3.
Schon seit langer Zeit dein Stamm ist hohl,
Roß und Reiter bargest einst du wohl,[/size]
1925: Roß und Reiter barg er einstens wohl
Bis die Kluft dir deckte milde Hand,
1925: Bis die Kluft ihm deckte milde Hand
1960: Bis die Kluft dir sacht mit milder Hand
Breiten Reif um deine Stirne wand.
1925: Breiten Reif um seine Stirne wand.
Hallo,
Ein Fori hat mich auf folgendes aufmerksam gemacht: " Die Zeit der Niederschrift lässt sich eingrenzen, da im Lied erwähnt wird, ein eiserner Reif sei um die Linde geschlungen, und das geschah (laut Nachwort der Auflage von 1925) in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Zumindest diese Strophe ist also nach 1900 entstanden,"
Habe nun ein Bild gefunden, das dies zu bestätigen scheint:
![[image]](http://mediendatenbank.bayern.de/servlet/return/afd2abe0b66695b444d3693fdfe16588-0/003186.jpg?dimension=1&oid=15165&JServSessionIdroot=E7915C62C43AE2BC61941151B56A56CF)
Im Begleittext steht als Bilddatum: um 1900 http://mediendatenbank.bayern.de/servlet/objecthandling?script=t&oid=15165
Auch Vers 1 scheint dazugedichtet zu sein:
1.
Alte Linde bei der heilgen Klamm,
Ehrfurchtsvoll betast ich deinen Stamm:
Karl den Großen hast du schon gesehen,
Wann der Größte kommt, wirst du noch stehen.
1998 mußte die Linde gefällt werden. Überreste sind noch im Museum zu besichtigen: http://www.tourismusverein-badstaffelstein.de/index.php?page=5&menu=7
Die Anzeichen verdichten sich, daß zumindest die Verse 1 bis 5, 9 und 29 bis 33 dazugedichtet sind, und zwar schon im derzeitigen Erstdruck von 1920. Bleibt die Frage woher Hingerl dieses Lied hat. Ich habe schon dem Poster geschrieben, daß für mich die Anmerkungen von Hingerl von 1920 eher den Charakter eines Kommentars, statt Dichtens haben, aber das ist alles sehr dünnes Eis.
mit freundlichen Grüßen
Fred
―
Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. (Karl Valentin)