Moin Peaci
das sind die tipps, die ein solches forum erst so richtig wertvoll
machen.
wie wäre ich ohne hilfe darauf gekommen, nach traditionellem und
instinktiven schiessen ausschau zu halten.
Gelle, so war das auch mal im ZF angedacht und gewesen (was Survival allgemein anbelangt) ...
Bei FC ist das übrigens immer noch so. Da allerdings rein auf das Thema Bogen und Co bezogen.
ich komme aus dem unterfränkischen.
Da kam ich auch mal her, lang lang ists her ...
(Hofheim, um genau zu sein. Kindheit aber in Königsberg/Bayern verbracht.)
werde mich mal in der fletchers-corner umsehen.
Ja, mach das. Wenn man da angemeldet ist, kann man sogar direkt danach fragen.
der erste link führt scheinbar zu einem, der irgendwo in franken weilt.
aus dem hintergrund sind (wohl ober-)fränkische stimmen zu vernehmen,
Gut Möglich. Könnte sogar sein, das es einer von FC ist.
So, nun mal grob umrissen zu den verschiedenen Arten des Bogenschießens:
Unterscheiden kann man nach Art, wie man auszieht (greift), nach Schießstiel und nach Technik.
Nach Griff:
Der Kinder oder Anfängergriff, auch Klemmgriff genannt.
Der auf der Sehne eingenockte Pfeil wird zwischen dem gekrümmten Zeigefinger und Daumen eingeklemmt. Man zieht also am Pfeil und nicht an der Sehne. Funktioniert nur bei schwächeren Bögen. Ab einer gewissen Zugkraft flutscht der Pfeil weg, ob man will oder nicht.
Daumenring
Die in Asien gebräuchliche Methode. Auf dem Daumen steckt ein Ringähnliches Gebilde und die Sehne wird mit dem Daumen gezogen.
Mediterran
Die Sehne wird mit drei (bei manchen auch nur mit zwei) Fingern gezogen. In der Regel liegen dabei Mittel- und Ringfinger unterhalb vom Pfeil und der Zeigefinger oberhalb (benutze ich z.B. bei Bögen ab 40 lib). Manche (meist FITA's) haben auch alle drei Finger unterhalb vom Pfeil. Bei zwei Fingern (meist Mittel- und Ringfinger) liegen diese meist unterhalb des Pfeils (benutze ich bei Bögen unterhalb von 40 lib).
Release
Hierbei handelt es sich um eine mechanische Lösehilfe, welche meistens von Compoundschützen (die hochtechnischen "Radlerbögen") benutzt wird. Ein kleines Gerät, welches mit einer Schlaufe am Handgelenk gesichert und mit drei oder vier Fingern gehalten wird. Vorne hat das Gerät eine art auslösbare Zange, in die die Sehne eingehängt wird. Will man den Schuss lösen, betätigt man den Mechanismus und die Sehne wird freigegeben.
Nach Schießstiel:
FITA
Bezeichnet im eigentlichen Sinne das olympische Bogenschießen nach festen Regeln und mit allerlei Zubehör. Von der Art her, rechne ich aber auch die technisch hochgerüsteten Compoundbögen dazu.
Traditionell / Instinkt / Blank
Hierunter fallen alle Bögen die "blank" geschossen werden. Also Bögen ohne Zubehör. Das können genau so selbstgeschnitzte Holzbögen aus einem Stück sein, wie gekaufte Bögen die eigentlich für FITA gedacht sind, wo man aber das Zubehör weg lässt. Unsere SilverCups sind z.B. solche. Die ganzen asiatischen und türkischen Bögen gehören auch dazu. Eben alle Bögen ohne zusätzliche Anbauteile. Mancher rechnet sogar Compoundbögen ohne alles dazu, weil die dann ja auch ohne Zielhilfen geschossen werden.
