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Vertiefung - Er war völlig verstört und ausser sich! (Schauungen & Prophezeiungen)

BBouvier, Montag, 20.02.2012, 15:55 (vor 4693 Tagen) @ BBouvier (8514 Aufrufe)

Vor gut 10 Jahren lernte ich beruflich einen etwa 30 Jahre alten
Mann - kultiviert, sportlich und geistig wendig - in Freiburg kennen,
mit dem ich mich sogleich befreundete.

Rein zufällig erzählte er mir mal, er habe vor gar nicht
langer Zeit ein merkwürdiges Erlebnis gehabt.
An einem Morgen schüttelt ihn und weckt ihn seine Freundin,
weil er im Schlafe schrecklich weinend schreit.
Die Tränen laufen ihm nur so die Wangen herunter.
Er ist völlig ausser sich! - kommt dann aber wieder zu sich,
wischt sich die Tränen ab und beruhigt dann sich auch wieder.

Er "träumte", er stand als Soldat vor einem einzeln stehenden
Hause, das ein wenig mitgenommen aussah.
Davor ein Paar - Mitte 30 etwa - und am Wiesenhang
neben dem Hause turnen und klettern deren zwei Kinder munter
auf einem auf dem Kopf liegenden, rostigem italienischen Autowrack herum.
Er ruft noch: "Weg von dem Auto! Kommt da runter!"
Zu spät: Das Auto kommt ins Rutschen und zerquetscht die Kinder.
Aber das war es überhaupt nicht, was in ihm panisches
Entsetzen ausgelöst hatte:
"Stellen Sie sich vor, die ganze Gegend war von Horizont
zu Horizont dick mit gelblicher Asche bedeckt!
Sowas dummes aber auch.
Das (!) hatte mich zutiefst verstört.
Blöde, was?"

Dann habe ich ihm erklärt, inwiefern die gelbe Asche
von dramatischer Relevanz ist.

Worauf ich hinaus will:
Es besteht für einen Menschen überhaupt kein Anlass,
panisch-verstört zu reagieren, nur weil er von
ungewöhnlich hohem Scheefall träumt - und anschliessend taut es.
Und für einen Schweizer schon mal gar nicht!

Die Parallele zur Schau der gelblichen Asche
ist augenfällig.
In beiden Fällen wird flächig nur ein eigentlich harmlos wirkendes
Geschehen gezeigt, deren tiefere, katastrophale Bedeutung dahinter
erfasst der sonst uninformierte Seher jedoch intuitiv.
Und ist schwer verwundert ob des scheinbaren Widerspruches.

Wir aber nicht.

Gruss,
BB


- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."


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