Leidensbereitschaft, Gewalt und weibliche Energie (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Pat @, Sonntag, 30.05.2021, 22:17 (vor 1271 Tagen) @ Taurec (1921 Aufrufe)

Hallo Taurec!
Grüsse an alle!

Es gibt keine allgemeingültigen, "ewigen" Menschenrechte, die einem ohne eigenes Zutun zustehen.

Das macht Sinn.

Dieses Bestreben, möglichst nicht verletzt zu werden und auch den Tod nicht schmecken zu müssen, weswegen man ein System schafft, das alle Leiden möglichst aus der Welt schafft und schließlich die Leidensnotwendigkeit des Lebens durch Negation wegdiskutiert, ist spät, zivilisiert und wie alle Überreste untergegangener Kulturen schwächlich.

Ich stimme zu, dass es in unserer Zivilisation solche schwächliche Tendenzen des Niedergangs gibt. Zugleich würde ich - im zivilisatorischen Gesamtkontext - betonen, wie sich das evolutionäre Bestreben im (früher oder später) unaufhaltsamen technologischen Fortschritt weiterhin zeigt. Dieser Fortschrittswille zeigt sich im männlichen Pioniergeist eines Elon Musk, mit der Bereitschaft, Menschen dem Risiko eines grausamen Strahlen- oder Verbrennungstodes auszusetzen, um auf dem Mars die Anfänge einer neuen Zivilisation zu errichten (weil er glaubt, dass unsere Erdzivilisation dem wahrscheinlichen Niedergang geweiht ist). Der postmoderne Mensch nimmt weiterhin Leiden in Kauf, um letztlich - anfänglich ur-primäre Leidensnotwendigkeiten zu minimieren (evtl. sogar einmal "teleologisch" zu transzendieren - Hallo Lucifer:waving: )und Schaffensfreude zu optimieren.

Vor allem zeigt sich das Bestreben, Leiden aus der Welt zu schaffen, nicht nur z. B. wahnhaft im späten Transhumanismus (der Mensch und Maschine vereinigen und den Tod überwinden will), oder in einem schwächenden Missbrauch der Schulmedizin, sondern auch stärkend in der frühen antiken griechischen Gymnastik, im indischen Ayurveda, Hatha Yoga, in der TCM etc. - bis heute.
In den traditionellen Kampfkünsten herrscht ein dialektisches Verhältnis zwischen Leidensfähigkeit und Aufhebung des Leidens: Man strengt sich - entspannt - an und kämpft, um so gesund und stark zu werden, damit die Notwendigkeit zu kämpfen letztlich aufgehoben wird (idealerweise). Jedenfalls ist es weniger wahrscheinlich, in einem Kampf auf Leben und Tod zu bestehen, wenn man krank und schwach ist.

Allgemein - bezüglich Vermeidung von schicksalsartigem Leid durch bewusstes Leiden - in den Worten des Okkultisten Franz Bardon (Der Schlüssel zur wahren Quabbalah, 1977, Rüggeberg): Was der Mensch nicht durch eigenen Fleiss, durch Übung - Entsagung usw. -, Schmerz und Leid erreicht, wird ihm vom Schicksal durch Schicksalsschläge und Enttäuschungen aufgetischt.

"Gewalt" verstehe ich in seiner Grundbedeutung abgeleitet von dem Verb "walten". Es heißt nicht, Blut fließen zu lassen und Menschen Schmerz zuzufügen, sondern schlicht "gebieten", "herrschen", "stark sein", also (völlig wertfrei!) die einem innewohnende männliche Enerige wirken zu lassen.

Die Frage ist, ob solch ein "walten" bei Frauen stets auf Ihren Anteil an männlicher Energie zurückgeht oder ob es eine weibliche Energie gibt, die gewaltsam oder (auch wertfrei) aggressiv bzw. (auch wertfrei) zerstörerisch wirken kann.

Griechische Götter und Göttinnen verkörpern menschliche Eigenschaften und evtl. unpersönliche Kräfte und Prinzipien. Athene, die Mentorin des Odysseus, verkörpert Weisheit und Kriegskunst: "helläugige Athene, die schreckliche, Kämpfe erregende Heerführerin und unbesiegliche Herrin, der Kampflärm gefällt und Kriege und Schlachten" (Hesiod, Theogonie, 924ff.)

Zur "Wehrhaftigkeit" sei noch erwähnt, dass ich Aikido allgemein nicht als Selbstverteidigung empfehlen würde. Dennoch gibt es konkrete Hinweise - auf die ich, falls erwünscht, näher eingehen kann - dass der Gründer und Pazifist, Morihei Ueshiba nicht nur eine Show abgezogen hat, sondern energetisch durch ein starkes magnetisches, webliches Energiefeld die einkommenden Angriffe ablenken konnte (folgende Demo von 1935 vermittelt einen Eindruck: https://www.youtube.com/watch?v=98yRuBkUBGQ). Weniger umstritten dürfte die Tatsache sein, dass es im Wing Chun - der Legende nach von einer Nonne entwickelt - auch feinfühlige Abwehrbewegungen gibt, die mit geringem Kraftaufwand erfolgen und zumindest energetisch "weibliche Anteile" enthalten (wobei es verschiedene Stilrichtungen gibt).

Viele Grüsse, Pat


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