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Gott, die Bibel und die Eingebungen (Freie Themen)

Luzifer, Österreich, Donnerstag, 23.08.2018, 21:30 (vor 2097 Tagen) @ Niederrhein (2575 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Donnerstag, 23.08.2018, 21:39

Hallo Niederrhein

Situs vilate inisses tabernet = Sieht aus wie Latein ist es aber nicht

Also Konfuzius sagte: Z'Sun sheint she

Ein paar Dinge.
Ja, ich halte die Bibel auch für ein sehr besonderes Buch, einfach deshalb, weil für mich in Jesus ein besonderes Wesen, ein Äon oder lichtgeborener Aspekt Gottes inkarniert ist. Daher kann man daraus unglaublich viel lernen. Auch ist die Liebe und das Füreinander etwas Besonderes in der christlichen Religion.

Nur ein paar Punkte sind zu aus meiner Perspektive zu beachten:
Das gesamte AT ist spannend, es enthält viel aus der Geschichte, den Mythen und den Einweihungstraditionen dieser Region der Welt bis hin zu den ältesten bekannten Hochkulturen des Zweistromlandes. Aber Vieles, was in dieser Vielzahl an Büchern des AT steht, beschreibt nicht Gott, außer der wäre ein Erz-Dämon. Rachsüchtig, bevorzugend und selektiv in seiner Gunst, moralisch durchgefallen würde ich sagen, das kann man drehen und wenden wie man will, da wird kein Schuh daraus.

Und das NT ist nicht vollständig und vermutlich auch ziemlich "rechtgläubig" übersetzt, selektiv wurden nur jene Quellen ausgewählt, die dem Machtapparat Kirche, also der Fortsetzung des Römischen Imperiums dienlich waren. Das Christentum ist in seiner reinen, ursprünglichen Form mit Saulus, der nie ein Paulus wurde und spätestens mit Konstantin untergegangen. Und Luther hat ihr dann noch ihre Mystik genommen, auch kein Fortschritt in meinen Augen. Alles, was hier Macht hat auf Erden, ist korrumpiert. Ohne das Evangelium nach Thomas ist das NT für mich nicht zu verstehen und das fehlt, ist beim Konziel einfach über Nacht unter den Tisch gefallen.

Dann glauben die Menschen ja nicht das, was in der Bibel stünde, sondern was sie dort vermeinen herauszulesen oder besser was ANDERE da für sie herauslesen. Die Grundwahrheit der Reinkarnation fehlt, dann das Jüngste Gericht, das so, wie sich es die Menschen vorstellen, nie kommen wird. Das Thomasevangelium spricht davon, dass das Himmelreich bereits ausgebreitet über die Erde ist.

Ihr kennt weder Tag noch Stunde meint nicht Christus schwebt herab auf einer Wolke und dann geht es aber los, sondern das Paradies ist da ab dem Zeitpunkt für den Einzelnen, sobald er begreift, ... aber lassen wir das, jedenfalls einen Mittler zwischen den Menschen und Gott braucht es nicht.

Im weitesten Sinne ist jede Schauung und jede Prophezeiung eine Eingebung Gottes, weil er oder besser der Urgrund die grundlegende Realität darstellt, von der wir unter anderem ein Aspekt sind, unsere Gedanken und die Gedanken aller Wesen sind seine und wir existieren in seiner Gedankenwelt und sonst nirgends. Aber auch hier gibt es zwei wesentliche Aspekte, einen hat Taurec schon angesprochen, außer "Gott" und uns gibt es schon noch Wesen dazwischen, die einem eventuell auch eine "Eingebung" übermitteln können.

Und dann gibt es noch das ungelöste Problem des Determinismus. Ist die Welt wirklich deterministisch (entweder materiell-deterministisch, wie Einsteins Blockuniversum oder spirituell-deterministisch, wie es viele hier auch propagieren), dann existiert die Zukunft bereits virtuell sozusagen und dann könnte es eine reine Informationsübermittlung sein, die nicht einmal einen wesenhaften Träger bräuchte.

Also mein Fazit: Hebt man das Buch auf eine so hohe Stufe der Unfehlbarkeit und hinterfragt die Dinge nicht mehr, dann wird es seine Wirkung grundsätzlich verfehlen, dann wird auch das unglaublich Göttliche darinnen keinen Wiederhall mehr finden. Glaube kommt vom Herzen und nicht vom Lesen. Und von der Angst vor Strafe ist noch keine Seele "gut" geworden, höchstens angepasst, aber das merkt "er".
Das Gleiche ist mit Gott, der wird immer und mit Berechnung auf ein so hohes Podest gestellt, von dem aus er uns kaum mehr erreichen kann, wir wollen die Trennung, nicht er.

Schönen Abend
Franz


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