
Nicht belegbare Behauptungen (Freie Themen)
Hallo!
ODER hat er ggf. doch Dinge vorhergeschaut, die nur (aufgrund von Entscheidungen) eben nicht geschehen also eingetreten sind?
In diesem Falle mußt Du das doch belegen können. Nicht die Kritiker sind in der Bringschuld, ihre Kritik gegen Glaubenssätze (die per Definition immer richtig sind) verteidigen zu müssen, sondern derjenige, der eine angeblich echte Schauung (bzw. etwas, das eine echte Schauung sein will) präsentiert, ist in der Bringschuld, Belege für die Echtheit zu liefern. Da sieht es allerdings mit Adlmaiers Irlmaiermachwerk, das grundsätzlicher Anforderungen an eine belastbare Schauungsdokumentation gebricht, schlecht aus. Solche Anforderungen wären z. B. die von mir wiederholt eingeforderte Inhaltsbeschreibung der Schauungswahrnehmung oder die Gann'schen Schauungsargumente (bitte Forumssuche bemühen).
Weil die Gann'schen Schauungsargumente Realitätsindikatoren, d. h. Übereinstimmungen mit der Realität verlangen, um eine Schauung als solche überhaupt zu erkennen, ist die Spekulation, die Schau könnte echt, aber wegen Entscheidungen nicht eingetreten sein, in sich widersprüchlich und per se nicht belegbar.
Die ständige Fehlannahme ist ja, Schauung (Prophezeiung) MUSS zwangsweise eintreten, da sie ja von X gesehen wurde (sofern als "glaubwürdig" eingestuft) - daraus dann Zirkelschluß: Wenn nicht eingetroffen, Schauung keine Schauung oder unglaubwürdig.
Nein, umgekehrt: Eine Schauung, die nicht eintrifft (bzw. noch nicht mal in Teilen eintrifft), ist grundsätzlich als Schauung nicht identifizierbar und von irgendwelchem dahergeseierten Blödsinn nicht unterscheidbar.
Wer eine Schauung liefert (oder etwas, das eine Schauung sein will), ist in der Bringschuld, eine Dokumentation derselben mitzuliefern, die anhand Realitätsähnlichkeitsindizien (siehe Gann) einen plausiblen Beleg als echte Schau erlaubt. Das hat Adlmaier versäumt, und zwar höchstwahrscheinlich absichtlich versäumt, weil ihm völlig klar war, daß es gar keine Schauungsgrundlage seines Machwerkes gibt.
Daß es sich um eine "Fehlannahme" handelte, ist eine bloße Unterstellung Deinerseits, mit der Du den Ausgangspunkt für Deinen eigenen Zirkelschluß im Rahmen eines nicht belegbaren Glaubenssatzes bildest (⇒ Nicht eingetretene Voraussagen wären qua ihres Nichteintretens Schauungen und damit der Beleg einer grundsätzlichen Änderbarkeit der Zukunft).
Es ist doch eher so, X sieht eine potentielle mögliche Situation in der vermeintlichen Zukunft, die ab Zeitpunkt des Geschauten eintreffen kann/wird, WENN keine anderen Entscheidungen/Situationen diese abwenden bzw. verändern.
Das ist ein reiner Glaubenssatz, der sich nicht belegen läßt. Schauungen, die in keiner Beziehung eintreffen, sind von dahergeseiertem Blödsinn, Wahnvorstellungen, Propaganda etc. nicht zu unterscheiden.
Es gibt auch Schauungen, die nur in Teilen eingetroffen sind (als fleißigem Nutzer der Forumssuche sind Dir diese sicher geläufig, z. B. die Straßenbahnschau). In diesen Fällen traf stets zumindest die Basissituation ein. Übertragen auf eine hypothetische Irlmaierschauung würde dieses teilweise Eintreffen z. B. so aussehen: Der Russeneinmarsch findet statt, aber das Ende des Krieges sieht anders aus. Nicht wir, sondern die Russen gewinnen. Jedenfalls müßte die Schau soweit eintreffen, daß die Grundzüge des Szenarios stattfinden. Andernfalls wäre der Text von einem erfundenen Machwerk (was er ja praktisch ist) nicht zu unterscheiden.
Die Situation und Geschehnisse die Irlmaier beschrieb (3 Angriffskeile; "gelber Strich"; Russlandeinmarsch etc) entsprechen fast ident. dem Feldzug (Plan) des Warschauer Paktes (47-90).
Diese Vormarschpläne sind in wesentlichen Zügen durch die natürliche und politische Geographie bedingt und können eigentlich gar nicht anders aussehen. Entsprechend sah auch die von Randomizer unlängst präsentierte Vorlage der Irlmaierprophezeiung aus dem Jahre 1949 aus:
https://schauungen.de/forum/index.php?mode=entry&id=57365
Daß die später bekannt gewordenen Pläne des Warschauer Paktes dem ähnelten, was bereits 1949 anzunehmen war und von Adlmaier aufgegriffen wurde, belegt also gar nichts.
