Bitte weniger ungeprüfter Glaube! (Freie Themen)

Ranma, Mittwoch, 22.08.2018, 05:45 (vor 2314 Tagen) @ Explorer (1667 Aufrufe)

Hallo!

Da braucht man gar nichts zu rechnen, den die gesamte Abwärme aller menschlichen Energiegewinnungsprozess trägt nur 1% zum gemessenen Temperaturnstieg bei.
https://de.wikipedia.org/wiki/Globale_Erw%C3%A4rmung#Abw%C3%A4rme

Laut dem verlinkten Wikipedia-Absatz bezieht sich dieses eine Prozent auf Gebäudeheizung, industriëlle Prozesse und Verbrennungsmotoren. Mit der freigesetzten Radioaktivität hat das einfach nur nichts zu tun.

Die paar Radioaktiven Stoffe, aus einem einzigen Atomkraftwerk können somit genauso wenig den Globus erwärmen, wie ein vorbeiziehender Himmelskörper niemals einen zerstörerischen Tsunami auslösen könnte.

Bei beidem stimme ich dir zu. Daß die radioaktiven Stoffe eines einzigen Atomkraftwerks den Globus erwärmen könnte hat schließlich niemand jemals behauptet! Zur Zeit sind 454 Kernkraftwerke (398.145 MW) in Betrieb, 165 (65.179 MW) bereits stillgelegt und 58 (61.452 MW) im Bau. Je tausend Megawatt werden pro Jahr 160 bis 175 Tonnen Uran benötigt. Durch den Abbau wenig ergiebiger Uranvorkommen mit dem Verfahren der Untertagelaugung (in-situ-leaching) sind bereits über einmilliarden Tonnen Uranerzschlämme, die von der Natur getrocknet und über Staubstürme verteilt werden, angefallen und jährlich kommen zwanzigmillionen Tonnen noch dazu und das ist schon wegen der Giftigkeit ein Verbrechen an der Menschheit. Die radioaktive Strahlung kommt noch dazu.

Weiters wurde die selbe Menge an Abwärme, die jetzt beim Zerfall, verteilt im Meerwasser entsteht, vorher mittels Kühlwasser aus dem Kraftwerk abgeleitet. Wo die Wärme entsteht, ist nicht wirklich entscheidend.

Ja, die Abwärme muß vorher über das Kühlwasser abgeleitet worden sein. Das sollte man beim nachrechnen noch zusätzlich berücksichtigen. Allerdings ist es so, daß es für die meisten Klimamodelle vor allem entscheidend ist, wo die Wärme entsteht. Übrigens entspricht das auch der deutschen Politik, die alles immer dann als am schlimmsten betrachtet, wenn der deutsche Autofahrer etwas beitragen könnte, so daß man am besten den für das gesamte Problem abkassiert.

Es wäre eventuell möglich, dass Strahlung die Chemie der oberen Atmosphäre beeinflusst und somit das Klima verändert.

Die obere Atmosphäre ist ein aktuëlles Forschungsgebiet, über das noch zu wenig bekannt ist, als daß etwas berechnet werden könnte.

Allerdings sind die Isotopen aus Fukushima ja im Meer gelandet, der Anteil der Isotopen der in die Atmosphäre kommt, dürfte verschwindend gering sein. Auch werden diese kaum in "kritische Höhen" aufsteigen, bevor sie wieder ins Meer abregnen.

Ja, Fukushima als Ursache für Wetterphänomene an der Pazifikküste und allgemein die Radioaktivität als Ursache für die globale Erwärmung sind zwei verschiedene Themen, die nur über die Radioaktivität zusammenhängen. Über die Atmosphäre habe ich ein paar Daten zusammengetragen, aber das kostete mich bereits so viel Zeit, daß ich das nicht noch fürs Meer machen oder Berechnungen durchführen konnte. Vielsagend war jedoch die Reaktion der deutschen Legislative auf den Fukushima-Gau. Der deutsche Grenzwert für Radioaktivität wurde erhöht, damit Fische aus den Fanggebieten vor Japan (FAO 61) weiterhin in Deutschland verkauft werden durften!

Und zu deinem Vergleich mit CO2 sollte man noch sagen, dass es nun mal Fakt ist, dass CO2 einige Frequenzen der Wärmestrahlung absorbiert und die Wärme somit festhält.

Absorbieren der Wärmestrahlung ist korrekt, aber die Wärme festzuhalten ist physikalisch unmöglich. Ein Material, das so etwas könnte, würde uns erlauben, einige Naturgesetze zu verspotten (statt andersherum).

