Taurec und ich haben mittlerweile viele Stunden
damit zugebracht (tel.) die uns wesentlich
erscheinenden Aussagen zu analysieren.
Dabei hat sich (u.a.) folgendes herauskristallisiert:
Die Sachaussagen beruhen zum überwiegenden Teil aus uns mittlerweile
bekannten älteren Quellen sowie einige auch aus uns unbekannten.
(=> Der "braune Freund aus Hermannsland"...verbringt seinen Jahresurlaub
in Rimini und an der Costa Brava...)
Früher hielt ich viele Verse für (klagende) Gegenwartsbeschreibung
Mitte der Zwanziger und für keine Zukunftsbeschreibung.
Das lässt sich nicht mehr aufrecht halten,
da der Erstdruck aus 1920 stammt.
Leider gleicht pauschal die Situation Deutschlands
in den Zwanzigern derart der Jetztigen,
so dass es ganz ausserordentlich schwierig ist,
schlüssig zu sagen, auf welche der beiden Zeiten
sich prophetisch die Verse beziehen, von denen ich früher
meinte, sie seien "gewusste" Gegenwartsbeschreibung
Mitte der Zwanziger.
Vers 8 lautet:
=>
"Zehr o Magen, zehr von Deutschlands Saft,
Bis mit seiner endet deine Kraft:
Krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin,
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin."
Zeile eins passt sowohl auf die Ausplünderung
Deutschlands nach dem Ersten- als auch die
nach dem Zweiten Weltkrieg, - die ja bis jetzt andauert.
Nicht jedoch Zeile vier!
Dieses Geschehen hat sich bisher nicht bewahrheitet
und liegt noch in der Zukunft.
So dass davon auszugehen wäre, dass bereits
mit Vers sieben - von 1920 aus - der Text einen weiten Sprung
in die (damalige) Zukunft macht und
den Vorlauf des Hauptgeschehens nach 1945 beschreibt:
- Fremden Völkern frohnt dein Sohn als Knecht
- Grausam hat zerrissen Feindeshand...
- Minder Menschen, enger noch der Platz
- Wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft
- Doch der rasche Reichtum wird zu Asch
- Hörer findet nur der Unverstand
- Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier
Und eben auch:
"Bis mit seiner endet deine Kraft...
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin."
=>
Demnächst in diesem Theater...
Gruss,
BB
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- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."