Dem Forum einen guten Abend!
In Colmar wird ein Kloster verkauft. Mutmaßlich der Ort, wo Rill den Propheten aus dem Elsaß traf (das war damals Kapuziner Mönchs-, später Nonnenkloster, Ende der 1980er wurde es aufgelöst).
http://www.immonet.de/angebot/21079808
Ich hab mir die Rillschen Briefe neu angeordnet. Will damit keine Diskussion auslösen (kann aus Zeitgründen ohnehin nicht teilnehmen), aber vielleicht interessiert's jemand im Forum. Habe eigenmächtig und interpretierend in den Text eingegriffen. Zum Beispiel den Antichristen gestrichen, die Lumperei zum dritten Weltgeschehen gestellt - und vieles andere mehr, teilweise sehr subtil, Kenner des Textes werden es bemerken. Ich wollte für mich eine Geschichte haben, die durchlaufend erzählt werden kann, etwa so wie das auch beim Lindenlied der Fall ist. Letzteres ist Synthese anderer Prophezeiungen, hier haben wir Prophetie pur. Sie ist so stark, dass sie durch Übersetzung, Hörensagen und einfachen Mannes Aufschrieb immer noch klar durchscheint. Irlmaier hat die Feldpostbriefe mit Sicherheit gekannt (behaupte ich mal ...). Seine Nah-Erwartung des russischen Angriffes leitet sich von ihnen ab. Ist aber alles nicht mehr wichtig. Ich möchte nur auf eine Sache aufmerksam machen: drei Male wird der Anlauf genommen, um den Einfall Russlands in Süddeutschland zu erzählen (mit nachfolgendem Naturereignis bzw. Gotteseingriff). Wir müssen also davon ausgehen, dass der Prophet das so sehr betont hat (vielleicht ebenfalls durch Wiederholung?), dass es bei Rill auch angekommen ist. Außerdem umfasst die Beschreibung des dritten Weltgeschehens etwa 40 Prozent des Textes, d.h. sie nimmt den größten Raum ein, obwohl es doch die kürzeste Zeitspanne ist (im Gegensatz zur Nachkriegszeit, die treffend zwar, aber trotz ihrer Länge nicht so ausführlich beschrieben wird). Ich bin in großer Versuchung den Text zu kommentieren, vielleicht mache ich das ein ander Mal (zum 100jährigen Jubiläum des Textes?!). Nun jedoch meine eigene Version von Rill - viel Spass beim Lesen.
MfG, Sagitta
Weltkrieg I und Weimarer Zeit
Wenn wir wüßten, was alles bevorsteht, würden wir heute noch die Gewehre wegwerfen. Italien geht gegen uns und erklärt in einem Jahr den Krieg. Der Krieg ist für Deutschland verloren und geht ins fünfte Jahr, dann kommt Revolution. Aber sie kommt nicht recht zum Ausbruch.
Der eine geht und der andere kommt; und reich wird man; alles wird Millionär, und so viel Geld gibt's, daß man's beim Fenster rauswirft und klaubt’s niemand mehr auf. Der Krieg geht unter der Fuchtel weiter, und es geht den Leuten nicht schlecht, aber sie sind nicht zufrieden.
Aufstieg des Nationalsozialismus, Weltkrieg II
Es kommt ein Mann aus der niederen Stufe, und der macht alles gleich in Deutschland, und zwar mit einer Strenge, daß es uns das Wasser bei allen Fugen raustreibt. Denn der nimmt den Leuten mehr, als es gibt, und straft die Leute entsetzlich, denn um diese Zeit verliert das Recht sein Recht, und es gibt viel Maulhelden und Betrüger.
Die Leute werden wieder ärmer, ohne daß sie es merken. Jeden Tag gibt’s neue Gesetze, und viele werden dadurch manches erleben oder gar sterben. Die Zeit beginnt zirka 1932 und dauert neun Jahre, alles geht auf eines Mannes Diktat, dann kommt die Zeit 1938; werden überfallen und zum Kriege gearbeitet.
Der Krieg dauert nicht ganz drei Jahre und endet schlecht für diesen Mann und seinen Anhang. Beim zweiten Krieg geht Italien mit uns. Italien wird furchtbar zugerichtet, und viele deutsche Soldaten finden dort ihr Grab.
Es gibt dunkle Männer, die dieses Unheil bringen; und die sind in der ganzen Welt verteilt, an der Zahl sieben. Und die Zahl sieben hat eine große Bedeutung, [und davon die Herrschaft dieses einen Mannes] ist voll Schrecken und Morden. Der Stuhl 12 spricht und mahnt die Völker zur Rückkehr, aber alles umsonst.
Steht an der Jahreszahl vier und fünf, dann wird Deutschland von allen Seiten zusammengedrückt, und das zweite Weltgeschehen ist zu Ende. Und der Mann verschwindet, und das Volk steht da und wird noch vollständig ausgeraubt und vernichtet bis ins Unendliche... Aber die Feinde stehen auch nicht gut miteinander. Die Dunklen werden weiter bestrebt sein, die Völker mit großen Versprechungen zu beruhigen, und die Sieger kommen in das gleiche Ziel wie die Besiegten.
