Hallo!
Weniger als Kritik, denn als Ergänzung aus anderer Perspektive:
Der Mensch "besteht" eigentlich aus drei Dimensionen.
Von der Oberfläche in die Tiefe:
Verstand
Emotion
Intuition/Empfindung
Letztere beruht auf dem Geist, bzw. dem menschlichen Wesenskern, der übermateriell ist und den Tod überdauert. Je nach Begriffswahl kann man es auch Seele nennen.
Emotion ist eine Funktion des Nervensystems.
Der Verstand ist eine Funktion des Gehirns.
Sowohl Verstand, als auch Emotion sind körpergebunden, sind schnellebig, vergänglich, reagieren auf Reize und sind (ohne Geist) irrbar/manipulierbar.
Aus der Verwechslung von Emotion und Intuition, bzw. Gefühlen mit Empfindung ist bereits viel Unsinn entstanden. Es sind oft Leute, die keine rechte Verbindung zu sich selbst, ihrem geistigen Wesenskern haben, die aus Mangel an Bauchgefühl selbiges mit ihren Emotionen verwechseln. (=> "Hysteriker", "Sensibelchen")
Im Idealfall kommt es von innen nach außen: aus dem geistigen Wesenskern/der Empfindungsfähigkeit äußerst sich der Mensch mittels Emotion und Verstand in seiner Umgebung, der materiellen Welt. Alle Ebenen sind im Einklang und der Mensch "glüht" von innen heraus.
Heutzutage ist die Empfindungsfähigkeit oft verschüttet. Der Mensch ist schutzlos äußeren Reizen ausgesetzt: Moralismen, Ideologien, Zeitgeist, Moden, allen erdenklichen emotionalen Aktivierungen, auf der Suche nach Aufregung und "Kick" – ein fehlkonstruiertes Wesen, das von Äußerlichkeiten gestützt wird.
Tatsächlich sind Frauen nicht in erster Linie emotional, sondern intuitiver als Männer. Sie sind die Brücke zur geistigen Welt, über die Lebenskraft ins Diesseits strömt. Das ist ihre Grundfunktion im Leben. Die biologische Gebärfähigkeit ist lediglich das materielle Spiegelbild dessen.
Leider ist in der modernen Welt auch bei Frauen die Intuition in der Regel blockiert. Mit der Versperrung der Brücke zum Geistigen schwindet auch die Gebärfähigkeit und die Geburten gehen zurück. Aber auch die Schöpferkraft der Kultur nimmt ab. Zurück bleibt tote Zivilisation, unfruchtbare verstandesmäßige Organisation, in der es zumeist nur noch unoriginäre, minderwertige Schöpfungen gibt.
Die Männlichkeit hat eine Betonung des Verstandes. Das ist nicht falsch, sondern natürlich und notwendig. Ihr Sinn ist Ordnung, Schutz, das Bannen von Gefahren, um einen Lebensraum zu schaffen, in dem das Weibliche seinen Sinn erfüllen kann. Der Verstand ist hierfür Werkzeug. Aller Staat und Politik sind von Natur aus männlich, ebenso hohe Kunst und Kultur (als Gegensatz zur Natur), welche den Sinn des Lebens in der diesseitigen Welt symbolisieren sollen. Hierzu bedarf es aber einer intakten Weiblichkeit, die im alltäglichen Leben durch ihr bloßes Dasein der Männlichkeit die Brücke zu höheren Wirklichkeiten bildet, die letztere sich selbst nicht sein kann. Beide bedürfen einander. Ohne weiblichen Gegenpart ist die Männlichkeit sinnlos, ohne intakte Männlichkeit kann sich Weiblichkeit, das Leben "an sich" im Diesseits nicht manifestieren.
Die Unterscheidung in Patriarchat und Matriarchat ist mir zuwider. Solche Diskussionen scheinen mir von Leuten geführt zu werden, die in der Polarität hängenbleiben und Seiten gegeneinander ausspielen, die eigentlich zusammengehören. Eine (intakte) Gesellschaft kann weder patriarchalisch, noch matriarchalisch sein. Sie ist auf verschiedenen Ebenen das eine oder das andere und insgesamt beides zugleich.
Beobachtung in meinem Elternhaus: Mein Vater sagt, meine Mutter habe zu Hause (!) die "Hosen an". Das stimmt auch. Nichtsdestoweniger wäre meine Mutter in praktischen Fragen des Lebens, wenn es darum geht, das Gebilde Familie/Haushalt durch die gesellschaftlichen Umstände zu navigieren, ohne meinen Vater völlig aufgeschmissen. Das ist einer gewissen Entscheidungsschwäche geschuldet, wenn es darum geht, kühl Alternativen mit vornehmlich kausalen Folgen abzuwägen. Bei den Großeltern ist es im Prinzip nicht anders. "Er" baut das Haus, navigiert das Schiff, "sie" füllt es mit Kindern und Leben.
Sobald in dem natürlichen Verhältnis der Wurm ist, funktioniert nichts mehr. Das beginnt schon damit, daß man eine Seite gegenüber der anderen herabsetzt, weil man das "Gefühl" (gemeint ist hier die Empfindung) für die wahren Verhältnisse des Lebens verloren hat. Auf dieser Ebene bewegen sich z. B. auch Forderungen, das "Patriarchat" abzuschaffen.
(Wahrscheinlich gab es zu keinem Zeitpunkt der Geschichte reines Patriarchat oder reines Matriarchat. Dies sind Konstruktionen von modernen Menschen, die sie der Urgeschichte überstülpen, über die wir keine eigentliche Kunde mehr haben, damit sie die jeweils andere Seite zugunsten ihrer eigenen lebensfernen Ideologie überhöhen können.)
Aus all dem folgt, daß die Ursache der gegenwärtigen Krise weder in einem Überhang oder Diskriminierung des Männlichen, noch in einer Überbetonung oder Diskriminierung des Weiblichen zu suchen ist. Vielmehr sind beide Seiten von ihrem Wege abgekommen sind. Wir leben in einer Gesellschaft, die zugleich entmännlicht und entweiblicht ist.
Die Richtung einer Fortentwicklung des Menschengeschlechts dürfte darin liegen:
1. Entsprechend seiner eigenen geistig-seelischen Wesensart mit einem spezifischen Verhältnis (und spezifischem Übergewicht) weiblicher und männlicher Wesensbestandteile zu leben. Es ist niemand nur das eine oder nur das andere. Wie im Yin-Yang-Symbol enthält jede Seite auch einen Teil der anderen.
2. Die Materie auf ihren niederen Rang zu verweisen und als das zu erkennen was sie ist: sekundär, unterlegen, Schein gegenüber der geistigen Wirklichkeit.
Beides kann und muß jeder für sich erreichen.
Im Grunde erleben wir als Menschen keine Evolution sondern eine Entwicklung hin zu einer Lebenart, die unserem eigentlichen Sinn im Schöpfungsplan entspricht, von dem wir uns in einer Art Devolution (Religionen sprechen vom "Sündenfall") entfernt haben.
Gruß
Taurec
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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“
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„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“