Waffenfähige Drohnen bzw. unbemannte Fluggeräte gibt es seit den 70er Jahren (als Aufklärer und Dummies für Beschuss sogar seit den 60ern)
Adl-/Irlmaier spricht doch nirgendwo von unbemannten Fluggeräten. Desgleichen taucht erst im gefälschten "unbekannten Kurier" von ca. 1969 auf, als es Drohnen (z. B. Lockheed D-21) bereits gab.
"gelber Strich" wäre auch im Bereich des möglichen gewesen, ohne Probleme.
Klar. Desgleichen wurde ja bereits während des zweiten Weltkrieges als eine denkbare britische Aktion propagiert und von Adlmaier lediglich in Abwandlung aufgegriffen.
Allerdings gab es dann 89/90 den Einigungsvertrag (als Ende des "kalten Krieges" - 3. WK), und damit eine Änderung.
Nicht belegbar. Reine Spekulation bzw. nur durch dogmatischen Glaubenssatz begründbar.
Es ist also durchaus als realistisch einzuschätzen, dass das was Irlmaier beschrieb, eingetroffen wäre.
Dieser angebliche "Realismus" ist von Dir lediglich herbeigeredet, aber mit fadenscheinigen oder fehlenden Begründungen.
Übrigens: Die Behauptung, daß es Irlmaier beschrieben hätte, ist eine bloße Unterstellung. Der erste, der es beschrieben hat, war sein Verleger Adlmaier. Alle Äußerungen Irlmaiers zu diesen Dingen waren jüngeren Datums und sind bloße Nachplapperei der Adlmaierschöpfung, für die sich Irlmaier bereitwillig hergab (nicht ohne sich selbst zu widersprechen und z. B. den baldigen Krieg mit Finsternis zu prophezeien, aber gleichzeitig einigen seiner Besucher ein langes Leben in Frieden mit vielen Kindern).
Auch sagte Irlmaier immer wieder er ist nur ein einfacher Mann und kann sich auch irren; dies wird von den Kritikern gern unter den Tisch fallengelassen.
Das ist doch nur die für einen Endzeitkünder seit altersher obligatorische "Bescheidenheit des Propheten". Diese sind ja stets nur einfache Lämmer auf Gottes Erde, die lediglich seinen ihnen unaufgefordert mitgeteilten Willen künden. Das erhöht in den Augen der sich ebenfalls fromm und bescheiden dünkenden Gläubigen die Glaubwürdigkeit, weswegen solche Aussagen auch im Rahmen der Irlmaiererzählung fallen mußten (und Du fällst darauf herein).
Nur weil X etwas erschaut hat, besteht immer (noch) eine Möglichkeit, diese potentielle "Zukunft" zu lenken. Oder gar abzuwenden.
Nicht belegbar. Reine Spekulation bzw. nur durch dogmatischen Glaubenssatz begründbar.
In allen nachweislich geänderten Schauungen ist stets die Rahmenhandlung eingetreten und lediglich das Ende abgewendet worden. Diese Beispiele befinden sich allerdings ausschließlich auf der Ebene persönlicher Schauungen. Zu Schauungen des Weltgeschehens gibt es (von einzelnen, möglicherweise treffenden, aber per se strittigen Nostradamusinterpretationen abgesehen) aber überhaupt keine auch nur teilweise eingetroffenen Beispiele.
Wenn man hierbei zB noch an Dinge wie morphogenetische Felder, oder Kollektivbewusstsein etc. anknüpft, sprich, Wahrnehmung und Realitätsänderung (Denken - Formung und Gestaltung des Wahrnehmbaren... Manifestation), auch wenn es abstrakt klingen mag, ergeben sich völlig komplexere Zusammenhänge.
Auch hier gilt: Daß jemals etwas "weggebetet" worden wäre oder eine Änderung des Kollektivbewußtseins stattgefunden hätte, ist ein bloßer, nicht belegbarer Glaubenssatz.
Als ein gewisses Gegenargument kann man übrigens Nostradamus anführen, auf dessen Basis BB bereits in den Achtzigern den Untergang der Sowjetunion auf Jahr und Monat genau vorausdatieren konnte. Dem entsprechend hätten Gründung und Ende der UdSSR mindestens im 16. Jahrhundert bereits festgestanden und also auch zur Zeit der vermeintlichen Irlmaierschauungen. Geändert hätte sich im Geschichtsverlauf also gar nichts.
Dieses schlagende Gegenargument, daß in der Forumsgeschichte schon oft eingebracht wurde, ist Dir offenbar nicht geläufig gewesen?
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“