Caesarismus = NWO (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Freitag, 22.10.2010, 21:51 (vor 4959 Tagen) @ RichardS (17893 Aufrufe)

Hallo!

Ich melde mich nochmal, denn ich fühle mich wg. Spengler angesprochen. Den schätze ich - aber eher wegen seiner interessanten Morphologie der Kulturen, als wegen seiner scharfsinnigen, hellsichtigen und etwas zynischen "Schreibe".

Von einer NWO steht so nichts direkt bei Spengler drin. Indirekt aber denkt er m.E. schon in diese Richtung. Er sieht bereits für seine eigene Zeit (1900-1920) die "Macht des Geldes". Und inzwischen hat die ja noch mehr zugenommen. Die NWO-Theoretiker und die NWO-Strategen, die Banker und ihr liebes Geld sind aber nur Instrumente: einerseits der "wahren Mächtigen" andererseits der "Geschichte an sich" (falls es die gibt ...). Ein sehr treffender und gedanklich überraschender Ausspruch von Spengler hierzu:

„Demokratie ist die vollendete Gleichsetzung von Geld und politischer Macht.“ ***) In der alten politischen Theorie wie auch bei Spengler ist die Demokratie eine entartete Staatsform (das hohe Ideal wäre die Republik, wenn deren Gesetze von vernünftigen und um die gute Sitte bestrebten Menschen gemacht würden).

Sehr scharf hat Spengler auch die geistige Manipulation der demokratischen Massen gesehen und herausgestellt. Er spricht von einer 'Enteignung des Bewußtseins der Menschen durch die zentralisierten Mittel der öffentlichen Kommunikation'. Dabei sieht er die Gleichschaltung vor allem durch die Zeitungen gemacht; das Radio lag damals erst in den Anfängen, inzwischen sind aber ausreichend TV und Internet dazugekommen. Also da gibt es schon Parallelen zwischen Orwell und Spengler - und diese beiden Denker sind beileibe nicht die einzigen, die das alles durchschaut und gesehen haben.

Ich finde, wir sind einfach in einer ziemlich schwierigen Situation: es geht um die Substanz des Menschlichen an sich. Entweder wir verlieren sie und werden zu (nicht mehr menschlichen) Bio-Maschinenbauteilen, also lebendige Rädchen, in einem dunklen, abgründigen "System", das sich über den ganzen Globus erstrecken und dabei alles verschlingen wird, was der Mensch seit 60 000 Jahren positiv erarbeitet hat. Oder wir finden irgendeinen Ausweg!>

Die Gedankenspiele um die NWO und um eine "Weltenwende" sind in diesem Drama nur oberflächliche Wellenschläge. Selbst wenn alles sich ereignen würde, was hier auf dem Forum geschaut und geglaubt wird, so würde das uns nicht davon entbinden, an der Lösung dieses eigentlichen Menschheitsproblems zu arbeiten, jeder in seinem Bereich. Denn die überlebenden 500 Mio. Menschen würden in der gleichen historisch-geistigen Situation stehen, in der wir uns aktuell befinden. Sie würden wieder, uns sei es nach 50 oder spätestens 100 Jahren, in die gleichen Konflikte geraten, in denen wir jetzt stehen (Technifizierung, Naturzerstörung, Bewußstseinsmanipulation, Verlust kultureller Tradition etc). Es ist aber dieses Forum m.E. nicht der Ort, um das zu diskutieren.

Bezüglich Spengler müßte man anfügen, dass er nach der Zeit des Geldes, also nach der Demokratie, nun die Zivilisation und den Cäsarismus anbrechen sieht. Der Imperator wird dann die Instrumente, die zuvor geschaffen wurden (etwa gerade zur Manipulation der Massen) aufgreifen, wird aber selbst nicht der "Geld-Elite" angehören (Eyspfeil würde vielleicht NWO-ELite sagen). Ich halte das aber für Spenglersches Bla-Bla:

Eine Macht läßt sich nur durch eine andere stürzen, nicht durch ein Prinzip, und es gibt dem Geld gegenüber keine andere [Macht mehr]. Das Geld wird nur vom Blut überwältigt und aufgehoben.

(steht wohl irgendwo kurz vor S. 1200).

Da hat Spengler irgend so eine Rassen-Ideologie. Wir sind doch (hoffentlich) alle aus Blut!> Hätte es David Icke schon damals gegeben, würde Spengler vielleicht von Reptiloiden und ihren Linien reden. Irgendein ein winzig kleines Körnchen Wahrheit steckt da zwar drin, aber die Wirklichkeit ist undendlich viel komplexer.

