Moin Leute
Im vorherigen Text ging es ja um Allgemeines und Bogen, dieses mal erkläre ich die Sache mit den Pfeilen.
Zur Erinnerung:
In einer der "Bogenbau-Bibeln" steht ein netter Spruch, den man einen alten Indianer zurechnet. Selbiger soll in etwa gesagt haben: "Einen Bogen kann (fast) jeder Depp aus (fast) jedem Knüppel bauen. Gute Pfeile herzustellen ist eine Kunst." Ich weis natürlich nicht, ob der Spruch tatsächlich von einem Indianer stammt, aber stimmen tut er ... zumindest teilweise.
Wie beim Bogen, so kann man auch Pfeile auf verschiedene Arten und aus verschiedenen Hölzern herstellen. Für uns dürfte jedoch der Survivalaspekt im Vordergrund stehen. Also möglichst schnell und einfach herzustellen und den Zweck erfüllend.
Was ist das Schwere an der Pfeilherstellung?
Pfeile haben eine so bezeichnete Spine. Das hat nichts mit Spinnen oder spinnen zu tun, sondern meint die Biegesteifigkeit. Selbige muss, wie schon an anderen Stellen beschrieben, mindestens zum Bogen, besser noch zum Bogen und Schützen passen. Den Meisten dürfte ja der Bogenschuss des Odysseus bekannt sein (wenn nicht, sucht selber im Netz danach
). Selbiger war nur möglich, weil Odysseus nicht nur ein hervorragender Schütze war, der seinen Bogen genau kannte, sondern weil eben seine Pfeile genau auf seinen Bogen und ihn abgestimmt waren.
Wie in diesen Videos zu sehen ist, ...
http://www.youtube.com/watch?v=WzWrcpzuAp8
http://www.youtube.com/watch?v=aNI9BG87qcI&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=SuHW8InB5tk&feature=related
... fliegen die Pfeile nicht gerade vom Bogen weg, sondern "schwabbeln" so komisch herum. Dieses "herumschwabbeln" nennt man "Archers Paradox" und kommt von der Masseträgheit. Das hintere Ende beschleunigt schneller als das Vordere, der Pfeil wird quasi gestaucht und wo eine Stauchung nicht mehr möglich ist, gebogen. Natürlich könnte man die Pfeile so steif wählen oder machen, das da nichts mehr herumschwabbelt. Aber das macht wenig Sinn.
Bei modernen Bögen mit Schussfenster (diese Auskerbung wo der Pfeil aufliegt) können und müssen die Pfeile steifer sein. Durch diesen Ausschnitt liegt der Pfeil gerader auf dem Bogen (von der Sehne zum Ziel). Je dichter der Ausschnitt an der Bogenmitte liegt, um so steifer kann man die Pfeile wählen.
Bei traditionellen Bögen, insbesondere wenn sie unter Survivalbedingungen gebaut werden, gibt es kein Schussfenster. Allenfalls eine Pfeilanlage /-auflage. Hier können die Pfeile also gar nicht geradeaus zum Ziel zeigen oder fliegen. Je dicker der Griff ist, um so weiter zeigen sie vom Ziel weg. Sicher, man könnte mit sehr steifen Pfeilen so weit neben das Ziel halten, das der Pfeil dann doch irgendwie dort landet. Dazu muss man das dann aber auch noch bei den unterschiedlichen Entfernungen zum Ziel mit einberechnen. Viel einfacher ist es da, die Spine zur Hilfe zu nehmen, und den Pfeil einfach um den Bogengriff "herum springen" zu lassen. Das machen sie dann bei allen Entfernungen gleich und man muss nichts mit einberechnen.
Wie kommt man nun zu einer passenden Spine?
