Nachtragsgedanken (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Mittwoch, 20.07.2016, 01:16 (vor 3059 Tagen) @ Baldur (10164 Aufrufe)

Hallo, zusammen,

versetzen wir uns nochmals in die Zeit, in der die Hauptmotive der Prophezeiungen angeblich entstanden sein sollen.

Asien? Wo ist das, was machen die dort? Evtl. liefern die Tabak.

Japan? Ach, ja, sind Kriegsverbündete im WK2, aber ansonsten? Es gibt weder Toyotas auf den Strassen noch Sushi im Restaurant. Weder Seiko-Uhren noch Kameras, weder Werkzeugmaschinen oder Mikrochips sind bekannt.

China? Eine historische Fussnote, anfangs des 20.Jahrhunderts quasi inexistent als Machtfaktor, und ärmlich am Boden kauernd, ein Entwicklungsland im Opiumdunst. Heute ist es die Werkbank der Welt, gegen deren Willen nichts mehr möglich scheint.

Amerika? Liegt irgendwo, dahin sind ein paar ausgewandert, aber liegt weit, weit weg. Weltpolizei, bzw. Weltschurke? Höchstens den Landsern begreiflich.

Bangladesh, Vietnam und Co.? Wie heisst das?
Da kommen heute unsere Textilien her, lokale Produktion gibts nicht mehr.

Internationale, berufliche Freizügigkeit? Gibts nicht.
Globalisierung? Was soll das sein?

Italienische Pizzeria, türkischer Dönerstand, alles unbekannt.

Man ist verhaftet in der braven Bürgervorstellung von Monarchie und Katholizismus, von Ehe, Ehre und Familie.

Homoehe, Promiskuität, freier Sex, Pätschwörkfamilien, alles undenkbar.

Sich vorzustellen, einstmals würden analphabetische, archaische Horden aus unzivilisierten Ländern die Grenzen stürmen, und dann dafür mit Geld und Willkommenskultur empfangen werden, um künftig auf Steuerzahlers Kosten Familiennachzug zu fordern, oder die Krankenbehandlung der Grossmutter im Heimatland in Rechnung zu stellen, und/oder für Generationen überwiegend unproduktive Steine im Getriebe zu sein, liegt doch massiv jenseits jeglicher Phantasie.

Bunter Fremdling, unwillkommner Gast, ist im Ansatz keine Ahnung von dem, was man beobachten kann, wenn man heute mal aufs örtliche Amt geht und zuguckt und zuhört.
Oder XY-Ungelöst anschaut.

Solche heutigen Verhältnisse lagen damals ausserhalb des vorstellbaren Rahmens. Error 404.

Daher muss auch aus damaliger Sicht die Beschreibung der Zukunft spätestens dann enden, wenn die Grenzen des Denkbaren überschritten werden, weil sie nicht mehr erkennbar sind, das Hirn filtert sie als unmöglich und erkennbaren Unsinn aus.

Den Unsinn haben wir bereits weit hinter uns gelassen, es geht auf in paradiesische Zeiten. Für ein paar Zuwanderer jedenfalls.

Wer die Zeche zahlen soll, ist schliesslich selber schuld, hat ja so gewählt und es haben wollen.

Aber nicht ein einziger Sehender vor 1950 hätte das erkennen könne, was heute Alltag ist. Er hätte es einfach nicht geglaubt.

Selbst Irlmaier ist nicht aufgefallen, dass die ununterbrochenen, gedeihlichen Biographien seinen angeblichen Kriegsschauungen im Wege stünden.

Er behauptete, es gäbe Krieg, trotzdem würden die Lehrlinge mit dem eigenen Auto in die Firma fahren? Hallo?

Ein paar Strassen können sie gesehen haben, meinetwegen, oder die roten Dächer. Aber den Rest?

Von - was sagen wir? 1000 n.C. bis 1800 gab es kaum örtliche Veränderungen, die Namen der Herrscher wechselten, die Namen der Angreifer auch, aber das Alltagsleben war vergleichbar. Dynastien blieben.

Rindvieh vor dem Pflug, Kunstdünger unbekannt, Kanalisation auch, Jahrhunderte glichen sich aufs Haar.

Was sich jedoch seit 1950 ergeben hat, ist eine Umwälzung jeglichen Aspekts.
Nichts ist mehr, wie früher.

Und auch die frömmelnden Vorstellungen von schrulligen Eigenbrötlern aus abgelegenen Orten sind damit aus der Welt gefegt worden.

Es gab sie nie, aber es wird sie noch weniger geben.

Beste Grüsse vom Baldur


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