieser "Daniel" allerdings irrte) hätte zu Ehren Daniels befohlen, alle Untertanen
seines Großreiches hätten zum Judentum zu konvertieren und sonst noch allerlei,
wovon die Geschichtsschreibung leider, leider rein gar nichts weiß.
Beste Grüße Dir!
BB
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- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."