Die wissenschaftlichen Methode:
Zunächst ermittelt man mittels eines Messpfeils (ein überlanger und dicker Pfeil ohne Spitze und Federn, dafür aber mit einer Maßeinteilung) die eigene Auszugslänge. Anschließend ermittelt man mittels der festgestellten Auszugslänge und einer Zugwaage, wie viel "Gewicht" (lib) der Bogen beim eigenen Auszug tatsächlich hat. Danach ermittelt man mittels der festgestellten Werte, einer Rechenformel, eines Taschenrechners und Schreibzeug einen Spinewert. Mittels eines Spinetesters (Ein Gerät mit Messzeiger, auf das der Pfeil aufgelegt und mit einem Gewicht versehen wird.) ermittelt man dann die Spine der einzelnen Pfeilschäfte, versieht jene dann mit einer Spitze und Federn und schießt probehalber. Danach flucht man dann, weil es nicht passt, da diese Methode nicht das Spitzengewicht und die Eigenheiten vom Bogen und erst Recht nicht vom Schützen berücksichtigt. Anschließend experimentiert man dann mit Pfeilen (im Rohschafttest*) die ein paar lib über und unter dem ermittelten Wert liegen, bis es passt.
Die steinzeitliche Survivalmethode:
Man stellt einfach eine ganze Reihe von Pfeilschäften her, die eine "Universallänge" (so rund 5 cm länger als für den größten Schützen mindestens nötig) haben und versieht sie gleich mit Nock und Spitze. Anschließend führt jeder Schütze mit seinem Bogen mit den Pfeilen einen Rohschafttest* durch und behält jene, die ihm passen. Danach werden die Pfeile befiedert und mit Kennzeichnungen versehen, so das jeder Schütze seine Pfeile erkennen kann. Übriggeblieben Pfeile lagert man ein, dafür wird sich früher oder später ein anderer Bogen / Schütze finden.
*Rohschafttest:
Fertige, aber unbefiederte Pfeile auf ein etwa 5 bis 10 m entferntes Ziel schießen (Große Fläche, kleines Ziel oder zumindest etwas größeres hinter dem Ziel. Das spart überflüssige Pfeilsuche.). Passende Pfeile landen auch ohne Federn recht genau und dicht zusammen im Ziel. Befiedert fliegen sie dann noch besser.
Achtung! Rohschafttest nicht mit zwei- oder mehrschneidigen Jagdspitzen durchführen. Die Dinger wirken ohne Federn wie ein Frontspoiler und lassen die Pfeile alles mögliche machen, nur nicht im Ziel landen. Entweder erst mit Scheibenspitzen mit gleichem Gewicht testen, oder vor dem Test befiedern. Bei uns hat jeder für diesen Zweck (und natürlich zum Üben) ein Tütchen mit 25 Schraubspitzen für Holzpfeile (11/32) im Gepäck. Kostet nicht die Welt und nimmt kaum Platz weg.
Pfeilmaterialien:
Wie eingangs schon erwähnt, kann man Pfeile aus verschiedenen Materialien herstellen. Aus survivaltechnischer Sicht kommen für uns, vier hauptsächlich in Frage. Zwei davon ergeben sehr leichte und schnelle Pfeile. Schnell und leicht bedeutet aber auch weniger Durchschlagskraft. Sie sind folglich für größeres Wild weniger gut geeignet und als "Kriegspfeil" allenfalls für Schüsse, die einen möglichen Gegner nur verletzen sollen.
Forsythie und Pfeifenstrauch:
http://www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0271
http://www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0351
Beide sind innen mehr oder weniger hohl und somit sehr leicht. Trotzdem ergeben sie gute Pfeile, da sie nicht leicht brechen. Die Verarbeitung ist bei beiden in etwa gleich.
Hier: https://schauungen.de/forum2/index.php?id=24
ist ein solcher Pfeil zu sehen und beschrieben. allerdings hat sich im Text ein kleiner Fehler eingeschlichen. Der Hauptschaft ist nicht Hartriegel, sondern Pfeifenstrauch.
Hasel und Hartriegel:
http://www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0070
http://www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0189
(Beim Hartriegel gibt es verschiedene Sorten, die gezeigte dürfte am leichtesten zu erkennen sein und die besseren Pfeile ergeben außerdem wurde sie nachweislich schon in der Steinzeit verwendet.)
Die Verarbeitung ist bei beiden in etwa gleich, wobei es bei Hasel etwas einfacher / leichter ist. Hasel ist zudem verbreiteter und kommt, einmal gefunden, dort meist in Massen vor. Hartriegel ist dafür etwas härter.
Pfeilherstellung:
Ganz wichtig!
"Ein Pfeil fliegt wie der Vogel scheißt" (Spruch vom Raben bei FC)
Gemeint ist damit, dass das Ende, welches beim Pfeil mal zur Wurzel gezeigt hat, dann vorne ist. Das Material ist dort älter, also somit geringfügig dichter und schwerer.
