Moin Gärtnerin
Ein alter Spruch:
"Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünscht. Es könnte in Erfüllung gehen."
Ich habe das deshalb DORF genannt, weil ich von drei Familien ausgehe -
wie das letztlich laufen wird, kann ich nur ahnen. Weder bin ich
finanziell in der Lage, das, was ich als notwendig erachte zu beschaffen,
noch weiß ich, wer ggf. mit umziehen bzw. mich eben für "spinnerd"
erachten würde.
Eben aus den genannten Gründen würde ich ausschließlich nur für deine Familie planen und anschaffen. es lohnt die Mühe nicht, für andere mit zu planen und zu beschaffen, wenn die selber nicht zu einem Mindestmaß gewillt sind, sich daran zu beteiligen.
Mir ist völlig klar: Es muss einen Plan A wie Anfänger-Notfall-Flucht-Plan
geben mit Notfallrucksack.
Ja, empfehle ich den Leuten grundsätzlich. Selbst dann, wenn die in einer vermeintlich sicheren Gegend in einer voll ausgerüsteten "Fluchtburg" hocken. Es kann immer so dumm laufen, das sie gezwungen wären das aufgeben zu müssen. Wobei hier Wissen und Können möglichst noch vor Ausrüstung stehen sollte.
Für mich und meine ungenügenden
Survival-Erfahrungen würde ich den Plan B bevorzugen, der eine Bleibe mit
allerlei "Hausrat" - von Bett bis Saatgut, von Gartengerät über Kleidung
bis Verbandszeug und Nahrungsmitteln - umfasst.
Sicher, lieber wäre uns das allen. Nur werden die Wenigsten dieses Glück haben.
Planst du denn nur mit deinem Marschgepäck in einem Waldstück zu leben?
Nein, nicht ausschließlich, weil ich gerne mit allen Eventualitäten rechne. Aber nach meinen Schauungen wird es wohl darauf hinauslaufen, das ich mit den dann bei mir befindlichen Leuten zumindest zeitweise nur mit "erweiterter Notfallausrüstung" im Wald hocken werde.
Wird keinerlei Behausung die Erdbeben überstehen?
Och doch, so einiges bleibt mehr oder weniger bewohnbar stehen. Ich gehe mal davon aus, das es direkt nach dem Gröbsten mehr "Wohnraum" als Bewohner gibt.
Auch nicht in entlegeneren Gegenden von Süddeutschland?
Aus den Schauungen von mir und Anderen rechne ich mir das so heraus, das etwa das obere Drittel bis die Hälfte von Deutschland (bis auf ein paar Inseln) unbewohnbar ist, weil es unter Wasser liegt. Bein Rest sieht es wohl (anfangs) so aus, das die neuen Küsten recht dünn besiedelt sind und sich weiter südlich der größte Teil vom Rest versammelt hat. Der Streifen dazwischen fast unbewohnte Waldgebiete.
Gut, kann ich nachvollziehen, dass ich als Stricknadelhalterin eher einen
Fisch erlegen kann, als einen Hirsch und diesen auch schneller zubereitet
habe, aber hauen die Biester alle ab mit den Angelhaken?
Nein.
Jeder der schon mehr als einmal geangelt hat, weis wie schnell Angelhaken abhanden kommen können. Das können an einem ganz schlechten Tag auch mal 5 bis 10 Stück sein. Gut, man hat dazwischen auch Zeiten, wo man Wochen oder Monate mit dem selben Angelhaken angelt. Für das Abhandenkommen sind eher selten die Fische verantwortlich, meist irgendwas das unter der Wasseroberfläche herumliegt oder treibt (Steine, Wasserpflanzen, Bäume ...).
Das "sportliche" Angeln mit der Rute ist in den meisten Fällen für Notzeiten übrigens eher ungeeignet, weil einem die Zeit dazu fehlt. Zumindest als "Broterwerb" für eine ganze Gruppe an einem festen Ort. Für diesen Zweck verwendet man dann besser Fischfallen, Netze und Reusen. "Sportangeln" ist da eher was für mobile Gruppen und Einzelpersonen, sinnvolle Beschäftigung für Kinder und Alte oder eben, wenn man tatsächlich die Zeit dazu hat.
Hast du dann auch
1000 Pfeile für deinen Bogen vorgesehen? Hört sich unverschämt an, ist aber
einen ernst gemeinte Frage.
Nein, habe ich nicht. Hier liegen zwar rund 100 Carbonpfeile herum, aber die sind eher zum "sportlichen" Üben. Zur Jagd sind die wegen des geringen Gewichts ungeeignet. Zu den Carbonis kommt noch eine wechselnde Anzahl selbtgefertigter Holzpfeile. Die sind aber meist passend zu selbstgebauten Bögen und werden mit diesem verschenkt, weshalb sie auch nur mit Scheibenspitzen versehen sind. Pfeile werden dann je nach Bedarf selber hergestellt. Was noch in Planung ist, ist die Beschaffung von ausreichend Jagdspitzen. Hier ist einer meiner Brüder aktiv, der lbt nämlich in China. Er hat zwar schon ein paar Firmen ausfindig gemacht, die gerne die Pfeilspitzen nach meinem Entwurf fertigen würden und das sogar recht güstig im Stückpreis. Nur läppert sich ein noch so günstiger Stückpreis ganz erheblich, wenn die Mindestbestellmenge bei einigen Tausend Spitzen liegt. Und mal davon abgesehen, wo soll ich mit 5.000 bis 10.000 Spitzen hin?
