Hallo Don! Hallo Rauhnacht!
an sich hatte ich vor, meine Neulings-Fragen zu Irlmaier und dem dritten Weltkrieg zu stellen. Aber da das Thema (innere) Kampfkünste auch sehr interessant ist, muss das andere halt noch warten
Ja, sehe ich ähnlich, dass - im Allgemeinen - die harten Stile brauchbarer für den Kampf sind! Als Kind habe ich mal kurzzeitig Aikido geübt; später Wutan, danach "inneres" südliches Shaolin mit Qi-Gong und interessiere mich für Wing Chun.
Bezüglich Ueshiba denke ich, dass er eine Qi-Kraft entwickelt hatte, die er weniger expansiv zurückschlagend (analog dem Feuer Prinzip), sondern eher magnetisch-umlenkend (analog dem Wasser Prinzip) umsetzte – was seiner Philosophie friedvoller und harmonischer Konfliktlösung entsprach. Sein Körper sieht zudem eher zierlich weiblich als männlich muskulös aus.
Vereinfacht gesagt nehme ich an, dass er sich mit einer weichen Kraftanwendung gegenüber muskulös stärkeren Gegnern tatsächlich durchsetzen konnte. Diese Annahme kann ich nicht beweisen, aber begründen:
- 1935 ist soweit ich weiss eine Zeit (noch vor Youtube), in der sich verschiedene neue Kampfkünste aus den alten Kampfkünsten Japans entwickelten, die noch stark in der Selbstverteidigung verankert waren. Ein bloss betrügerischer oder schwacher Sensei hätte sich in einem rauen Umfeld kaum durchsetzen können.
- Auch wenn sich Aikidoka tatsächlich darauf einstellen, zu fallen und es Show-Elemente gibt, macht es praktisch keinen Sinn, dass sich ein Übender absichtlich in ein Training begibt und permanent nur darauf abzielt, gegenüber den Lehrern vortäuschend nachzugeben und zu Boden zu fallen. Zudem gibt es ähnliche Elemente im Judo, Jiu-Jitsu, Aikido.
- Der Autor William Mistele, der jahrelang Aikido und Hermetik nach Franz Bardon praktiziert (ich hatte zu ihm E-Mail-Kontakt) benutzt begrifflich die hermetische Elemente-Analogien, indem er einmal erwähnte, dass Ueshiba ein starkes «magnetisches Kraftfeld» entwickelt habe. Damit meint er sicher nicht ein physikalisch messbares Kraftfeld (Zur Biografie von Mistele http://www.williammistele.com/bio.htm)
Auch wenn sich meine Erklärung hermetischer Analogien als nicht korrekt herausstellen sollte (ich bin selber kein Hermetiker), bleibe ich bei der Annahme, dass es – in wenigen Fällen – echte Qi-Meister gibt, die ihre Fähigkeiten auch im Kampf anwenden können.
Innere Qi-Kraft kann aber auch explosiv (analog dem Feuer Prinzip) angewendet werden. Im folgenden Video sieht man, wie ein Shaolin Meister einen dicken Stein mit blosser Hand zerschlägt. Ich kenne diesen Meister nicht persönlich (und das Video bzw. der Stein könnte gefälscht sein) – dennoch vermittelt es eine gute visuelle Vorstellung von explosiver Kraftanwendung. Ca ab 8:00 min: https://www.youtube.com/watch?v=krOnhKeYhd8&t=867s
Beste Grüsse, Pat