Hallo Randomizer,
auch wenn ich Deinen Post anfangs sehr zutreffend fand, frage ich mich doch, ob und wie weit die Seher/Überlieferer überhaupt in der Lage waren, linguistisch spitzfindig zu kommunizieren.
Einem Nostradamus traue ich das ohne Weiteres zu, aber einem Irlmaier oder Rill dagegen nicht so sehr. Zeitlich scheint er es ja dem 3. Weltkrieg vorzulagern, wobei für mich einfach die "Wirtschaftswunderjahre" gemeint sind. Unsere Besetzer sind ja nicht reich, ganz im Gegenteil, sie sind das so ziemlich meistverschuldete Land!
Bemerkenswert finde ich die Aussage: "Der Krieg geht unter der Fuchtel weiter...", das (auch) im Bairischen "verdeckt" heißt. Hier gab der Franzose zu verstehen, dass der Krieg mitnichten wirklich vorbei wäre. Diese Wendung dürfte der Franzose aber kaum verwendet haben. Rill hat jedoch verstanden, was der Franzose meinte und das dann in seiner Mundart richtig übersetzt. Hat er das wirklich? Letztlich wissen wir nicht, was der Franzose wirklich sagte...
Ganz im Ernst, ich bin mittlerweile überzeugt, dass wir linguistisch durch den Sprach- und Wortgebrauch versuchen Dinge herauszulesen, die absichtlich gar nicht hineingelegt wurden. Oder hat hier schon jemand eine Kneipenrunde erlebt, in der jemand sagte: "Das habe ich so nicht gemeint, denn das Genitivattribut bezeichnet ja auch inhärente Eigenschaften..."?
Kaum Einer. Wenn man das Gros der Mitmenschen sieht, weiß man auch warum. Sie haben diese Sprachkenntnisse schlicht einfach nicht. Dem Franzosen traue ich das zu, denn er konnte ja laut Rill mehrere Sprachen, aber ob Rill das dann aus der Erinnerung richtig aufschrieb, und die Nuancen des Franzosen überhaupt korrekt mitbekam und zu Papier brachte, bezweifle ich. Gleiches gilt für Irlmaier.
Bei beiden würde ich eher davon ausgehen, dass sie es sprachlich, grammatikalisch durchaus auch mal falsch ausdrückten...
Liebe Grüße
OT