@Dere: in Sachen Wirtschaft (Schauungen & Prophezeiungen)

Alex, Dienstag, 15.06.2010, 10:07 (vor 5276 Tagen) @ dere (9151 Aufrufe)

Absoluter Mumpitz wie ich glaube erklären zu können:

Lass mal das Geld weg und schaue Dir eine Gesellschaft an wo nur Tausch stattfindet.
Jeder kann da arbeiten soviel er will, (er)schaffen so viel er will und somit tauschen soviel er will, oder besser gesagt soviel andere seine Artikel brauchen oder wollen.
Ein jeder kann somit selber entscheiden wiviel er als Überschuss (Reichtum) produziert.

Könnte man sich da vorstellen, dass jemand kommt und sagt: hey, Du darfst nur für 500 im Monat behalten, musst aber so und so viel arbeiten.
...und den Überschuss abgeben Warum?

Geld darf nichts anderes sein als Coupons die den Tausch fördern, bzw. einfacher machen. Díese Coupons sind nicht verzinslich und man sollte im Idealfall sie gleich gegen Ware ausgeben, um den Tausch zu vollbringen.
Daher darf Geld, also diese Coupons, aber auch keinen Eigenwert haben.
Diese Coupons sind durch Güter und Arbeitsleistung, welche man dafür erwerben kann, gedeckt. Und der Monarch sieht zu, dass die Menge der Coupons immer proportional zur Ware bleibt.
Ich könnte hier noch in mehr Details gehen, aber ich tippe an einer kleinen Tastatur was nicht besonders effizient ist.

Deine Methode, so gut und honigsüss sie sich auch anhören mag, besonders wenn es erst mal richtig gekracht hat, würde auch in alle Zukunft alle Selbstinitiative auslöschen. Leute würden nichts mehr erfinden - entweder weil sie keine Zeit dazu haben, oder weil sich keine Grupopen bilden könnten und ihr Geld als Investition zusammenwerfen um das zu finanzieren. Hat ja keiner Überschuss an Geld.
Aber dann ist das ja auch was die Revolution laut Rakowskij im genannten Verhör ist: "Die Revolution ist eine Verschwörung um die Menschheit auf die unterste Stufe der Entwicklung zurückzustossen, auf die Stufe des Tieres."
(Ich empfehle Dir wirklich das Rakowskij Protokoll ganz durchzulesen. Es geht erst so ab S.30 richtig los, da Rakowskij sich vorher eher vorsichtig rantastet - aber dann dreht er voll auf)

Was Du sagst, Dere, klingt honigsüss.
Honigsüss noch mehr zu dem Zeitpunkkt wo die meisten Menschen verzweifelt sind weil sie nichts mehr haben und sich um alles auf der Welt für einen festen Lohn haben lassen. Das ist auch verständlich, da diese Leute nicht wissen was schief gelaufen ist. Wie können sie es auch.
Dazu sind viele noch neidisch auf die, die noch was haben, oder auf die sie schion immer neidisch waren und nutzen nun diesen Vorwand auf um diese zu lynchen, wozu sie natürlich wenn auch nur zum Schein mit Deinen Theorien übereinstimmen müssen, ansonsten das Lynchen sich nicht rechtfertigen lieesse.
...einen Schein den sie dann fortan währen werden.

Ich könnte ewig fortfahren, Dere.
Aber Du scheinst mir viel zu intelligent um es nicht selber zu kapieren.


Gruss,
Alex

Hallo Eyspfeil,
auch auf die Gefahr hin, deshalb der politischen Agitation bezichtigt zu
werden, möchte ich zu deinem Text eine Gegendarstellung bringen:
Ich halte die Abschaffung des "großen Privateigentums" (Fabriken, Banken,
Grundstücke, die über die Selbstnutzung hinausgehen usw.), als eine der
Grundvoraussetungen einer überlebensfähigen Zukunfts-Gesellschaft. Warum:
Weil ich der Meinung bin, dass die mit diesem Mehrbesitz untrennbar
verbundene Zinsknechtschaft in der Folge immer wieder zu zunehmender
Abhängigkeit u. Ausbeutung führen wird.

Auch eine gewisse Arbeitspflicht für alle Arbeitsfähigen dürfte Betandteil
einer effektiven künftigen Gesellschaftsstruktur sein (und das war m.M. mit
das Gute an der DDR). Kunst und andere kreative Bereiche sind da sicher
stets Sonderfälle, da man über "Kunst" ja (wie über politische Maßnahmen)
sehr streiten kann.

Zum kleinen Mißverständniss: Mit dem "Staat" sollte (in der Theorie) die
Allgemeinheit, das Volk Nutznießer aller Arbeit, der Technik usw. sein,
nicht aber die "Parteibonzen". Leider war das (in der Praxis, hier wie
dort) sicher doch oft so (Macht macht korrupt). Aber jedes Staatswesen
braucht (in der "Übergangszeit" mehr, später weniger) Menschen, die
Führungspositionen übernehmen. Damit das alles funktioniert, muß es
Gesetze geben, die stets von Menschen gemacht (und überwacht) werden und
sicher auch oft überzogen waren. Wenn Du hier von "Diktatur" sprichst,
solltest Du daran denken, dass auch die Gegenwart de Fakto eine "Diktatur"
des Großen Geldes darstellt, auch wenn diese viel subtiler und weniger
offen wirkt.

Dass Andersdenkende "an die Wand gestellt" wurden, war sicher unter Stalin
so. Nach dieser Logik müßtest Du aber auch alle Christen für die
Inquisition verantwortlich machen. Eine ausbeutungsfreie Gesellschaft von
Leuten, die in ihrem Bestitzstand "relativ" gleich sind, in der es DESHALB
also auch gerecht zugehen kann und wird, ist sicher eine Zukunftsvision,
von der uns noch Generationen trennen. Aber ein Mensch ohne
Zukunfts-Visionen, wäre ein Wrack und hätte kaum eine Motivation,
Nützliches, Naheliegendes auf dem Weg dahin (siehe private
"Überlebensvorsorge") , zu tun. Es ist auch legitim, um den besten
taktischen Weg zu streiten, wenn über das Ziel (Schaffung einer humanen,
entwickelten, gerechten überlebensfähigen-Gesellschaft) einigermaßen
Klarheit besteht.
M.f.G.
PS: Es gibt übrigens auch Hinweise, dass alle hochentwickelten
Zivilisationen Dinge wie Privatkapital incl. Geld u.ä. abgeschafft haben,
aber das würde wohl vom Thema her zu weit gehen u. "geahndet" werden...


Neue Männer braucht das Land!!

Schritt Nr. 14: "Die Erschaffung einer versklavenden (unsinnigen / bewusst irreführenden) Philosophie innerhalb einer Feindesnation." ----Psychopolitik (Kapitel 1)


Gesamter Strang: