@ Eyspfeil (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Montag, 31.03.2014, 22:57 (vor 3918 Tagen) @ Eyspfeil (8715 Aufrufe)

Hallo Eyspfeil,

Also 2020 sind alle idealistisch, und ab 2040 wiederum alle materialistisch?
Weil sich verdammt noch mal die Konjunktion Jupiter-Saturn wieder in einem Erdzeichen manifestiert? :schief:
Der größte Teil der Astrologie ist doch bloß ein Gedankengebäude, das man sich a la Gusto ganz subjektiv zusammenbastelt, da wird einjeder nach seiner eigenen Facon selig.

der größte Teil nicht, aber sicher ein großer Teil. So auch die Bemühungen, "die" geschichtliche Entwicklung in das Korsett des Zyklus der Jupiter/Saturn-Konjunktionen zu pressen, eines einzelnen unter vielen anderen Zyklen.

Der erste (überlieferte) Entwurf stammt von dem arabischen Philosophen / Astrologen al Kindi ( http://de.wikipedia.org/wiki/Al-Kindi_%28Philosoph%29 ) und dessen Schüler Abu Masar und hat den Schönheitsfehler, daß nicht 800 Jahre, sondern irrtümlich 960 Jahre für den Zyklus veranschlagt werden !

Die Abweichung von 160 Jahren hat über das gesamte Mittelalter keinen Astrologen davon abgehalten, diese Theorie der astrologischen Geschichtschreibung weiter auszubauen, die falsche Dauer des Zyklus wurde dabei über Jahrhunderte von Einem zum Anderen abgeschrieben !

Eine sehr gute Abhandlung zu diesem Thema von Rüdiger Plantiko findest Du hier: "Die letzten 1200 Jahre im Lichte der Grossen Konjunktionen"
( http://www.astrotexte.ch/sources/jupsat.html )

Den Versuch, die Wechselwirkung mehrerer astrologischer Zyklen in einer Zusammenschau darzustellen (und dabei auf Astro-Jargon zu verzichten!), unternahm Richard Tarnas: "Cosmos and Psyche. Intimations of a New World View."

Fakt ist (für mich),
- daß der Zyklus der Jupiter/Saturn-Konjunktionen den Schwerpunkt der Entfaltung seiner astrologischen Entsprechungen in Europa zeitigt, nicht gleichwertig weltweit und auch nicht mal hier mal da. Insbesondere, was Kriege in Europa angeht, hält diese Korrelation sogar den gängigen statistischen Signifikanz-Tests stand:
Robert D. Doolaard: "Waves of Wars 1700 – 2000" http://www.cyclesresearchinstitute.org/cycles-history/CRI200602-Doolaard-WavesofWars.pdf
- daß es naiv wäre (weil nachprüfbar falsch), nur und genau die Jahre der jeweiligen Konjunktionen als herausragende punktuelle Zeitmarker anzusehen
- daß ein 800-jähriger Zyklus mit 200-jährigen Phasen nicht geeignet ist, jahresgenaue Prognosen abzuleiten (allerdings ist das durch aufwendige Umwege doch möglich).

Für die Etappen der russischen Geschichte hat der französische Astrologe Andre Barbault den Zyklus der Saturn-Neptun-Konjunktionen (analog zu Jupiter/Saturn für Europa) ausgemacht, und prognostizierte deshalb bereits seit dem Jahr 1949 für die Jahre 1988-1992, mit Schwerpunkt 1989, einschneidende "revolutionäre Tendenzen" für die Sowjetunion.
( http://cura.free.fr/quinq/02barbo.html )

Die militärische Auseinandersetzung mit Georgien fand statt, als Jupiter 2008 den Ort der letzten Saturn/Neptun-Konjunktion erreichte, derzeit (Krim) pendelt der laufende Pluto (geozentrisch) dreimal über genau diese Stelle. Die Tatsache, daß Mars am 20. Mai im Quadrat zu diesem Ekliptipkpunkt, und damit auch in Konjunktion zum Ort der letzten Jupiter/Saturn-Konjunktion zur (geozentrischen) Direktläufigkeit wechselt, spricht sowohl dafür, daß bis zum Zeitpunkt der nächsten Wende zur Direktläufigkeit am 30. Juni 2016, mit weiterer Grenzverschiebung(en) zu rechnen ist, als auch, daß Europa davon betroffen ist.

Gruß
Ulrich


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