Deutschland in der Nachkriegszeit
Deutschland wird zerrissen, und ein neuer Mann tritt zutage, der das neue Deutschland leitet und aufrichtet. Wer das fleißigste Volk besitzt, erhält die Weltherrschaft. England wird dann der ärmste Staat in Europa. Deutschland ist das fleißigste Volk der Welt.
In Deutschland kommen dann Regierungen, aber sie können ihr Ziel nicht ausführen, da ihr Vorhaben immer wieder vereitelt wird. Der Mann und das Zeichen verschwinden zwar, und es weiß niemand wohin. Aber der Fluch im Innern bleibt bestehen, und die Leute sinken immer tiefer in der Moral und werden immer schlechter. Die Not wird noch viel größer und fordert viele Opfer.
Die Leute bedienen sich sogar aller möglichen Ausflüchte und Religionen, um die Schuld an dem teuflischen Verbrechen abzuwälzen. Aber es ist den Leuten alles gleich, denn der gute Mensch kann fast nicht mehr bestehen während dieser Zeit und wird verdrängt und verachtet.
Dann erheben sich die Leute selbst gegeneinander, denn der Haß und Neid wachsen wie das Gras und die Leute kommen noch immer weiter in den Abgrund. Die Menschen werden immer wieder ins Unglück getrieben und schlechter, und alles will nur Ware und Besitz haben.
Die Besatzungen lösen sich voneinander und ziehen ab mit der Beute des Geraubten, was ihnen auch sehr viel Unheil bringt.
Und dann bricht das das Unheil
des dritten Weltgeschehens herein.
Rußland überfällt den Süden Deutschlands, aber nur kurze Zeit, und den verfluchten Menschen wird gezeigt werden, daß ein Gott bestehe, der diesem Geschehen ein Ende macht.
Am Schluß kommt noch Rußland und fällt über Deutschland her, wird aber zurückgeschlagen, weil die Natur eingreift, und da wird in Süddeutschland ein Platz sein, wo das Ereignis ist, wo später die Leute von der ganzen Welt hinreisen, zu schauen.
Beim dritten Geschehen fällt Rußland in Deutschland ein und zwar im Süden bis Chiemgau, und die Berge speien dann Feuer, und der Russe lässt alles zurück an Kriegsgerät. Bis zu Donau und Inn wird alles dem Erdboden gleich gemacht und vernichtet.
Die Flüsse sind alle so seicht, dass man keine Brücke mehr braucht zum Hinübergehen. Von der Isar an wird den Leuten kein Leid mehr geschehen, und es wird nur Not und Elend hausen. Die schlechten Menschen werden zugrunde gehen als wie wenn's im Winter schneit.
Um diese Zeit wird es furchtbar zugehen, und es wird den Leuten nichts mehr helfen, denn die Leute sind zu weit gekommen und können nicht mehr zurück, da sie die Ermahnungen nicht gehört haben.
Das Volk steht auf mit den Soldaten. Denn es kommt die ganze Lumperei auf und es geht wild zu in den Städten. Man soll unter dieser Zeit kein Amt oder dergleichen annehmen, alles kommt an den Galgen oder wird unter der Haustür aufgehängt, wenn nicht an Fensterblöcke hin genagelt; denn die Wut unter den Leuten ist entsetzlich, denn da kommen Sachen auf, unmenschlich.
Die Leute werden sehr arm, die Kleiderpracht hat ihr Höchstes erreicht [gehabt], und die Leute sind nun froh, wenn sie sich noch in Sandsäcke kleiden können. Beim Krieg selbst bekommt keiner was vom anderen; und wenn die Schweiz Deutschland hilft, dann dauert es nicht mehr lange, und der Krieg ist aus.
Dann werden die Leute, die noch da sind, ruhig, und Angst und Schrecken wird unter ihnen weilen. Denn jetzt haben sie dann Zeit, nachzudenken und gute Lehren zu ziehen, was sie zuvor nicht gewollt haben. ...7 und ...8 sollen die Jahre dieser wilden Einkehr sein.
Am Schluss dieser Teufelszeit werden dann die geglaubten Sieger an die Besiegten kommen um Rat und Hilfe, denn auch ihr Los ist schrecklich, denn es liegt alles am Boden wie ein Ungeheuer. Das soll im Jahre ...9 sein.
In Russland werden alle Machthaber vernichtet. Die Leichen werden dort nicht begraben und bleiben liegen. Hunger und Vernichtung ist in diesem Lande zur Strafe für ihre Verbrechen.
Im Jahre ...8 geht die Strafe Gottes zu Ende, und die Menschen werden sein wie die Lämmer und zufrieden wie noch nie. Und von Siegerträumen hört es auf, und es ist ausgestorben in den Ländern.
Der regierende Papst ist dann dabei beim Friedensschluss, muss aber zuvor in Italien fliehen, da er als Verräter hingestellt wird, und er kommt nach Köln, wo er nur einen Trümmerhaufen findet, alles kaputt.
Und auch die Religion wird ausgeputzt und gereinigt. Aber die Kirche hält den Siegestriumph.
[Dank an den Elsässer, an Rill und an Prof. Bender! S.]