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Vom Müssen und Wollen und von der Logik (Freie Themen)

Luzifer, Österreich, Sonntag, 26.08.2018, 08:11 (vor 2094 Tagen) @ Ulrich (2405 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

Deswegen muss ich aus meiner Sicht der Dinge auch so auf den "freien Willen" beharren, will ich Moral und Tugend in meinem Weltbild retten.


wenn Du "musst", dann ist Dein "freier Wille" wohl doch nicht so frei wie Du meinst ?
Ein klassisches Catch-22-Dilemma. Eigentlich darfst Du nicht müssen wollen, äh, sollen, sondern wollen wollen, oder so.

Ich mag aber wollen, so wie Einstein seine "Verborgenen Variablen" wollte, bei der kosmologischen Konstante musste-wollte er, sonst wäre die Gleichung nicht aufgegangen.

Jedes Wesen ist ein Aspekt des Urgrunds...


Das klingt so beliebig wie die Floskel "Alles ist relativ".
Solche Behauptungen führen regelmäßig zu Nonsens-Aussagen, denn wenn alles relativ ist, gäbe es nichts, zu dem es relativ sein könnte. usw. usw.
Das Sein ist, die Welt weltet, Heidegger heideggert, und was macht der Urgrund ?
Der schnarcht? Er hat ja nichts zu tun, weil es "außerhalb seiner" nichts gibt.

... weil es außer dem Urgrund nichts anderes gibt ...
Damit ist das Ende aristotelischer Logik erreicht, da Wahr/Falschaussagen nicht mehr getroffen werden können.


nein, weder ist das Ende erreicht und erst recht nicht transzendiert, es ist nur die Abwesenheit der aristotelischen Logik, deren Verweigerung, weil Du kneifst, weil sie Deine "alles-ist-so-und-so" Definitionen als Nicht-Aussagen kenntlich machen würde.

Ich meine, dass Du die aristotelische Logik unterschätzt und einiges von dem, was Dir mitteilenswert ist, weniger beliebig klingen würde, wenn Du sie nicht beiseiteschiebst: http://www.borishennig.de/texte/habil/
Der Text von Hennig ist weit weniger abgehoben, als es bei diesem Thema üblich ist und er hilft ungemein, zu verstehen, wie der Urgrund tickt...

Danke für den Link, ich hätte gerade etwas mehr Abgehobenes (und eine zugegebenermaßen durchaus harte Nuss) begonnen zu lesen:

http://heim-theory.com/wp-content/uploads/2017/06/Syntrometrische-Maximentelezentrik.pdf

Aus dem Vorwort:

Auf die Urerfahrung der Existenz wird die Schlußweise der Formen zweideutiger Logik als
Strukturausdruck des spezifisch anthropomorphen Intellekts angewendet, was zur Entwicklung einer Analysis im System der zweideutig formalen Logik führt. Diese Analysis wird reflexiv auf die ästhetische Empirik angewendet, unter der Voraussetzung, daß das Bewußtsein nicht subjektiv endogen, sondern objektiv exogen reflektiert, also auf eine Umwelt (Peristase) reflexiert. Auf diese Weise kommt es zu einer Synthesis der ästhetischen Empirik. Das Produkt dieser Synthesis ist die Transzendentalästhetik, welche unter der Voraussetzung eines objektiv exogen reflexierenden Bewußtseins als Transzendentalästhetik der anthropomorphen Phänomenologie zwar richtig ist,
aber erfahrungsgemäß zu Antagonismen innerhalb der Beschreibung führt. Die Form der
ästhetischen Empirik wird von der spezifischen Struktur des anthropomorphen Wahrnehmungsvermögens bestimmt, was notwendigerweise zur naiven Aufdeckung vieler Einzelphänomene führen muß, der Art, daß deren abstrakte Korrelate unerkannt bleiben und Gruppen von Einzelphänomenen sich konträr auszuschließen scheinen. Erst die Abstraktion von dieser ästhetischen Empirik und die Synthesis einer Transzendentalästhetik läßt die abstrakten Korrelate der anthropomorphen Phänomenologie erscheinen und vereinheitlicht deren scheinbar konträre Elemente.

Es ist eine formale Methodik, nämlich die Syntrometrie, zu finden, die an kein spezielles logisches System, und damit an keine spezielle Intellektstruktur, gebunden ist, derart, daß sich das anthropomorphe logische System, sowie jedes andere logische System, als jeweils spezieller Sonderfall der universellen syntrometrischen Methodik ergibt.

Also ich bin an den Dingen wirklich interessiert, wenn ich doch nur etwas schlauer wäre und etwas mehr Zeit hätte.

Schönen Sonntag

Franz


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