Forsythie und Pfeifenstrauch:
Einjährige, möglichst gerade Triebe ohne Verzweigungen erheblich länger als benötigt abschneiden (Rosenschere wenn vorhanden). Blätter entfernen und mit Rinde je nach Witterung 7 bis 14 Tage trocknen lassen. Zwischendurch dabei immer mal wieder vorsichtig richten. Danach schälen (dabei möglichst nicht das Holz beschädigen) und weitere 7 bis 14 Tage trocknen lassen (ebenfalls mit gelegentlichem Richten). Anschließend mittels einer kleinen Flamme die letzten Biegungen punktuell rundherum vorsichtig erhitzen (das Holz darf sich verfärben, aber nicht verbrennen) und im heißen Zustand richten. Achtung, nicht versuchen alles in einem Rutsch zu begradigen. Besser in mehreren Etappen, wenn nötig auch über mehrere Tage verteilt. Sind alle Schäfte weitgehend gerade, sie als Ganzes erhitzen bis sie leicht Farbe bekommen (nennt man Tempern). Gegebenen Falls hier dann noch mal begradigen. Mehrere Wochen zum entgültigen durchtrocknen liegen lassen (gegebenen Falls zwischendurch mit Hitze nachhelfen wenn sie nicht gerade bleiben). Sind sie trocken und gerade, legt man sie zum ablängen nebeneinander und verschiebt sie dabei soweit gegeneinander, dass die dünnen und dicken Enden jeweils alle in etwa gleich dick sind. Die gewünschte Länge anzeichnen und abschneiden. Nach ein wenig Überschleifen und einer Oberflächenbehandlung sind die Rohschäfte fertig. Für Nock und Spitze gibt es zwei Möglichkeiten:
Schaftdorn um sie in das hohle Innenleben einzukleben
Auffüllen
Für die Nock klebt man einfach ein passendes Stückchen Holz von etwa 1 cm Länge bündig ein, und sägt dann die Nockkerbe ein. Bei der Spitze geht es ähnlich, oder man fertigt einen Vorschaft an.
Der an anderer Stelle gezeigte Pfeil hat beides. Die Nock aus Knochen wurde mittels Schaftdorn eingefügt und die Spitze sitzt auf bzw. in einem Vorschaft. Die an verschiedenen Stellen dort zu sehenden Garnwicklungen dienen nicht der Zierde (nur die verschiedenen Farben sind Zierde). Sie dienen der Sicherheit. An Spitze, Vorschaft und Nock der Bruchsicherheit und bei den Federn dem Ablösen. Ein Bruch bzw. abgelöste Federn sind nicht nur ärgerlich, sondern auch nicht ungefährlich. Bei den Federn ist die vordere (zur spitze hin) Wicklung besonders wichtig. Da wir bei Benutzung eines "Primitivbogens" als Pfeilauflage die eigene Hand benutzen und dieses in der Regel ohne Handschuhmachen, wird sich ein eventuell leicht hochstehender Federkiel mit ziemlicher Sicherheit an dieser Stelle in die Hand bohren und zwar ziemlich tief. Die Grannen wirken dabei wie kleine Wiederhaken, was ein einfaches Herausziehen unmöglich macht. Das darf man sich dann herausschneiden (lassen).
Alle angebrachten Wicklungen sollten vor dem Schießen (egal ob ganz fertig, oder Rohschafttest) mittels Lack oder Klebstoff gesichert werden. Ist das geschehen, sind die Pfeile fertig.
Hasel und Hartriegel:
Die Herstellung ist bei beiden annähernd gleich. Da Hartriegel härter ist, ist es hier etwas mühsamer. Insbesondere unter Survivalbedingungen. Da ich nicht nur wegen der leichteren Beschaffbarkeit vorziehe, beschränke ich mich auf die Erklärung dessen Herstellung.
Im Survivalfall, wenn es schnell gehen muss:
Geeigneten Trieb suchen, abschneiden, Rinde entfernen, begradigen, trocknen lassen (in ganz eiligen Fällen auch mit Hilfe von Feuer), auf Länge schneiden, Nock, Spitze und Federn dran, fertig.
