Hallo, lieber Taurec!
Ich glaube, ich hatte mich bei Dir "abgemeldet", bevor ich im April nach Indien ging. Jetzt, nach der Rückkehr, nehme ich mit großer Freude zu Kenntnis, wie Du Dich weiter um das Lindenlied "gesorgt" hast.
Ein kleine Sache darf ich Dir dazu noch in Erinnerung bringen und ergänzen. Als ich Dir die Scans seinerzeit geschickt hatte, hast Du Dich mit der Weitergabe einiger Deiner Quellentexte bedankt, darunter auch drei Seiten von Souffrand. Und darin finden sich, der Mitte der zweiten Seite, folgende Sätze:
"Zwischen den Schreien, Alles ist verloren! und Alles ist gerettet!, wird wenig Zeit verstreichen, weniger, als es braucht, einen Pfannenkuchen umzudrehen."
Das passt wortwörtlich auf die Strophe 23 des Lindenliedes:
23.
Nimmt die Erde plötzlich andern Lauf?
Steigt ein neuer Sonnenstern herauf?
Alles ist verloren! hier noch klingt,
Alles ist gerettet! Wien schon singt.
Wir müssen daher fast annehmen, dass der Autor des Lindenliedes diesen Text kannte (direkt oder indirekt). Den von Dir erwähnten Konzionator hatte er sicher ebenfalls vor sich liegen, aber hier stimmen sogar die einzelnen Buchstaben überein.
Es stellt sich jetzt immer mehr heraus, das das Lied der Linde eine congeniale Syntheseleistung gewesen ist, die fast schon an eine eigene Schauung heranreicht. Und womöglich gibt es einige Stellen, die tatsächlich originär "gesehen" sind.
Ich wünsche Dir, dass Deine eigene Synthese auch bald - und ebenso gut gelingt! Du brauchst auch gar nicht reimen . Es genügt uns vollauf, wenn Du weiter so sorgfältig arbeitest, wie in Deinen vielen Beiträgen hier auf dem Forum. Dank auch für die Fenster-Verhängen-Quellen der letzten Tage, die vielleicht, via BB, durch meine versteckte Antwort an einMensch angeregt wurden. Das war sehr wichtig, das nochmals darzustellen.
Grüsse, Gerhard