Nach Technik:
Das jetzt alles aufzulisten würde glatt ein Buch füllen. Deshalb nur ein paar Sachen als Beispiel:
Asiatischer Reiterbogen mit Daumenring oder mediterran, zu Fuß oder tatsächlich vom Pferd aus. Mit festem oder fliegendem Anker(punkt).
Einfacher Holzbogen blank mit festem oder fliegendem Anker(punkt).
FITA-Bogen mit allem Drum und Dran, mit oder ohne Release.
FITA-Bogen mit ohne Stabilisatoren, aber mit Zielhilfe, mit oder ohne Release.
FITA-Bogen mit ohne Stabilisatoren, aber mit Zielhilfe und Release.
FITA-Bogen blank mit festem oder fliegendem Anker(punkt).
FITA-Bogen ...
Compoundbogen ... siehe FITA
Aus survivaltechnischer Sicht sollte man einen Bogen auswählen, der nicht zu teuer (da schmerzt ein eventueller Verlust nicht so) aber robust ist. Einen dreifachen Vorteil haben zerlegbare Recurvebögen.
Ein Recurvebogen ist kürzer als ein Langbogen
Handlicher Transport
Nachkaufbare Wurfarme.
Nicht weil mal einer abbrechen könnte, sondern viel mehr weil man dann mit schwächeren Wurfarmen anfangen kann und wenn man dran gewöhnt ist, auf stärkere umsteigen kann. Jagdtechnisch kann man dann sogar den Bogen auf das Wild abstimmen. Hat man es nur auf Niederwild abgesehen, so kann man mit einem Bogen zwischen 28 und 36 lib losziehen. Für alles was größer als ein Schaf ist, sollten es dann schon mindestens 40 oder besser 44 lib sein. In manchen Ländern, wo es derzeit erlaubt ist, sind sogar 45 lib Minimum vorgeschrieben.
Aus survivaltechnischer Sicht sollte man auf überflüssiges Zubehör gleich von Anfang an verzichten. Das spart nicht nur Geld. Als Beispiel nenne ich hier mal Zielhilfen. Es ist zwar schick und Einfach mit einem "Peep" (eine kleine Lochscheibe die in die Sehne geklemmt wird) und mit Zieldornen (oder ähnlichem) sein Ziel zu treffen. Aber versuch das mal im dunklen Wald und nach Möglichkeit mit einem Schnellschuss.
Zum Vergleich:
Das Wild sehen, warten bis es richtig steht, den Bogen heben, spannen, in den Ankerpunkt gehen, mit der Zielhilfe das Ziel anvisieren und wenn das Wild dann noch richtig steht den Schuss lösen.
Das Ziel sehen, warten bis es richtig steht, den Bogen heben, gleichzeitig spannen und im fliegenden Anker den Schuss lösen. Alles in einer fließenden Bewegung.
Aus survivaltechnischer Sicht sollte (vorher) zumindest den Bau vom Pfeilen üben. Besser noch, den Bau eines Bogens auch. Im Ernstfall sind Pfeile grundsätzlich Verbrauchsmaterial. Sicher, beim Üben geht auch mal der eine oder andere Pfeil den Bach runter oder verflüchtigt sich. Aber im Ernstfall muss man immer pro Schuss einen Pfeil rechnen. Er kann daneben gehen (oder beim Durchschuss abhanden kommen), das nicht richtig getroffene Wild damit auf Nimmerwiedersehen verschwinden oder ihn bei einer kurzen Flucht oder im Todeskampf abbrechen. Um so besser natürlich, wenn dem nicht so ist, und man einen Pfeil auch im Ernstfall öfter verwenden kann. Und deshalb, weil man nicht 500 oder mehr Pfeile einlagern kann (und wenn doch, so sind die auch irgendwann alle), sollte man den Selbstbau beherrschen. Und was den Bogen anbelangt, so kann auch der immer abhandenkommen oder sich sonst wie verabschieden. Gleiches gilt für die Sehne.
MfG
Wizard
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Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.