Hallo, Luzifer.
Entschuldige die späte Antwort. Lass mich hier anmerken, was ich schon länger hätte schreiben sollen:
Du schreibst weiter unten keine modernen physikalischen Theorien bemühen zu wollen, "weil es uns nicht weiterbringt"
= ...weil ich den Verlauf eines Diskurses über metaphysische Gegenstände kenne: Es wird Meinung gegen Meinung stehen, ohne empirisches Fundament. Das führt nicht weiter.
Also daneben, dass ich Spinner bin und an vieles glaube, an das man nicht glauben sollte (dürfte) hab ich mir auch über 10 Jahre lang in Summe die Bänke auf der Uni durchgesessen um eine Naturwissenschaft zu studieren.
Beherrschungsversuche im Gewand von Glaubensverboten machen zu keiner Zeit einen produktiven Sinn.
Es ist eher die Angst, weil Du weißt, dass nach moderner Physik nichtmal die Gegenwart vom Augenblick davor bestimmt ist, weil die Dinge in ihrem Innersten einfach unbestimmt sind. Lokalen Realismus nennt man das, wenn man das glaubt. Lokal, weil sich keine Information mit mehr als Lichtgeschwindigkeit ausbreiten darf
Nichts ist schneller als Licht, solange nicht irgendetwas schneller als Licht ist. Dann erschließt sich auf einer aus dem Raumzeitkontext heraus nicht greifbaren Ebene ein allgegenwärtiges Sein; während sich auf der Ursprungsebene Strukturen von kausaler, temporaler Folge fortsetzen (unbewusst des allgegenwärtigen Seins).
Ich denke, wir stimmen überein, das mit diesem Postulat eine Argumentation basierend auf zeitgenössischer, empirischer Einsicht nicht mehr zielführend ist.
Zum Beispiel die schöne Polarisation des Lichts, welch alltägliche Geschichte. Blöd nur, dass das Licht keinen Schimmer hat, dass es selbst solch eine Eigenschaft aufweist. Sie "entsteht" sozusagen erst in der Interaktion, zum Beispiel mit einem Polfilter. Es gibt weder verborgene Variablen noch eine aufgefaltete Superordnung. So ist das, was nicht interagiert, existiert einfach nicht. Eine Eigenschaft die nicht "präsentiert" wird, hat keinen definierten Wert. Und wenn eine Eigenschaft von etwas dann beobachtet oder gemessen wird, also interagiert, erhält es einen definierten Wert. Vorher ist nicht einmal die Eigenschaft als solches "real" vorhanden. Eine abstrakte Klasse, von der bei Bedarf abgeleitet wird und wo dann in der Ableitung die Eigenschaften ausformuliert werden, würde ein Programmierer sagen.
Wir neigen immer dazu Dinge "statisch" zu sehen. Gibt uns Sicherheit. Sie sind aber hochdynamisch. Sorry, aber es gibt die eine "Realität" in diesem strikten Sinne gar nicht. Sie ist die Überlagerung aller möglichen Zustände, wobei eine gewisse Vorhersagbarkeit entsteht, weil die Wahrscheinlichkeiten so immens verschieden sind.
Ich verstehe deine Argumentation in Ansätzen, denke ich. Da gibt es diverse Gedanken zum Welle-Teilchen-Dualismus; Supraposition von Realitäten im Quantum-Universum, dessen reelle Präsentation vom feststellenden Beobachter abhängig zu sein scheint und eine paradoxe Kausalität schlussfolgern lässt...
Und was für die Gegenwart gilt, gilt auch für die Zukunft und Vergangenheit. Auch die kann man ändern. Bin mal mit dem Auto auf der Autobahn unter einer Brücke vorbeigefahren und hab gesehen, dass die Polizei oben den Abstand misst (sehr sehr teuer, bei uns beginnt das bei 200 Euro Minimum, hab schonmal bezahlt ). Jedenfalls bin ich abgefahren und irgendwie wollte ich diesmal nicht bezahlen (Abstand: war sehr knapp auf unter einer Sekunde), irgendwie begann irgendwas in mir zu "arbeiten". Musste nur kurz was besorgen und bin 10 Minuten später wieder unter der Brücke durch, kein Abstand wurde gemessen, keine Geräte und keine Polizei. Gut, könnten genau in den 10 Minuten abgebaut haben, glaube ich aber nicht und "Rechnung" hab ich auch keine bekommen. Was bleibt, ich könnte mich beim ersten Mal getäuscht haben, ja möglich. Nur messen die immer auf dieser Brücke und ich schaue immer (nachdem ich ja mal bezahlt habe) ob dort gemessen wird.
Die Auseinandersetzung mit der Möglichkeit hat eben diese Auseinandersetzung schaubar gemacht.
Sorry aber das Einzige, was fix ist, das nix fix ist.
Ich empfinde kein Bedauern, weder bei der einen noch bei der anderen Möglichkeit. Nichtsdestoweniger scheint Geschautes fix. Welche Gesetzmäßigkeiten wie hineinspielen sehe ich als Fragestellung.
Das nennt man Leben und das nennt man Schöpfung.
?
Sowas Langweiliges wie eine Schöpfung als Film und nicht als Rollenspiel fällt höchstens einem Menschen ein, aber nicht dem allerhöchsten Geist, von dem wir Teil sind, sowas kann niemand auf Ewigkeit unterhalten, ohne dass ihm langweilig wird Und sich eine Ewigkeit langweilen, ist echt zach, die dauer nämlich verdammt lange.
Verstehe ich richtig, dass du einen frei entscheidenden Geist und einen bekannten Zukunftsverlauf gegeneinander ausschließt?
MfG
NeuOrest