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"Stuhl 12" war laut Michael Hesemann ("Der Papst, der Hitler trotzte - Die Wahrheit über Pius XII", Sankt Ulrich-Verlag, Augsburg) der Codename für eine kommunistische Desinformationskampagne, die Pius XII. bloßstellen sollte.
In diesem Buch schildert der Autor in einem Nachtrag, wie der sowjetische Geheimdienst zusammen mit dem rumänischen Anfang der sechziger Jahre eine Desinformationsoperation startete, die später in dem Theaterstück „Der Stellvertreter“ von Rolf Hochhuth kulminierte. Hesemann behauptet wohlweislich nicht, dass Hochhuth im Auftrag des KGB arbeitete, das hätte vermutlich rechtliche Konsequenzen zur Folge. Der Kontext ist allerdings so geschrieben, dass der Leser entweder zu dieser Schlussfolgerung kommen oder annehmen muss, Hochhuth sei ein „nützlicher Idiot“ gewesen. Auf jeden Fall erfüllte das Drama seinen Zweck beziehungsweise die Ziele der Desinformationskampagne. Man wollte die Autorität und Glaubwürdigkeit des Papstes insgesamt untergraben, indem man Pius XII. als selbstverliebten Nazi-Freund und herzlosen, kalten Machtmenschen darstellte, dem es mehr darum ging, die Schätze des Vatikans zu schützen als die Opfer Hitlers. Die Kampagne fand unter dem Codenamen Stuhl 12 statt. [aus: Der Fels, Ausgabe März 2010, Seite 79 ff, PDF-Datei S. 15]
Damit wäre nicht nur die Bezeichnung "Stuhl 12" geklärt, sondern auch ein weiterer valider Beweis für Rills Briefe erbracht. Denn weder der Franzose, noch Rill konnten damals von diesem Codename etwas gewusst haben. Die "Zahl sieben" wird ebenfalls in diesem Zusammenhang zu suchen sein, wie es der 2. Feldpostbrief inhaltlich auch vermuten lässt.
Gruß
Tom