Ich fang dann schon mal an mit dem Krafttraining 
Nicht nötig, das kommt dann ganz von selber.
Entschuldige bitte, ist eine Laubsäge nicht diejenige, mit der man 3 mm
dicke Hölzer in runde Formen sägen kann mit sehr dünnem Sägeblatt und
einem Bogen, warum ist speziell die gut?
Ja, das ist sie und die ist erheblich vielseitiger als die meisten meinen. Das fängt damit an, das es eine ganz ansehnliche Menge verschiedener Sägeblätter gibt. Angefangen bei den billigsten 0815 Blättern mit denen sie meist ausgeliefert werden bis hin zu sehr Hochwertigen für verschiedene Metalle. Gibt sogar welche für Glas und Keramik. Man sollte, wenn man sich schon eine Laubsäge zulegen will, nicht das billigste Modell aus dem Baumarkt mit Zubehör für 3,50 Euro nehmen, sondern eine die bei 20 bis 30 Euro liegt, ohne Zubehör wohlgemerkt. Ich selber mache damit ziemlich viel. Diverse Hölzer bis 50 mm Dicke, Metalle bis 10 mm Dicke und Knochen.
Ich meine mit diverse Sägen eher grobe Sägen für Brennholz.
Nicht den Möbelbau und ähnliches vergessen, das ist noch viel wichtiger als Brennholz.
GENIAL!
Allerdings habe ich beim Packen meines Rucksacks bemerkt, dass ich bis zum
Punkt Luxus gar nicht mehr komme, da ich den Rucksack dann nicht mehr
tragen kann
Das ist der Sinn der Sache. Nicht das nicht mehr tragen können, sondern ihn nur mit dem Wichtigsten zu packen.
An anderer Stelle hast du freundlicherweise angeboten, meine Liste zu
überarbeiten.
Ja, werde mich mal die Tage dransetzen. Kommt eventuell Häppchenweise.
Daran wäre ich ebenso interessiert wie an der Pflanzenliste ...
Die ist relativ einfach, zumal das von mir ja immer nur universelle Vorschläge sind, die jeder für sich und seine Bedürfnisse überarbeiten / anpassen muss. Deshalb findet man ja in meinen vorgeschlagenen Ausrüstungslisten keine Schwimmwesten oder Kletterausrüstung. Einer im Hochgebirge braucht keine Schwimmweste und einer an der Küste keine Kletterausrüstung. Zumindest höchst selten.
Was die Pflanzen anbelangt, erst mal alles, was man selber normalerweise in der Küche verarbeitet. Also bei Küchenkräutern Petersilie, Basilikum, Oregano, Schnittlauch, ... Bei Gemüse Tomaten, Kürbis, Bohnen, ... Dabei möglichst auch das beachten, was man gerne übersieht weil es z.B. saisonabhängig ist oder man es in Dosen kauft oder weil man es so selbstverständlich benutzt, das man es vergisst. Genannt seien hierbei als Beispiele Knoblauch, Zwiebeln, Weißkohl (Sauerkraut) und Grünkohl. Da kommt schon eine ganz ansehnliche Liste zusammen, bei der sich viele Erschrecken weil ihnen vorher gar nicht bewusst war wie viel das ist. Zumindest bei Leuten die noch richtig selber kochen (können) und nicht nur von Fertigfraß leben.
Bei Heilkräutern sollte man a) erst mal überprüfen, was sich davon so alles bei den Küchenkräutern versteckt (ist dem Meisten gar nicht klar) und b) nur die beschaffen, deren Wirkung man kennt. Hier find ich es überaus bedauerlich, das es diese Seite:
http://www.heilkraeuter.de/
nicht als Buch gibt. Selbst wenn es 100 Euro kosten tät, wäre es das allemal wert.
Danach dann das, was einem in die Hände fällt und von dem man meint es brauchen zu können.
und auch an deiner Vision - nee Leute, nicht im Sinne von Schauung,
sondern im Sinne von: Was ist deine Theorie, wie man weiter überleben
könnte?
Da ist mir jetzt nicht ganz klar, worauf du hinaus willst.
Habe hier im Forum schon mehr als einmal gelesen, dass man als
Waldläufer unauffälliger überlebt und sich wohl besser vor Übergriffen
schützen kann.)
Das ist immer situationsabhängig (Wissen und Können vorrausgesetzt). Ich will jetzt nicht behaupten, in den meisten Situationen, aber zumindest in sehr vielen kommt man als "Waldläufer" besser weg (wenn man es kann). Nicht zuletzt deshalb, weil die Fluchtmöglichkeiten erheblich höher sind als in einer Stadt. Von erheblich weniger "Neidern" ganz abgesehen.
