Moin BB!
Das hier deucht mich, der Kern zu sein:
=>
Dir gefällt doch bloß das Wort nicht,
weil es inzwischen eine marxistische Sekundärbedeutung dafür gibt!
Durchaus nicht.
"Ideologie" ist etwas abstrakt sich "Gedachtes".
Zielvorstellungen sind immer - mehr oder weniger - "gedacht"; daher ja auch der von "Idee" her abgeleitete Wortstamm. Und zwischen "abstrakt" und "konkret" gibts aber unzählige Zwischenstufen. Wo willst Du denn da eine wirklich sinnvolle Grenze ziehen? Und um allein diese Frage nicht schon als gerade so ein Abstraktum zu qualifizieren: Überlege Dir doch bloß mal, welchen Rattenschwanz an abstrakten Überlegungen Du anstellen mußt, um die Qualität von Schauungen zu untersuchen - und auf wieviel "abstrakter Ideologie" darum nachher die resultierenden Handlungen beruhen!
Ganz davon abgesehen, daß ich Deine offenbar prinzipiell negative Einstellung gegenüber Abstraktion garnicht verstehen kann! Denn schließlich steckt die doch schon in der allerprimitivsten Erfindung und ist damit unverzichtbare Grundlage aller Kultur! Abstraktion ist nichts anderes, als Weiterdenken, historisch Denken, aus Erfahrungen lernen, nicht bloß im Augenblick leben! Die Hirnwichse, aus der gewisse gestörte Ideologien entspringen, mag zwar mit dieser Abstraktion zu tun haben - und zwar insofern, als es Dummheiten und Geisteskrankheiten gibt, die mit Abstraktionen nicht sinnvoll umgehen können - aber sie ist doch diese Abstraktion nicht selber! Du schüttest da das Kind mit dem Bade aus. Denk nur mal an Ehre, Treue oder den Lieblingswert Deiner Wahl! Das sind äußerst abstrakte Ideen. (Und nicht zuletzt werden gerade diese von den Zersetzungsideologien aus gutem Grund massivst bekämpft.)
Und dergleichen kommt erst dann auf,
nachdem nach Ende der Kultur die bäuerliche Bevölkerung
in den Städten sich zivilisatorisch platt vemasst und somit entwurzelt
rein intellektuell nach einem Halt sucht.
Mag sein. Geisteskrankheit wegen nicht artgerechter Haltung und/oder Niederzucht.
In der Phase der Kultur (und jetzt noch jeder Kleinbauer)
ist der Mensch intuitiv im Boden verwurzelt
und lebt unbewusst wie eine Pflanze.
Und er sucht nicht nach Erklärungen seines Seins
mittels abstrakter Theorien.
Und er verstände sie auch gar nicht,
trüge man sie denn von aussen an ihn heran.
Naja, nach allem was man weiß, oder zu wissen glaubt, gehören religiöse Vorstellungen - und das sind nunmal Abstraktionen - zum Beginn der Kultur.
Kein richtiger "Russe" ist jemals Kommunist gewesen.
Sondern dort haben nur Revolutionäre die Macht an sich
gerissen.
Wenn Du Dir die Namen und die Herkunft der roten Revolutionäre
dort mal ansiehst, dann wirst Du feststellen, dass es sich
dabei durch die Bank doch auch überhaupt nicht um Russen handelt!
Also, "durch die Bank" stimmt nun nicht, auch wenn Du grundsätzlich damit natürlich Recht hast.
Gruß, DvB