Hallo
Das erinnert mich an einen Zukunftroman von Georg Zauner.
Der Roman heisst "Die Enkel der Raketenbauer" und spielt in
"Bajuvien" d.h. in Bayern in ein paar Hundert Jahren.
Überlebt oder wieder sich etabliert hat sich eine mönchisch
geprägte Subsidiarkultur, die noch nach Resten unserer heutigen
Zivilisation gräbt und versucht die Funde- vor allem alle Arten
von "Eisen" - wiederzuverwerten.
Diesen Roman kann ich unbedingt empfehlen, weil er eine wirklich
denkbare Zukunfsperspektive darstellt.
Das Verschwinden unserer heutigen Zivilisation in einem langen
Bürgerkrieg erahnt man nur im Rückblick. Ob das ein Atomkrieg
gewesen sein soll oder nicht geht nur indirekt hervor. Was
zwischen der fiktiven Zeit des Romans und unserer liegt, ist
nur angedeutet, z.B. im "Blumenlied" mit dem Refrain:
"Der Himmel ist rot.
Die Blumen sind tot.
Wenn wir wiederkommen,
sind die Blumen rot.
Wenn wir wiederkommen,
sind die Blumen voll Tau.
Wenn wir wiederkommen,
ist der Himmel blau."
Darin sollen sich im Handlungszeitraum des Romans kollektive
Erinnerungen an die qualvolle Übergangsperiode widerspiegeln.
Dieser Liedtext ist in die Handlung so eingebettet, dass ein
nicht völlig gefühlskalter Mensch unbehagliche Schauer fühlen
kann.
Der Roman ist eine Mischung aus Briefen, Tagebucheinträgen eines
Mönchs und eingeschobenen Erklärungstexten oder Tagesmeldungen
der Zukunft.
Geradezu gruselig sind die Abschnitte über die Erkundung der von
Sagen umwobenen "Höhle Ubaan" auf dem Ruinenfeld Munic, wo die
Mönche, zu denen der Erzähler gehört, ihr Kloster haben.
Auch eine Art Prophezeiung, aber in Romanform.
Frank
https://www.youtube.com/watch?v=13LIF6LBSDA