Die meisten Menschen hingegen haben in einer Stadt tatsächlich eine höhere Überlebenschance. Ganz einfach deshalb, weil ihnen mangels Wissen und Können gar keine andere Wahl bleibt.
Die große Frage ist ja dann auch noch, inwiefern kann man
das nutzen, was in der Natur aufzufinden ist.
Für alles in der Natur gibt es einen Nutzen. Ganz einfach deshalb, weil die Natur nichts ohne Grund macht. Die Kunst besteht darin, zu wissen wie man es nutzt. Im Zweifelsfall (als Unwissender) die Wildtiere beobachten. Die wissen genau, was sie wie machen müssen und was sie fressen können. Gut, nicht alles was Wildtiere fressen oder saufen, ist auch für Menschen bekömmlich. insbesondere für Großstädter die nichts abkönnen. Ist aber immer noch besser, als auf eigene Faust erst mal auf allem herumkauen das man findet.
Ich habe vor längerer Zeit
einen Artikel darüber gelesen, dass man sogar in Frankfurt überleben könne
von den Wildkräutern, die man so findet. Hier stellt sich dann nur die
Frage, inwieweit sind Wasser und Pflanzen verseucht, je nachdem welcher
Fall zuerst eintritt.
Ja, finden könnte man selbst in Großstädten genügend. Das Meiste allerdings durch Umwelteinflüsse geschädigt. Allerdings dürften dann, wenn der Hunger kommt, die Meisten nicht an geschädigten Pflanzen verrecken, sondern weil sie die falschen fressen oder sich gegenseitig umlegen. Nicht wenige dürften auch schlichtweg verhungern, weil es bei MacDoof und Aldi nichts mehr gibt und keiner vorbeikommt um sie zu füttern. Ein Problem, das nicht nur dann und hier auftritt, sondern sich jetzt schon weltweit verbreitet hat. Immer wieder sehr schön nach Katastrophen in der Glotze zu bewundern.
Zwei Beispiele:
Wurde schon ein paar mal bei Arte gezeigt. Da ist irgendwo in Afrika mal vor über 10 Jahren ein Dorf von einem Erdbeben geplättet worden. Kein sehr großer Schaden, waren ja "nur" Lehmhütten. Trotzdem ist da "Hilfe" von außen aufgetaucht und hat die erst mal versorgt. Und dann stehen da junge Schnösel mit Kippe in der Fresse und Markenklamotten vor der Kamera um beschweren sich, das man ihnen nicht hilft. Keiner würde ihnen was zu essen bringen und sie wären seit über 10 Jahren gezwungen in Zelten zu leben. Zu faul ihre Lehmhütten selber wieder aufzustellen und ihre vom Erdbeben überhaupt nicht betroffenen Felder zu bewirtschaften.
Haiti
Keine Frage, was da passiert ist, war wirklich schlimm. Aber viel Schlimmer ist, das die Meisten dort sich genau so verhalten wie das oben geschilderte Dorf in Afrika. Hunger? Einige km vom Hauptkatastrophengebiet sind ganze Ernten auf den Feldern vergammelt und das, obwohl die Besitzer angeboten haben, das die Leute sich dort gratis bedienen dürfen. Zu faul selber hinzugehen und zu pflücken. Jetzt rumjammern, weil Seuchen drohen? Wie viele von denen haben sich denn selber daran gemacht, die Schäden zu beseitigen und die Lage zu verbessern? Viel zu wenige und nur wenige kamen auf die Idee das Katastrophengebiet zu verlassen und woanders neu anzufangen.
Zu viele bleiben einfach auf ihrem Arsch hocken und warten auf Bedienung. Und das ist nicht nur dort so, sonder überall, auch hier. Eine überaus traurige Tatsache. Beim Knall werden die Meisten nicht an der Katastrophe selber verrecken, sondern weil sie sich gegenseitig umlegen, Dummheit und Faulheit.
Ein bisschen Zeit dürften wir ja noch haben - insofern warte ich auch
gerne auf die Listen.
Sicher, ein bisserl Zeit haben wir noch. Aber warum warten?
Die Vorschläge für Grundausrüstung hast du, für ein Dorf brauchst du sie nicht wirklich und kannst es dir nach eigener Aussage nicht mal leisten.
So eine Dorfliste ist im Grunde ein Witz. Unsereiner hat nicht die Ressourcen dafür, ein ganzes Dorf dürfte schwerlich dazu zu bewegen sein, sich so vorzubereiten und eine Einzelperson mit genügend Ressourcen wird sich hier kaum einfinden und / oder auf die Idee kommen, seine Ressourcen für andere, ihm wohl möglich völlig Unbekannte zu opfern. Die Einzigen, die an so einer Liste wirklich Freude hätten, wären religiöse und / oder politische "Querköppe". Wolltest du später ernstlich solche nach meinen Vorschlagslisten voll Ausgerüstete in deiner Nachbarschaft haben?
Solche Listen kann sich im Grunde jeder ganz leicht selber zusammenbasteln. Man muss sich nur überlegen, was man alles braucht, was man schon hat und wie das fehlende zu erreichen ist ...
MfG
Wizard
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Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.