Für gute Pfeile, die ihre Zeit brauchen:
Geeignete, mehrjährige Triebe (möglichst) ohne Ästchen suchen und abschneiden. Sie sollten nicht nur länger (gute 20 cm länger) als benötigt sein, sondern auch knapp doppelt so dick )am dünnen Ende). Nicht nur, weil wir Material zum herumschnitzen brauchen, sondern auch, weil das Holz beim Trocknen schrumpft und das können dann schon mal ein oder mehr mm im Durchmesser sein. Zum Abschneiden ist hier schon ein recht scharfes Messer nötig, oder besser noch eine kleine (Klapp)Säge. Mit Rinde, aber ohne Blätter lässt man sie nun 2 bis 6 Monate trocknen und "reifen", wobei man sie dabei gelegentlich richtet. Nach der Phase sollten sie schon so gerade wie möglich sein.
Haben sie lange genug herumgelegen, untersucht man zunächst beide Enden. Sie sollten möglichst gerade (ebene Schnittfläche) sein und keine Risse haben. Gegebenen Falls nachhelfen, in dem man was Abschneidet. Bei der Gelegenheit gleich vorne sicher kennzeichnen. Also z.B. die Stirnfläche farblich markieren. Ist das erledigt, geht es ans Schälen und anschließend ans Schnitzen. Wer hat, nimmt dafür ein scharfes Messer oder besser noch einen Minihobel. Wer nicht hat, muss sich mit anderem Behelfen. Zur Not tut es auch eine Glasscherbe, ein scharfkantiger Stein, ein scharfkantiges Stück Blech oder sonst was, mit dem man schabend arbeiten kann. Gearbeitet wird gleichmäßig rundherum, vom dünnen Ende zum Dicken. Der Markkanal sollte hierbei möglichst in der Mitte bleiben. Am Ende sollten sie so rund wie möglich, schnurgerade, ohne Unebenheiten, von gewünschter, einheitlicher Dicke und glatt sein. Deshalb auch vorher die Kennzeichnung, wo vorne ist. Das sieht man ohne Selbige jetzt nämlich nicht mehr.
Ist man mit der Arbeit zufrieden, schneidet man die Nock ein. Sie sollte etwa 5 mm tief, mittig und genau gerade zur Spitze sein. Klappt es mal nicht so gut, macht nichts. Noch sind die Schäfte ja lang genug und man kann die missglückte Nock abschneiden und eine neue machen. Sind an allen Schäften die Nocks fertig, bringt man alle Schäfte auf die gewünschte, einheitliche Länge. Danach werden die Spitzen angebracht, was je nach verwendeter Spitze unterschiedlich zu bewerkstelligen ist. Hier ist Vorsicht geboten, denn einen Fehler kann man sich hier nicht mehr leisten. Absägen und neu machen ist nicht mehr. Es sei denn, es sollen Kinderpfeile werden.
Anschließend erfolgt das Wickeln und je nach Spitze der Rohschafttest und / oder das Befiedern. Befiederung wieder wickeln und fertig.
Befiederung:
Als Befiederung eignen sich fast alle Federn. Man kann fertige Federn in diversen Färbungen und Formen kaufen (meist Truthahn), oder sich welche suchen. Im Survivalfall dürfte das Suchen angesagt sein. Besonders geeignet unter den zu findenden Federn sind: Gänse, Storch, Enten, Tauben und Krähen (andere mögen auch noch gut sein, habe ich aber noch nicht getestet). Ganz wichtig ist hierbei, das man an einem Pfeil nur jeweils die Federn von der gleichen Flügelseite verwendet. Das ist enorm wichtig für die Flugeigenschaften des Pfeils. Kann man nicht gleich auf Anhieb an der Form sehen, von welcher Seite er ist (oder ist sich nicht sicher), so hilft ein genauerer Blick. Federn haben eine stumpfe (matte) und eine glatte (glänzende) Seite. Ebenfalls zu beachten ist, das bei den verschiedenen Federn der Winkel der Grannen nicht der Gleiche ist. Hier sollte man ebenfalls so wählen, das bei allen drei Federn pro Pfeil der Winkel annähernd gleich ist.