Der Cäsarismus mit allen seinen Implikationen (NWO ist da nur ein Bruchteil des ganzen Bildes) ist m.E. eine echte geschichtliche Option der Gegenwart. Aber der Cäsarismus selbst ist ebenfalls permanenten Metamorphosen unterworfen. Alexander ist anders als Augustus. Napoleon anders als Hitler und Stalin. Und doch sind sie alle sich ähnlich. Ich habe Angst vor dem kommenden "Kaiser", nicht für mich, sondern für die künftige Menschheit. Denn er wird Weichen stellen. Etwa wie Augustus für die ihm folgenden römischen Kaiser mit all ihren Exzessen. Oder wie Ahmose für Echnaton und Ramses. Es kann sein, dass die Richtung des kommenden Monarchen ebenfalls nicht gut ist, allein schon wg. der Machtkonzentration, die er zunächst nur embryonal anlegen, die sich dann aber auswachsen und vielleicht in einigen Generationen sich in einem "östlichen" Megaherrscher verkörpern wird (der geopolitische Schwerpunkt der Weltgeschichte liegt im russischen Raum). In diesem schlimmsten Falle von Weichenstellung bleibt für mehrere hundert Jahre (maximal 300) nur das übrig, was auch für die letzten 5000 Jahre (die Zeit der Staaten und ihrer Kriege) gegolten hat: das eigentlich Menschliche kann nur im Privaten, in kleinen Gemeinschaften, in der Familie gefunden und bewahrt und weitergegeben werden.

Am peripheren Ufer entlang laufen die Wasser immerzu in kleinen Wirbeln und Zirkeln - und zwar gerade umgekehrt wie in der Mitte des Flusses. Und dabei können diese kleinen Wirbel sogar von der Macht des ganzen Stromes profitieren ...

Auf die PANIK-Gedanken von Eyspfeil muss ich nicht eingehen. Panik ist etwas sehr kurzfristiges, in der Disco oder im Fussballstadion. Ein verwandter Gesichtspunkt, durchaus diskutabel, wäre die künstliche Unruhe und Angst, in der heute die Massen von den Medien gehalten werden bzw. sich halten lassen (wir haben Willensfreiheit!). Da kann es schon mal zu irrationalen Ausbrüchen kommen. Meist aber werden auch diese sorgfältig gesteuert, wie man inzwischen weiß. Das alles scheint mir aber kein aktuelles Thema zu sein ( - obwohl ich drei Male die Woche den Stuttgarter Bahnhof usw. vor mir sehe ...). Auch ist es kein zentrales Thema von Schauungen. Es ist so, dass die Mehrheit der Menschen normal und gutmütig ist. Aber in jeder Gesellschaft gibt es etwa 10-20 Prozent "Unruhige", denen es oft gelingt, die Agenda an sich zu reissen und die übrigen 80 Prozent zu verdrehen. Auch bei Eroberungen und Unterwerfungen von Völkern genügen manchmal 5 bis 10 Prozent Bevölkerungsanteil, um die gesamte geschichtliche Konfigration auf den Kopf zu stellen.

Entschuldigung für diese Abschweifungen! Wird Zeit, dass ich Schluss mache! Oder Detlef mich endlich mal sperrt.

Gerhard

***) Was hat der Wahlkampf von Obama gekostet? Wie intelligent wurde da beispielsweise das Internet eingesetzt! Die totale Manipulation. Obama ist nur ein Hampelmann, vielleicht ein guter Redner, aber mit dem Präsidentenamt völlig überfordert. Das war so kalkuliert von denen, die ihn finanziert und unterstützt haben: die brauchen erpressbare und folgsame Leute. Der "kommende Monarch" wird nicht von der Art sein, er hat seine Kraft in sich und wird sich nicht instrumentalisieren lassen. Doch diejenigen, die in seinen Fußspuren weitergehen in die Zukunft, werden wohl sehr bald wieder auf dieselben Mittel (Geld, Medienmanipulation, Pseudoreligionen etc.) zurückgreifen. Das ist zumindest eine nicht unwahrscheinlich Option für die nächsten Jahrhunderte. Ich sehe rational nicht sehr viele Alternativen. Muss gerade wieder lesen (Antonius von Aachen), dass nach dem Krieg der Franzosen gegen die Preussen plus Russen, sowie nach der Wahl des deutschen Kaisers, dann halt doch noch ein Krieg gegen die Türken kommt. Womöglich sogar die Wiedereinführung christlichen Gottesdienstes in der Hagia Sophia sowie die Rückeroberung von Jerusalem etc. - Nimmt es eigentlich gar kein Ende mehr? Wir regen uns über 300 Milliarden einmalige Bürgschaften für verbrecherische Banken auf, von 1000 Milliarden jährlichen Ausgaben für die Rüstung (weltweit) redet kein Mensch ...


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