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Plausibelmachung (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Sonntag, 07.08.2022, 08:42 (vor 873 Tagen) @ mariasand (767 Aufrufe)

Hallo!

Abgesehen davon verändern sich Menschen aufgrund ihrer Erfahrungen. Du nicht?

Die Frage ist doch, ob Du der Mensch warst, der Du glaubst und behauptest, gewesen zu sein. Pats Einwand ist durchaus berechtigt. Es könnte ja jeder daherkommen und behaupten, er sei eine historische Persönlichkeit gewesen (die Psychiatrien sind voll davon). Wer desgleichen von sich gibt, muß es auch plausibel (also nicht zwingend in jeder Hinsicht beweisbar uns wasserdicht) behaupten können.

Stehe ich hier vor Gericht? Ist das ein Tribunal?

Nein. Wenn Du hier Deine Ideen unter die Leute bringst, mußt Du Dich aber daran gewöhnen, auch kritisch hinterfragt zu werden.

Deshalb weiß ich, dass man niemanden mit Beweisen überzeugen kann, der nicht glauben möchte.

Darum geht es also: Wir sollen glauben, was Du uns vorsetzt. Das ist aber nicht der Sinn dieses Forums.

Was würdest du denn sagen, sollte ich etwas aus dem Leben Strindbergs wissen, was noch nie veröffentlicht wurde.

Das ist eine gute Frage. Wie soll man wissen, was man noch nicht weiß? :-D
Wir sind aber nicht die Hellseher, die behaupten, desgleichen zu wissen.

Es würde aber schon reichen, etwas sehr Spezielles kundzutun, das eigentlich nur ausgesprochenen Experten zu Strindberg bekannt ist und sich nicht in jeder Biographie befindet, weil es eine tiefergenede Gesamtschau des Lebens und Werkes jenes Menschen erfordert. Pat gibt sogar einen Hinweis darauf: "da wir mit Strindberg sicherlich über einen aufschlussreichen, historisch geistigen Ansatzpunkt verfügen – sei es der Briefwechsel mit Nietzsche, sonstige Bezugspunkte zum Weltgeschehen, etc. – was über Schall und Rauch eigentlich hinausreichen sollte."
Wenn Du gleichzeitig behauptest, "sie [Maria Sand] denkt wie er, verfolgt dieselben Ziele, hat dieselben Interessen und Fähigkeiten", sollte es Dir doch ein Leichtes sein, uns auf eine Art in Strindbergs Denken und Weltsicht einzuführen, die ein wahrhaftes Verständnis und (deckungsgleiches) Einfühlen in sein Wesen voraussetzt und nicht über die Lektüre stets oberflächlicher Biographien erworben werden kann. Folglich harren wir hier der Höhe eines Geistes, der in der Lage ist, auf Augenhöhe mit Nietzsche zu korrespondieren (vor Ausbruch dessen Wahnsinns, der ihn sich u. a. für diverse historische Persönlichkeiten halten ließ).

Im Augenblick schwenkst Du ja von der Diskussion zur empörten Verteidigung nach dem Motto "Wie kannst Du es waaagen!" um, was mit inhaltlich ausweichenden Antworten verbunden ist und Blüten wie dieser:

Ich schreibe keine Romane und lese auch keine Romane. Da ich kein "Kino im Kopf" habe, gehen mir diese vielen Beschreibung von irgendwelchen Leuten, oder Gegenden auf die Nerven.

Das ist für eine (ehemalige) Buchhändlerin (wie Du angibst) aber seltsam. Wie kann man in diesem Beruf arbeiten, wenn man keine Romane liest? Man muß doch stets damit rechnen, daß ein interessierter Kunde eine Diskussion anfängt, so daß man wenigstens einige Klassiker und aktuelle Bestseller kennen sollte, allein der für den Beruf notwendigen Beratungskompetenz wegen. Eigentlich sollte ein kompetenter Buchhändler doch ständig lesen, aus Leidenschaft, und nicht nur Sachbücher. ;-)

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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