Gefundene Federn (oder welche die man sich vom Geflügelzüchter beschafft hat) sollte man zunächst waschen. Dieses natürlich vorsichtig von Hand mit warmen Wasser. Wenn vorhanden mit etwas Geschirrspülmittel, Schampon oder noch besser mit Antiungezieferschampon für Haustiere. Gefundene Federn sind nicht nur schmutzig und mehr oder weniger fettig, sondern beherbergen öfter auch Haarlinge und ähnliches, was dann gerne an den Federn herumfrisst. Längere Zeit Einfrieren hilft gegen Ungeziefer auch. Sind sie sauber und wieder trocken, kann man sie nach Flügelseite sortiert in einem geeigneten Behälter lagern. Bei gekauften Federn entfällt das in der Regel, da selbige nicht nur gewaschen und gefärbt verkauft werden, sondern auch sortiert.
Die nächsten Schritte entfallen bei gekauften Federn (meistens) ebenfalls.
Um sie an die Pfeile zu bekommen, muss man zunächst vorsichtig die Kiele spalten. In der Regel ist nur eine Seite der Feder verwendbar. Da der Kiel trotz spalten in der Regel zu dick ist, muss man ihn vorsichtig so dünn wie möglich schleifen. Dieses geht am Besten, wenn man die Feder hierzu zwischen zwei Bleche oder ähnlichem einklemmt. Nicht so fest, das die Grannen zerquetscht werden, aber fest genug, das sie nicht herumrutschen. Meistens, besonders bei großen Vögeln, ist der Kiel nicht nur zu dick, sondern auch zu breit. Den Überstand schleift man am besten im gleichen Arbeitsgang mit ab. Im Idealfall verbleibt vom Kiel dann nur noch ein 1 bis 1,5 mm breiter, flexibler Streifen mit den Grannen dran.
Bei manchen Vogelarten lassen sich die Grannen mit einem geeignet breiten Streifen Kiel einfach abreißen.
Die so vorbereiteten Federn schneidet man nun auf die gewünschte Länge. Wer hat, kann die Federn nun auch mittels einer Stanze (kaufen oder selber bauen) in die gewünschte Form stanzen. Hat man nicht, so muss man schneiden oder brennen. Beides geht (besonders im Survivalfall) besser, wenn die Federn am Pfeil sind. Idealerweise hat die Feder an beiden Enden ein paar mm Kiel ohne Grannen, das erleichtert das Aufkleben und Wickeln. Um sie anzubringen, markiert man zunächst die Lage der "Leitfeder" (jene, welche im rechten Winkel zur Nock / Bogensehne steht). Der Abstand zur Nock sollte mindestens so groß sein, das man dort noch bequem den Pfeil greifen und einnocken kann, aber nicht mehr als 10 cm betragen. Den Pfeil so platzieren, das man gut arbeiten kann und er sich möglichst wenig bewegt. Also irgendwie einklemmen oder von jemandem festhalten lassen. Den Kiel mit Kleber bestreichen (wenn vorhanden Sekundenkleber oder ähnliches, im Survivalfall Baumharz oder Hautleim), gerade an der Markierung ansetzen, festhalten und den Rest gerade und straff auf den Pfeil setzen und festhalten bis der Kleber angezogen hat. Fertig. Den Pfeil wegstellen bis der Kleber trocken / ausgehärtet ist und in der Zeit die nächsten Pfeile machen. Die beiden restlichen Federn in der gleichen Weise nach Augenmaß bei jeweils (etwa) 120° anbringen.
Sind alle Federn dran und der Kleber trocken, geht es an das Wickeln. Das kann man wie beim Abgebildeten Pfeil von unten nach Oben durchgehend machen, oder nur unten und oben. Bei durchgehender Wicklung ist zu beachten, das die Grannen nicht nur einen Winkel vom Kiel weg haben, sondern auch einen seitlichen. Die Wickelrichtung sollte dem seitlichen Winkel entsprechend verlaufen, sonst spreizen sich die Granen ab.
Wer ein Befiederungsgerät hat, ist fein raus. Das erleichtert die Sache nicht nur, sondern macht sie auch genauer und (je nach Übung) schneller.
Steht kein Kleber zur Verfügung, kann man die Federn auch nur mit der (den) Wicklung(en) befestigen. Das geht, je nach Geschick, sogar recht sicher. Ist aber erheblich mehr Fummelei.
Ist man mit dem Wickeln fertig, die Wicklung mit Lack oder Kleber sichern, fertig.
MfG
Wizard
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Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.