Um wie viel ein gewisser Anstieg des CO2 Gehalts die Atmosphäre genau erwärmt, ist natürlich in der Praxis noch kaum zu berechnen.

Manche schaffen jedoch präzise Berechnungen dazu, völlig ohne Kohlendioxid.

Die Erde ist nun mal kein Laboraufbau, in dem man die Gaszusammensetzung und Oberflächenabsorbtion der eingstrahlten Strahlungswellenlängen genau festlegen kann, sondenr ein koomplexes sich ständig entwickelndes System. Es kommt ja auch darauf an, wie sich CO2 verteilt, welchen Einfluss es auf Pflanzen und Bakterien hat usw.

Es kommt halt doch auf die Verteilung an. Der Einfluß zusätzlichen Kohlendioxids heißt korrekt globale Ergrünung. Darüber braucht man sich nicht zu wundern, denn jene, die langfristige Erdveränderungen erforschen, bezeichnen den Kohlendioxidgehalt als seit dem Ende der Dino-Ära bedenklich niedrig. Wegen des niedrigen Kohlendioxidgehalts existieren die meisten Pflanzen des Dino-Zeitalters heute nicht mehr und stattdessen entwickelten sich die Gräser.


Natürlich ist CO2 auch nicht das einzige Treibhausgas, es gibt noch viele andere, bei denen es auch jede Menge unwägbarkeiten gibt.

Apropos Unwäägbarkeiten: Es ist noch nichtmal sicher, ob sich unser Planet überhaupt erwärmt oder vielmehr abkühlt.


Bis in die 80er Jahre, folgte die Entwicklung der globalen Temperatur fast ausschließlich den Änderungen der Sonnenaktivität. Seit den 1980er ist ein langfristiger Erwärmungstrend zu erkennen, der anhält, obwohl die Sonne in ihrer Aktivität nicht stärker wurde.
https://www.mps.mpg.de/4740073/Sonne-und-Klima-FAQ-2016.pdf
https://www.mpg.de/sonne/sonnenflecken
Die Frage ist halt, wie erklärt man sowas, außer eben dadurch, dass die Treibhausgase die Abwärme in der Atmosphäre halten?

Vor allem dadurch, daß ‚Klimaforscher‘ so arbeiten, wie sie nunmal arbeiten.

Je wärmer es wird, desto mehr CO2 entweicht auch aus den Ozeanen, da in wärmeren Gewässern weniger CO2 gelöst sein kann, Hitzestress, kann Pflanzen am Wachsen hindern und so wird weniger CO2 gebunden ganz zu schweigen von dem Kohlenstoff der frei werden kann, wenn sich die nördlichen Gebiete erwärmen usw.

Damit erklärst du sehr schön, warum die Kurve der Kohlendioxidemission der Temperaturkurve hinterherläuft und nicht etwas voraus!

Weniger Treibhausgase zu emittieren ist auf jedenfall eine gute Idee.

Sofern man sich darüber im Klaren ist, daß die wirksamen Treibhausgase Wasserdampf, Stickoxide wie Lachgas und die bisher zum Glück kaum freigesetzten halogenierten Schwefelgase sind. Methan trägt laut den neuesten Klimamodellen durchaus mehr dazu bei als die Klimapaniker, die nur den deutschen Autofahrer abkassieren wollen, zuzugeben bereit sind.

Ein langsamer Wandel ist leichter zu schaffen, als ein ruckartiger.

Wie wäre es mit einem immer wieder ruckartigem Zickzackkurs? Das ist es nämlich, was von politischer Seite her betrieben wird.

Taurec hat diesem Diskussionsfaden das Etikett ‚Freie Themen‘ gegeben. Ich finde es durchaus für das bisherige Forumsthema relevant zu ergründen, ob es eine globale Erwärmung gibt oder ein kurzfristiger Wärmeanstieg eine neue Eiszeit einleitet oder sich nur ein kurzfristiger Zyklus mit einem langfristigem überlagert. Welche Variante kann besser den Kältesommer erklären? Oder ist der Kältesommer nur eine kurzfristige Anomalie während es insgesamt nur eine globale Ergrünung gibt? Oder gibt es eine Klimaveränderung, die den Kältesommer sogar ausschließt? Sind die betreffenden Schauungen vielleicht nur symbolisch zu verstehen?

Gruß,
Ranma


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